Am 24. November 2021
ist die Gründung des Konsortiums
Campus V in feierlichem Rahmen in
der Deutschen Nationalbibliothek
bekanntgegeben worden. Anwesend
waren die Initiatoren: die Leiter
der Deutschen Nationalbibliothek
(DNB), der Frankfurt University of
Applied Sciences (Frankfurt UAS) und
der Frankfurt School of Finance &
Management (Frankfurt School). Dabei
wurde für sein persönliches
Engagement, das er in die
Entwicklung und Verwirklichung der
Campusmeile und daraus folgend,
Campus V, gesetzt hat, Prof.
Dipl.-Ing. Jean Heemskerk, Prodekan
des Fachbereichs Architektur,
Bauingenieurwesen, Geomatik der
Frankfurt UAS, mit dem
Innovationspreis des Fördervereins
der Frankfurt University of Applied
Sciences e.V. ausgezeichnet. Im
Anschluss wurden die
Preisträger/-innen des studentischen
Ideenwettbewerbs „Neubau innovatives
Lernzentrum ‚CAMPUS V –
Verantwortung‘“ vorgestellt. Den
Festvortrag „Wissen schafft Stadt“
hielt Stadtrat und Baudezernent Mike
Josef.
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Mike Josef
während seiner Rede
anlässlich Gründung des
Konsortiums CAMPUS V am 24.
November im Festsaal der
Deutschen Nationalbibliothek |
Der Stadtarat sagte, dass er Jean
Heemskerk im Jahr 2016 das erste mal
kennengelernt habe, nur durch ihn
kam ihm die Idee von einer
Campusmeile zu Ohren. Seither ist
Mike Josef begeistert von der Idee
etwas für Kulturschaffende und junge
Bildungsanwärter in Frankfurt und
für die Stadt zu tun. Er versteht Heemskerk als Brücke für ein breites
Sprektrum innerhalb der Architektur.
Er betonte auch die Vorbildfunktion
für viele Studierende, die Heemskerk
mit seiner Tätigkeit einnimmt.
Entlang dem Alleenring, ausgehend
von Bockenheimer Warte über Adickesallee bis zum
Nibelungenplatz an der Kreuzung
zwischen Rothschildallee und
Friedberger Landstraße soll sich die
neue Frankfurter Campusmeile wie
eine Perlenkette entlang ziehen,
wenn alles zusammenpasst und die
Verantwortlichen mitspielen.
Entstehen soll eine über die
Stadtgrenzen hinaus bedeutsame
Kulturmeile, die nicht nur mit dem
Verkehrsaufkommen der bisher
stark frequentierten Strecke besser
zurecht kommen soll, sondern
auch Angebotspalette und
Bildungsaufkommen der
Stadt Frankfurt werden deutlich erhöht. So soll ein Lern- und
Forschungszentrum an der Kreuzung Adickesallee zur Eckenheimer
Landstraße erbaut werden, ein
Haus das ganz den Bedürfnissen der
Studierenden und in Ausbildung
befindlichen jungen Menschen
entgegenkommen soll.
Der Neubau entsteht auf dem Erweiterungsgrundstück der Deutschen
Nationalbibliothek, das sich
gegenüber auf der anderen
Straßenseite zum Hauptgebäude
an der Adickesallee befindet. Dort
wo zur Zeit noch Tankstelle und
Waschanlage bestehen und genutzt
werden, wobei erstere mit ihrer länglichen
Form architektonisch durchaus
aerodynamische Elemente aufweist.
Doch der Schein trügt. Denn
Straßenüberlastung und Verkehrschaos
an der Kreuzung Adickesallee zur
Eckenheimer Landstraße sind
beachtlich. Es gibt viele
Autoraser, wovon der an der Kreuzung
montierte Blitzer durch häufiges
Aufblitzen beständig Zeugnis ablegt. Das
überwiegende Interesse der
Bibliothek besteht dabei gar nicht am
oberirdischen Teil des Grundstücks,
sondern, so rechnet sich die
Bibliothek aus, will sie dort
unterirdisch ihr Magazin für ständig
neu hinzukommende Neuerwerbungen
erweitern. Die stählernen
Doppeltüren, die einmal den
unterirdischen Übergang zum neuen
Nachbargebäude bilden, wurden
seinerzeit schon beim Neubau der
Deutschen Nationalbibliothek
1997 vorsorglich angelegt. Bleiben aber
stets verschlossen und führen bisher
ins Leere.
Bei einer jährlichen
Zuwachsrate von mehr als 100.000
Publikationen, die von der
Bibliothek gesammelt und archiviert
werden, ist mit der erforderlichen
Magazinerweiterung etwa ab 2050 zu
rechnen, so dass ein Neubau auf
dem Grundstück nur als
temporäre Einrichtung verstanden
werden kann, die nach Ablauf der
Fristen und Anmeldung des
Eigenbedarfs der Bibliothek, wieder
abgerissen werden soll. Einer
Frage, wozu Wettbewerb und
Neubaukonzept von vornherein
Stellung beziehen.
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Blick ins
Publikum neben den
coronabedingt vielen im Saal
frei gebliebenen Sitzplätzen
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CAMPUS V - Verantwortung
CAMPUS V als Bauwerk steht für
Verantwortung und stellt ein
neuartiges Lern- und
Forschungszentrum dar: Die
Initiatoren sind davon überzeugt,
dass die gesellschaftliche
Verantwortung für die
Herausforderungen einer nachhaltigen
Zukunft nur interdisziplinär
wahrgenommen werden kann. CAMPUS V
soll eine Bibliothek der Zukunft und
in diesem Sinne ein offenes Haus der
Wissenschaft, Anlaufstelle für die
Gesellschaft, ein Haus für kreative
Ideen und eine fruchtbare
Zusammenarbeit sein. Thematische
Schwerpunkte liegen in der
Nachhaltigkeit (u.a. green finance)
sowie im Sozialen Unternehmertum (social
entrepreneurship) und den Sozialen
Innovationen (social innovation).
Das neue Gebäude soll seinen Platz
mitten auf der Campusmeile in
Frankfurt haben. Die Campusmeile
verfolgt das langfristige Ziel der
räumlichen und inhaltlichen
Vernetzung der Bildungseinrichtungen
entlang des nördlichen Alleenrings
in Frankfurt, wie auch die
Umgestaltung der städtebaulichen und
infrastrukturellen Rahmenbedingungen
vor Ort. Mit der Umsetzung des
CAMPUS V wollen die Initiatoren
einen Schritt weitergehen. Auf dem
Erweiterungsgelände der DNB, der
derzeitigen Tankstelle und der
Waschanlage, soll CAMPUS V als
Interimsgebäude mit einer
Brutto-Grundfläche von ca. 17.600 m2
für eine Nutzungsdauer von 25 Jahren
geplant werden. Die Übernahme des
Grundstücks ist für den 1.1.2023
vorgesehen. Dabei sollen der
Anspruch auf Nachhaltigkeit und die
begrenzte Nutzungsdauer in Einklang
gebracht werden. Derzeit wird ein
Vergabeverfahren vorbereitet. Das
Konsortium ist auf der Suche nach
einem Investor, der das Projekt
realisieren kann.
Library Impact Hub
Der Begriff „Library Impact Hub"
beschreibt das Nutzungskonzept für
das gemeinsame Lern- und
Forschungszentrum der drei
Institutionen. Campus V ist auf
Co-Learning, Co-Working und
Co-Creation mit den digitalen
Beständen der beteiligten
Einrichtungen ausgerichtet. Im
Mittelpunkt steht die gemeinsame
digitale Informationsbasis
(Library), die überinstitutionell
und interdisziplinär bearbeitet wird
(Hub), um wichtige Fragestellungen
für die Gesellschaft zu diskutieren
und zu beantworten (Impact). Es soll
eine Innovations- und
Experimentier-Atmosphäre geschaffen
werden, die von Lerngruppen über
Projektarbeit bis zu Forschungs- und
Arbeitsgruppen und Startup-Bildung
reicht. Im Fokus stehen Themen wie
der gesellschaftliche Zusammenhalt,
neue Formen des Zusammenlebens, neue
soziale Praktiken, Nachhaltigkeit,
der verantwortungsbewusste Umgang
mit der Umwelt, Digitalisierung und
soziale Innovationen.
„Innovation Hub“ und Anlaufpunkt für
die Gesellschaft
Die Themen werden durch die
interdisziplinäre Zusammenarbeit von
Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern, Studierenden und
in ständiger Interaktion mit den
Stakeholdern der Gesellschaft
erforscht. Den Hochschulen und der
Stadt Frankfurt fehlte bislang ein
Ort für das Thema Entrepreneurship
in den Feldern Soziale Innovationen
und Nachhaltigkeit. Campus V hat den
Anspruch, diese Lücke in Bezug auf
die gesellschaftliche
Weiterentwicklung zu füllen. Hier
wirken die Studien- und
Forschungsschwerpunkte der Frankfurt
UAS und der Frankfurt School als
Motoren, unterstützt durch den
Kooperationspartner
Goethe-Universität, der Teil der
Campusmeile ist. Campus V soll als
Anlaufpunkt für die Gesellschaft
fungieren und Vorträge sowie
Diskussionen anbieten.
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Frank Scholze |
Zur Bekanntgabe der Gründung des
Konsortiums sprach der Gastgeber
dieses Tages und Hausherr Frank
Scholze, Generaldirektor der DNB:
„Für die Deutsche Nationalbibliothek
ist die Campusmeile der ideale
Rahmen, um auf dem
Erweiterungsgelände der Bibliothek
die Idee eines digitalen
Wissensraumes umzusetzen. Aufgrund
der Pflichtablieferung sind unsere
Bestände sehr umfassend, in ihrer
Nutzung aber an den physischen Ort
gebunden. Mit der Frankfurt UAS und
der Frankfurt School wollen wir eine
nachhaltige Lern- und
Forschungsumgebung gestalten, die
gemeinsame Wissensarbeit ermöglicht.
Die gesammelten Erkenntnisse und
Erfahrungen werden in den großen
Magazin-Erweiterungsbau der
Deutschen Nationalbibliothek
einfließen, den wir ab 2050 an
dieser Stelle errichten werden.“
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Prof. Frank
E.P. Dievernich |
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Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich,
Präsident der Frankfurt UAS: „Zwei
wichtige Ereignisse um die
Campusmeile fallen zusammen: Nach
jahrelanger enger Zusammenarbeit
haben wir den Konsortialvertrag zu
Campus V unterzeichnet und ehren
eine der Personen, die sich von
Beginn an für die Realisierung der
Campusmeile eingesetzt hat: Unseren
Prodekan und Professor Jean
Heemskerk. Das Projekt Campusmeile,
das Heemskerk aus architektonischer
Sicht fachlich leitet, hat sich für
die Frankfurt UAS zu einem der
wichtigsten Anknüpfungspunkte zur
Stadt Frankfurt entwickelt. Die
Campusmeile stellt einen Meilenstein
in der Stadtentwicklung Frankfurts
dar und verweist gleichzeitig auf
den Anspruch, Frankfurt als
Wissenschaftsstadt zu positionieren.
Mit dem Museumsufer haben wir eine
Kunst- und Kulturmeile, nun besteht
die realistische Chance auf eine
Wissenschafts- und Bildungsmeile.
Insofern lässt sich eine
gestalterische Wirkung auf eine
nachhaltige Stadtentwicklung für die
nächsten 25 Jahre prognostizieren.
Mit der Realisierung von Campus V
wird die Frankfurt UAS sichtbarer
Teil eines interorganisational
genutzten Gebäudes – ein
Leuchtturmprojekt in der
europäischen Hochschullandschaft.“
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Prof. Nils
Stieglitz
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Prof. Dr. Nils Stieglitz, Präsident
der Frankfurt School: „Der Campus V
soll ein Ort des sozialen und
nachhaltigen Unternehmertums werden.
Damit entwickelt der Campus V eine
der zentralen Gründungsideen der
Bundesrepublik weiter ins 21.
Jahrhundert – das erfolgreiche
Modell Ludwig Erhards der sozialen
Marktwirtschaft. Ein Leitbild, mit
dem wir uns als Frankfurt School
identifizieren und zu dem die
Wissenschaft umso mehr beitragen
kann, wenn sie ihre Forschung als
nutzbares Wissen für die Praxis
aufbereitet – damit Wirtschaft und
Gesellschaft direkt profitieren. Der
Campus V eröffnet allen beteiligten
Institutionen und dem
Wissenschaftsstandort Frankfurt ganz
neue Möglichkeiten.“
Foto (c)
Kulturexpress, Meldung: Frankfurt
University of Applied Sciences UAS
Siehe auch:
Innovationspreis für Engagement um
Campusmeile verliehen
Siehe auch:
Zur Neugestaltung des Frankfurter
Alleenrings