Das
Kulturdezernat hat die Ergebnisse
der 2018 in Auftrag gegebenen und im
Frühjahr 2021 fertig gestellten
Machbarkeitsstudie „Ein
Filmfestivalhaus für Frankfurt –
Machbarkeitsstudie in fünf
Szenarien“ veröffentlicht. Die
Studie zeigt fünf verschiedene
Möglichkeiten auf, die tendenziell
zunehmenden Raumbedarfe der
Frankfurter Filmfestivals kurz-,
mittel- und langfristig zu decken.
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Arthouse Kino Cinéma in Frankfurt
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Kulturdezernentin Ina Hartwig sagt:
„Die Frankfurter Filmfestivals sind
ein beliebter, wichtiger und in
ihrer Bedeutung wachsender Teil des
Frankfurter Kulturlebens. Das
gemeinsame Erleben von Filmkultur in
Form öffentlicher Veranstaltungen,
oft verbunden mit einem originellen
Rahmenprogramm, ist in den Jahren
vor der Coronakrise immer
attraktiver geworden und wird auch
in Zukunft wieder viele Menschen
ansprechen und internationale Gäste
in unsere Stadt holen. Ich bin
deshalb froh, dass die neue
Römerkoalition die Weiterentwicklung
der Filmfestivals in den
Koalitionsvertrag aufgenommen hat.“
Mehr als 20 Filmfestivals in
Frankfurt Zuhause
Hintergrund der Filmstudie ist die
wachsende Beliebtheit, der sich
Filmfestivals in Frankfurt erfreuen.
Neben großen und überregional
bekannten Filmfestivals wie dem
Lichter Filmfest Frankfurt
International, Nippon Connection -
Japanisches Filmfestival, LUCAS –
Internationales Filmfestival für
junge Filmfans und dem Türkischen
Filmfestival Frankfurt gibt es mehr
als 20 Filmfestivals, die viel
Entwicklungspotenzial haben.
Allerdings verfügen sie bislang über
keinen festen Ort in der Stadt, der
ihnen Arbeitsmöglichkeiten und
Lagerflächen bietet. Auch die Zahl
der Kinosäle mit geeigneten
Veranstaltungsflächen, die für
Filmfestivals zur Verfügung stehen,
ist begrenzt.
Studie
schlägt fünf mögliche Varianten vor
Mit der nun vorliegenden Studie
wurden verschiedene Varianten
geprüft, die Raumbedarfe der
Festivals in Frankfurt zu
befriedigen. Das beauftragte Büro bb22 Architekten + Stadtplaner
hatte dazu mit Filmfestivalmachern,
Experten und den Eigentümern bzw.
Verantwortlichen für mehr als ein
Dutzend potenzieller Standorte
gesprochen und vergleichbare
Referenzprojekte in anderen Städten
untersucht. Die Szenarien wurden auf
Grundlage der Gespräche mit
Filmfestival-Veranstaltern und
Akteuren aus der lokalen Filmszene
entwickelt und orientieren sich
daher eng an der vorhandenen lokalen
Expertise.
Variante XS Verwendung eines
Kino- oder Leinwandschiffes als
innerstädtische Ergänzung zu
bestehenden Kinos und Abspielorten.
So gibt es etwa in Bremen und
Stuttgart Erfahrungen mit
Theaterschiffen, die einen eigenen
Zuschauerraum beinhalten. Denkbar
sind unter Umständen auch Varianten
einer schwimmenden Leinwand mit
Zuschauerplätzen am Ufer.
Variante S
Ein Festivalbüro mit im Wechsel
nutzbaren Arbeitsplätzen.
Filmfestivals benötigen in der Regel
besonders in den Wochen vor dem
Festivalstart Arbeits- und
Meetingräume. Da die Festivals über
das Jahr verteilt stattfinden,
können hier ein gefördertes Angebot
an Coworking Space (wechselnd
besetzbare, offen gestaltete
Arbeitsräume) sinnvoll sein.
Variante M
Eine ergänzende
Nutzung des Offenen Hauses der
Kulturen auf dem zukünftigen
Kulturcampus. Nach Umzug des AStA
auf den Campus Westend soll im
geplanten Offenen Haus der Kulturen
auch das traditionsreiche
studentische Kino bestehen bleiben,
welches eine Geburtsstätte vieler
Filmfestivals wie etwa Nippon Connection – Japanisches
Filmfestival, ist. Dort könnten auch
weitere Filmfestivals Platz finden.
Variante
L Ein Festivalhaus als
gemeinsame Nutzung mit anderen
kulturellen Einrichtungen: Ein
multifunktionaler
Veranstaltungssaal, der neben dem
Film auch von anderen
Kulturschaffenden genutzt wird und
dem auch Lagerraum und Coworking
Space angegliedert ist, könnte den
Bedarf der Filmfestivals nach einem
großen Kinosaal befriedigen.
Exemplarisch geprüft wurde dies am
Bespiel des Milchsack-Geländes im
Frankfurter Gutleutviertel, das die
städtische KEG im Dezember erworben
hat. Dort befinden sich bereits
Ateliers und Kultureinrichtungen.
Variante XL Die Nachnutzung eines
Interimsbauwerks für die Städtischen
Bühnen Frankfurt. Sofern im Rahmen
des geplanten Neubaus der
Städtischen Bühnen ein
Interimsbauwerk für Oper oder
Schauspiel errichtet werden muss -
was zum gegenwärtigen Zeitpunkt
allerdings noch Gegenstand von
Prüfungen ist - wäre im Anschluss
die dauerhafte Nutzung für
Filmfestivals im Wechsel mit anderen
Veranstaltungen eine in Betracht zu
ziehende Variante.
Hartwig sagt: „Die jetzt vorgelegte
Studie bietet uns interessante
Lösungsansätze, das Angebot für die
Filmfestivals in Frankfurt gezielt
mit teils kurz-, teils
längerfristigen Elementen
weiterzuentwickeln. Die Vorschläge
werden wir jetzt - zusammen mit den
in der Szene bereits selbst
entwickelten Konzepten und weiteren
Möglichkeiten - im Dialog mit den
Filmfestivalmacherinnen und -machern
und weiteren Beteiligten auf ihre
Umsetzbarkeit prüfen. Während der
Corona-Zwangspause waren die
Filmfestivals kreativ und haben
neuartige Onlineformate entwickelt,
die oft gut angenommen wurden. Jetzt
freue ich mich zunächst darüber,
dass es hoffentlich bald wieder
losgeht mit Festivals in Präsenz und
dass viele Festivals nach der
Zwangspause schon in den
Startlöchern stehen."
Download der vollständigen Studie:
https://museumsufer.ebox21.de/#/public/shares-downloads/u0JRCXdREeAQk6B4YsQKlbANh4tbKGRg
Foto (c) Kulturexpress,
Meldung:
Presseinfo der Stadt Frankfurt am
Main (pia)
Siehe
auch:
Erforschung
der Film- und Kinokultur