Die Corona-Pandemie hat die
Messewirtschaft in ihrer Ganzheit im
Kern getroffen und nahezu zum
Stillstand gebracht. Dank ihrer
breiten globalen Präsenz und
langjährigen digitalen Expertise
fanden im Geschäftsjahr 2020 unter
dem Dach der Messe Frankfurt
weltweit dennoch mehr als 150
Veranstaltungen statt. Das
Unternehmen hat einen Konzernumsatz
von rund 250 Millionen Euro erzielt.
Trotz liquiditätsorientierter
Unternehmenssteuerung investiert die
Gruppe weiter in die
Zukunftsfähigkeit ihres
Geschäftsmodells.
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Auf Paperworld, Creativeworld und
Christmasworld im Januar 2020
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„In diesen extrem
schwierigen Zeiten wirtschaftliche
Interessen mit der Verantwortung
gegenüber Kunden zu verbinden, zeugt
von einem hohen Maß an Verantwortung
und Solidarität gegenüber Branchen,
Industrie und Handel“, lobte der
Aufsichtsratsvorsitzende der Messe
Frankfurt, Oberbürgermeister Peter
Feldmann, die Geschäftsführung des
Unternehmens. Die Messe Frankfurt
sei als ein Beispiel für die vielen
anderen Beteiligungsgesellschaften
der Stadt Frankfurt am Main eine
wichtige Säule innerhalb des
Stadtgefüges. „Sie hat über die
vergangenen Jahrzehnte hinweg
erfolgreich gewirtschaftet, eine
ordentliche Dividende ausgeschüttet,
ist ein vielfältiger Arbeitgeber und
ein Global Player in der weltweiten
Messewirtschaft“, hob
Oberbürgermeister und
Messeaufsichtsratschef Peter
Feldmann hervor.
Nach zehn Jahren kontinuierlichen
Wachstums und dem All-time-High im
Geschäftsjahr 2019 hat die Messe
Frankfurt aufgrund der
Corona-Pandemie eine Vollbremsung
bei hoher Geschwindigkeit machen
müssen. „Das über Jahrzehnte
erprobte Messegeschäft ist durch
anhaltende Reiserestriktionen mit
permanenten Anpassungen der
einzelnen Regierungen nahezu in
Stillstand versetzt“, betonte
Wolfgang
Marzin, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Messe Frankfurt
bei Vorlage der vorläufigen
Kennzahlen für 2020. Im Berichtsjahr
konnten damit in Summe weltweit nur
etwa ein Drittel aller
Veranstaltungen im Vergleich zu
Geschäftsjahren vor Corona
stattfinden.
„Wir haben eine vernünftige
Eigenkapitaldecke und konnten uns
aus der wirtschaftlichen Stärke der
vergangenen Jahre heraus am
Kapitalmarkt zusätzliche Mittel
sichern und die Liquidität
sicherstellen. Unsere Gesellschafter
haben ihre Unterstützung zugesagt.
Mit einem strengen Kostensparplan
wollen wir diese Krise soweit wie
möglich aus eigener Kraft
bewältigen, sagte Marzin. Die Messe
Frankfurt hat eine mittelfristige
Überbrückungsstrategie erarbeitet,
die sie situationsabhängig anpassen
kann. Betriebsbedingte Kündigungen
will das Unternehmen nach wie vor
vermeiden. Mit den
Arbeitnehmervertretern wurde eine
neue Betriebsvereinbarung
abgeschlossen, die auf der Grundlage
einer sozialverträglichen Absenkung
der Personalkosten zum Erhalt der
Beschäftigung basiert. „Dafür
verzichten unsere Mitarbeiter auf
variable Bezüge bis 2022“, betonte
Marzin. Externe
Stellenausschreibungen werden
ausgesetzt. Zusätzlich wird das
Kurzarbeiterprogramm der Regierung
in Anspruch genommen.
Unter dem Dach der Messe Frankfurt
fanden trotz massiv erschwerter
Bedingungen 153 Veranstaltungen
statt, darunter 52 Messen und
Ausstellungen mit mehr als 33.100
ausstellenden Unternehmen und rund
1,3 Millionen Besuchern.
Beeindruckend war die Wiederaufnahme
des Auslandsgeschäfts in China mit
enormem Aussteller- und
Besucherandrang, viele davon mit
einem Zulauf wie vor Corona,“
erläuterte
Oberbürgermeister Peter Feldmann.
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In Halle 8
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Um seinen Kunden gerade in diesen
schwierigen Zeiten international
vernetzte Plattformen für ihre
Geschäfte zu bieten, hat das
Unternehmen neue
Kommunikationspakete geschnürt.
Business-Matchmaking,
Leadgenerierung und
Reichweitenoptimierung stehen dabei
im Fokus. „Wir bauen hier auf
unserer langjährigen digitalen
Expertise auf und kommen nicht
zuletzt dem veränderten
Informationsbedürfnis unserer Kunden
entgegen“, sagte sagte
Detlef
Braun, Geschäftsführer
der Messe Frankfurt. . Bereits vor
der Corona-Pandemie wurden mit
Nextrade als digitaler
Orderplattform die Weichen für
digitale Ergänzungsformate gestellt.
Der B2B-Marktplatz für die Home- und
Living-Branche der Ambiente und
Tendence zahlt seit 2019 als
24/7-Orderplattform ganzjährig auf
die Konsumgütermessen ein.
Mittlerweile treffen mehr als 200
Lieferanten aus 30 Ländern mit über
300.000 Produkten auf mehr als 3000
Einkäufer aus rund 80 Nationen.
Erstmalig wird der B2B-Marktplatz
nun auch für Unternehmen der
Heimtextil, der Creativeworld und
der Christmasworld geöffnet.
Aufgrund der weiter angespannten
Situation wird die Messe Frankfurt
an ihrem Heimatstandort die
Leitmessen des ersten Quartals 2021
zeitlich versetzt in den April bis
Mai legen. „Mit den neuen Terminen
und dem erweiterten digitalen
Charakter zur Stärkung der
physischen Veranstaltungen können
wir für unsere Kunden attraktive
Geschäftsmöglichkeiten anbieten und
damit den dringend benötigten
Anschub ihrer Geschäfte
unterstützen“, sagte Braun.
Mut macht das
Gastveranstaltungsgeschäft am
Standort Frankfurt. „Auch wenn
aktuell von Entspannung keine Rede
ist, zeigen die vielen Anfragen für
das kommende Geschäftsjahr und
darüber hinaus, dass Veranstalter
optimistisch die Zukunft mit realen
Begegnungsplattformen planen“, sagte
Uwe Behm,
Geschäftsführer der Messe Frankfurt.
Schon heute verfüge man auf dem
Messegelände über alle
Voraussetzungen, um eine sichere
Teilnahme unter Einhaltung der
relevanten Sicherheits- und
Hygienestandards zu ermöglichen.
„Uns stehen Kontrollmechanismen zur
Verfügung, die weit über die
Maßnahmen im öffentlichen Bereich
hinausgehen“, betonte Behm. 2021
wird eine Reihe von neuen
Gastveranstaltungen nach Frankfurt
kommen, darunter die Veggie World,
die White Label Expo, die Chemspec
sowie die Frankfurt Fashion Week als
textiles Highlight. Der
internationale Wirbelsäulen-Kongress
Eurospine wird 2023 im Congress
Center und in der neuen Halle 5
tagen.
Ab Mitte Dezember wird das
Messegelände für rund vier Monate
eines von 30 Covid-19-Impfzentren in
Hessen beherbergen
Täglich sollen rund 4000 Menschen
geimpft werden. Mit Fairconstruction,
dem Messebauer der Messe Frankfurt,
und der Accente Gastronomie Service
sind zwei Tochterunternehmen in den
Bau und Betrieb involviert. Auch
andere Gewerke und Dienstleistungen
werden von der Messe Frankfurt
beauftragt und koordiniert.
In einem sehr guten Zeit- und
Terminplan ist das Bauprojekt Halle
5. Alle Arbeiten laufen planmäßig,
die Fertigstellung ist für Ende 2022
geplant. „Der Neubau der Halle 5 ist
eine generationsübergreifende
Investition in die Qualität unseres
Geländes und ein wichtiger Baustein
für die Veranstaltungsplanung in der
Zukunft hier am Standort“, betonte
Behm. Angesichts der angespannten
Lage habe man geprüft, ob der Bau
gestreckt werden könne. Eine
Bauunterbrechung sei aber vor dem
Hintergrund langfristiger Verträge
aktuell keine wirtschaftlich
sinnvolle Alternative.
Die Messe Frankfurt hält auch in der
Krise an ihrer strategischen
Grundausrichtung fest. Trotz
liquiditätsorientierter
Unternehmenssteuerung investiert das
Unternehmen weiter in die
Zukunftsfähigkeit seines
Geschäftsmodells. Bis einschließlich
2022 stehen aktuell mehr als 20 neue
Veranstaltungen im Portfolio der
Unternehmensgruppe. „Es wird Zeit
brauchen, bis die Rahmenbedingungen
so stabil sind, dass wir wieder
kontinuierlich wachsen“, so Marzin.
Aufgrund der Entwicklungen in der
zweiten Jahreshälfte 2020 müsse man
aktuell davon ausgehen, dass ein
Anschluss an Vor-Corona-Niveau
frühestens 2024 erfolgen kann. Auch
werden sich die Veranstaltungen im
Zuge der Corona-Krise verändern.
„Auf jeden Fall werden wir eine
Konzentration auf das Wesentliche
und eine Qualitätsschärfung auf
unseren Veranstaltungen erfahren.
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Kulturexpress, Meldung: