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Preisträger, Nominierte und Preisgeber am
01. November 2018 in der Frankfurter Paulskirche während
der Preisverleihung |
Der Büroturm ‘Torre
Reforma‘ in Mexiko-Stadt von L. Benjamín Romano gewinnt den mit
50.000 Euro dotierten Wettbewerb um das weltweit neuartigste
Hochhaus. Der Architekt L. Benjamín Romano nahm die
Preisstatuette und das Preisgeld im Rahmen des Festaktes in der
Frankfurter Paulskirche entgegen. Den Preis überreichten Dr. Ina
Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt
Frankfurt am Main, Dr. Matthias Danne, Finanz- und
Immobilienvorstand der DekaBank und Peter Cachola Schmal,
Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM).
Die in Mexiko-Stadt herrschende Erdbebenproblematik erfordert
ein kluges Tragwerkskonzept, das dem 246 Meter hohen Büroturm
sein eigenes Erscheinungsbild verleiht. Torre Reforma von L.
Benjamín Romano bringt Mexikos Hauptstadt damit auf die
Weltkarte wegweisender Hochhausarchitektur.
Spannend ist der ungewöhnliche Weg der Projektfinanzierung. Die
Investorengruppe Fondo Hexa, S.A. de C.V. betrachtet ihre
Projekte als langfristige Kapitalanlage und setzt deswegen auf
eine besonders sorgfältige Planung, hochwertige Materialien und
perfekte Details. So beeinflusst dieser vorausschauende
wirtschaftliche Ansatz auch den architektonischen Entwurf
positiv und könnte auch über Mexiko hinaus als Blaupause für
erfolgreiche Projekte genutzt werden.
Wie ein riesiger urbaner Obelisk oder ein geöffnetes Buch
zwischen zwei Sichtbetonwänden hebt sich der Torre Reforma von
den umliegenden Hochhäusern ab, nicht nur wegen seiner Höhe.
Benjamín Romano hat mit den massiven Wänden an die baulichen
Traditionen der Azteken angeknüpft und diese modern
interpretiert. Der Torre Reforma war das Gebäude, das sowohl die
Ingenieure als auch die Architekten in der Jury am stärksten
begeisterte Benjamín Romano selbst zum Ziel gesetzt hat:
Nachhaltigkeit, modernste Technologie und gut strukturierte
Räume kunstvoll miteinander zu verbinden.
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Auf dem Foto Architekt L. Benjamin Romano
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Statements des
Preisträgers und der Partner des IHP L. Benjamín Romano
bedankte sich: „Dieser Preis bedeutet mir besonders viel, weil
er von meinen Fachkollegen kommt – Architekten, Ingenieure und
Immobilienentwickler – die nicht nur das Gebäude an sich
schätzen, sondern die inhärenten finanziellen,
ingenieurstechnischen, umweltbedingten und normativen
Herausforderungen. Ich glaube, die beste Architektur ist die,
die Antworten auf diese Herausforderungen findet. Die
Architektur, die sich aus Anforderungen, Kontext und Realität
ergibt und nicht nur aus der Vorstellungskraft oder dem
ästhetischen Empfinden eines Einzelnen.“
Dr. Matthias Danne, Finanz- und Immobilienvorstand
DekaBank, erklärte: „Das Gebäude zeigt durch seine innovative
und erdbebensichere Konstruktion im wahrsten Sinne des Wortes
Rückgrat. Torre Reforma beeindruckt darüber hinaus durch seinen
kreativen Umgang mit Baumaterialien, einem ausgefeilten
Tragwerkskonzept und hoher Energieeffizienz.“
Der Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM), Peter
Cachola Schmal, zeigte sich auch vom Geschäftsmodell des
Architekten beeindruckt: „Benjamín Romano beweist, dass ein
einziger Architekt die Baustandards auf seinem Gebiet und in
seiner Stadt neu definieren kann. Zuerst hat er Investoren
gewonnen, die das Grundstück erworben haben, den Entwurf
entwickelt, eine massive Konstruktion fernab aller üblichen
Vorhangfassaden erdacht und seine Statiker davon überzeugt,
seiner Idee zu folgen. Und dann hat er es gebaut. Wir sind
erstaunt, dass eine solch ganzheitliche Herangehensweise
heutzutage möglich ist, und sind überwältigt von diesem
fantastischen Resultat. Romano zeigt uns, dass dieser Ansatz in
bestimmten Ländern wirklich etwas bewegen kann.“
Dr. Ina Hartwig, die Kulturdezernentin der Stadt
Frankfurt am Main, äußerte sich begeistert: „Torre Reforma
besticht mit seiner außergewöhnlich klaren, fast skulpturalen
Architektur, und seinem dreieckigen Grundriss. Die futuristische
Fassade gibt den Blick auf einen der größten Stadtparks der Welt
frei. Sein sensibles und intuitives Design reagiert in
beeindruckender Art und Weise auf die lokalen topographischen
Herausforderungen. Der neue Bau verkörpert nicht nur die
fortschreitende Entwicklung Mexikos, sondern integriert behutsam
ein denkmalgeschütztes Gebäude des historischen Stadtbezirks.
Optisch überzeugend und umweltfreundlich, ist dieses Projekt ein
mehr als verdienter Gewinner des Internationalen Hochhaus
Preises 2018 und zeigt, dass Mexiko im internationalen Vergleich
zukunftsweisende architektonische Lösungen bereithält.“
Während der Preisverleihung wurden auch die übrigen vier
Finalisten geehrt:
MahaNakhon (Bangkok/Thailand) von Büro Ole Scheeren,
Bangkok/Thailand und OMA Office for Metropolitan Architecture,
Peking/China
Beirut Terraces (Beirut/Libanon) von Herzog & de Meuron,
Basel/Schweiz
Chaoyang Park Plaza (Peking/China) von MAD Architects,
Peking/China
Oasia Hotel Downtown (Singapur) von WOHA, Singapur
Aus über 1.000 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre
weltweit fertiggestellt wurden, hatte das Deutsche
Architekturmuseum (DAM) 36 herausragende Gebäude aus 15 Ländern
nominiert. Eine internationale Expertenjury aus Architekten,
Tragwerksplanern und Immobilienspezialisten unter der Leitung
von Kai-Uwe Bergmann, Partner des IHP 2016 Gewinners BIG -
Bjarke Ingels Group, wählte daraus fünf Finalisten.
Die Ausstellung “Best Highrises 2018/19 – Internationaler
Hochhaus Preis 2018“, die das Deutsche Architekturmuseum (DAM)
vom 3. November 2018 bis 3. März 2019 in Frankfurt zeigt,
präsentiert nicht nur den Preisträger und die Finalisten,
sondern alle 36 nominierten Projekte.
Der Internationale Hochhaus Preis (IHP) wurde 2003 von der Stadt
Frankfurt, insbesondere dem Deutschen Architekturmuseum, und der
DekaBank initiiert und 2004 zum ersten Mal vergeben. Seitdem
wird er alle zwei Jahre kooperativ organisiert und finanziert.
Somit findet in diesem Jahr die Preisverleihung in der
Frankfurter Paulskirche zum achten Mal statt. Planer und
Bauherren erhalten gemeinsam den Preis – eine Statuette des
international bekannten Künstlers Thomas Demand und ein
Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro.
Die bisherigen Gewinner des IHP
2016 „VIA 57 West“ in New York City (142 m), BIG – Bjarke
Ingels Group und Bauherr The Durst Organization.
2014 „Bosco Verticale“ in Mailand (78 und 122 m), Boeri
Studio und Bauherr Hines Italia.
2012 „1 Blight Street“ in Sydney (139 Meter), Kooperation
zwischen ingenhoven architects und Architectus sowie Bauherren
DEXUS Property Group; DEXUS Wholesale Property Fund; Cbus
Property.
2010 „The Met“ in Bangkok (230 Meter), WOHA und Bauherr
Pebble Bay Thailand.
2008 “Hearst Headquarters“ in New York City (182 Meter), Foster
+ Partners und Bauherr Hearst Corporation.
2006 „Torre Agbar“ in Barcelona (142 Meter), Ateliers
Jean Nouvel und Bauherr Layetana.
2004 „De Hoftoren“ in Den Haag (144 Meter), Kohn Pedersen
Fox Associates und Bauherr ING Vastgoed.
Siehe auch: Die
fünf Finalisten - Teil 5: Herzog & de Meuron - Beirut Terraces
in Libanon
Siehe auch: Die
fünf Finalisten - Teil 4: Chaoyang Park Plaza von MAD Architects
in Peking
Siehe auch: Die
fünf Finalisten - Teil 3: Oasia Hotel Downtown Singapur von WOHA
Siehe auch:
Die
fünf Finalisten - Teil 2: MahaNakhon
von Büro Ole Scheeren
Siehe auch:
Die fünf Finalisten - Teil 1: Torre Reforma in Mexiko-Stadt
Siehe auch:
IHP 2018 geht an 'Torre Reforma' in Mexico City
Siehe auch: 36
Hochhausprojekte aus aller Welt für den internationalen Hochhaus
Preis 2018 nominiert
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