Modernisierung Kopfgebäude - Frankfurt UAS am Nibelungenplatz |
Foto (c) Kulturexpress |
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„Update des Gebäudes 9"
studentischer Entwurf Alexandra
Kühn, José A. Lopez |
Das
Erscheinungsbild des Hochschulgebäudes 9 an der Kreuzung
Nibelungenallee und Friedberger Landstraße hat schon etwas
Denkwürdiges und bisweilen Groteskes. Hinzukommt die Bedeutung
eines baulichen Wahrzeichen, was nicht immer nur positiv zu
betrachten ist. Die Gebäudeecke jedenfalls am Nibelungenplatz
ist prägnant. Der daran vorbeiströmende Autoverkehr scheint
unendlich zu sein. Tag für Tag staut sich hier das
Verkehrsaufkommen von Neuem.
Das Gebäude muss
früher einmal anders ausgesehen haben. Der Aufsatz oben wirkt
künstlich, ohne jedoch den Anspruch der Moderne zu vermitteln.
So als sei dies aus reiner Zweckmäßigkeit geschehen, nach dem
Krieg, um die Zerstörungen auszugleichen und den Wiederaufbau
voranzutreiben oder aus Platzmangel wurde ein kantiges Stockwerk
auf das historische Sandsteingebäude aufgesetzt. Solche Orte
gibt es noch viele in Frankfurt. Der Sinn für architektonische
Ästhetik scheint sich nur langsam zu entfalten. Nach wie vor
gelten Regeln, wonach Pragmatismus und Monotonie aus Industrie
und Handel die Investoren leiten und verhindern, indem Ausgaben
in eine Architektur der Moderne getätigt werden. Aber Frankfurt
verändert sich auch in dieser Hinsicht. Die Aufmerksamkeit
richtet sich mehr an Menschen, die hier wohnen und leben wollen.
Dazu beitragen sollen auch Forschungseinrichtungen wie die
Frankfurt UAS mit umfassendem Fächerangebot aus allen Bereichen
und Fakultäten, mehr als die Beteiligten aus dem aktuellen
Wettbewerb dies vermuten ließen.
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Am Podium Prof. Frank Dievernich |
Die Idee der
Campusmeile soll das Terrain entschleunigen und Stadtbewohnern
ein Stück Wohnlichkeit zurückgeben, damit sind jene Nischen
gemeint, die zum Verweilen einladen und das Aushalten
ermöglichen vor dem gleich Davonrennen müssen. Vielleicht ist es
sogar möglich dem gesamten Platz seine Identität zurückzugeben,
wozu auch das Hochhaus gegenüber zählt, die Alleen und die
Häuserzeilen. Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass studentische
Entwürfe, die dem Gebäude 9 jetzt zu neuem Glanz verhelfen,
genug Ästhetik mitbringen und architektonisch ausgewogener sind
als das bisherige. Große Banner mit Aufschrift hängen außen an
der Hauswand, die darauf hinweisen, wie hoch der
Internationalitätsgrad vor Ort ist. Aufgrund der
Studierendenzahlen halte ich es nur für angebracht, wenn
bauliche Modernisierung das Niveau anhebt. Das dient nicht
zuletzt der Menschlichkeit auch zwischen Studierenden und
Lehrenden, die ja dafür sorgen, dass permanent eine Erneuerung
in Wissenschaft und Bildung stattfindet. Deshalb Studierende in
das aktuelle Bauprojekt einzubeziehen, ist der richtige
Lösungsweg zu mehr Selbstbestimmung der Beteiligten, die im
Hochschulbetrieb tätig sind.
Hochschulgebäude 9 wird vielfach aufgrund seiner Lage synonym
mit der Wahrnehmung der Frankfurt University of Applied Sciences
(Frankfurt UAS) gleichgesetzt und soll so gesehen baulich
aufgewertet werden. Die finanziellen Mittel dafür stellt
großzügigerweise die gemeinnützige Stiftung HERR zur Verfügung.
Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs unter dem Motto „Von
Studierenden für Studierende“ haben rund 80 Mitwirkende aus dem
Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik im
vergangenen Wintersemester auf Anregung der Stiftung HERR
Vorschläge erarbeitet. Die besten Entwürfe wurden von einer Jury
prämiert. Ausgewählte Ideen sollen in die vorgesehenen Maßnahmen
einfließen. Vier Preise mit je 1.000 Euro pro Projekt sowie acht
Anerkennungspreise wurden vergeben.
„Die Modernisierung von Gebäude 9 in Optik und Ausstattung ist
das erste Projekt, das wir für die Frankfurt UAS umsetzen“,
erklärt
Vojislav Pantelic,
Beiratsmitglied der Stiftung HERR. „Uns ist es wichtig, dass die
Studierenden ihre eigenen Ideen und Vorstellungen für die
Modernisierung des Gebäudes 9 einbringen. Wir sind beeindruckt
von der Kreativität und Professionalität der eingereichten
Ideen; es boten sich aufschlussreiche Einblicke in die komplexe
Lehre und Forschung der Hochschule. Dem Koordinator
Prof. Jean Heemskerk
danken wir sehr herzlich. Das ‚Update Gebäude 9‘ bildet nur den
Auftakt für weitere Unternehmungen der Stiftung an der Frankfurt
UAS.“
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Gruppenfoto Preisträger
„Update des Gebäudes 9" im Saal auf der Empore in Geb.
4, 05. Juni 2019
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Ausstellung Preise und Anerkennungen Ideenwettbewerb: 5. – 13.
Juni 2019
Montag-Freitag, 6:00-22:00 Uhr, Samstag, 07:00-18:00 Uhr
Ort: Frankfurt UAS, Nibelungenplatz 1, Gebäude 4, Foyer
„Wir danken der Stiftung HERR als privatem Förderer
außerordentlich für die großzügige Unterstützung, die es uns
erlaubt, unsere Schauseite zum Nibelungenplatz nachhaltig
aufzuwerten“, zeigt sich Hochschulpräsident
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich
erfreut. „Auf absehbare Zeit werden wir zwei Gebäude auf dem
Campus neu errichten; zugleich hat die Vision der Campusmeile
entlang der Nibelungenallee an Dynamik gewonnen. Die
Bereitschaft der Stiftung HERR, unseren Studierenden und
Lehrenden die dringend erforderliche Modernisierung des Gebäudes
9 zu ermöglichen, füllt eine Lücke und kann nicht hoch genug
bewertet werden; wir würden uns sehr freuen, wenn dieses
beispielhafte Engagement weitere Zustifter anregen würde,
Projekte für Studium, Lehre und Forschung zu fördern, zumal wir
als Hochschule wie kaum eine andere das Motto ‚Chancen durch
Bildung‘ leben.“
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studentischer Entwurf
Francisca Bläß |
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Vorgesehen sind die Renovierung der Fassade, ggf. inklusive der
Fenster und der Lüftungselemente, eine Renovierung der
Innenräume, u.a. Aula und Hörsäle, Lehrräume, Flure,
Treppenhaus, Zugänge und Sanitärräume sowie eine Optimierung der
Beleuchtung im Gebäude. Zudem ist eine Modernisierung der
Medientechnik in den Lehrräumen geplant. Mit Blick auf die
Nachhaltigkeit stehen auch die energetischen Werte im Fokus.
Zum
Wettbewerb:
Eine Hofüberdachung
zwischen den Hochschulgebäuden, ein Café auf dem Campus, ein
raffiniertes Lüftungssystem oder eine moderne Aufstockung mit
Glasfassade: Die Einreichungen zum Studierendenwettbewerb
„Update Gebäude 9“ boten ein breites Spektrum an Ideen.
Insgesamt neun Module aus den Bachelorstudiengängen Architektur
und Facility Management sowie den Masterstudiengängen
Architektur, Barrierefreie Systeme und Zukunftssicher Bauen
hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Die Jury vergab vier Preise
für besonders innovative Ideen sowie acht Anerkennungen für
solche Projekte, die hinsichtlich einer möglichen Realisierung
viel Potenzial haben und geprüft werden sollten. Der 14-köpfigen
Jury gehörten Vertreter/-innen der Stiftung HERR, des
Fachbereichs Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, externe
Architekten, weitere Vertreter/-innen der Hochschule sowie zwei
Studierende an, die den studentischen Blick in die Beurteilung
der Entwürfe einbringen sollten. Projektkoordinator war Prof.
Jean Heemskerk vom Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen,
Geomatik.
Mit dem Geb.9 sind
mittlerweile drei Gebäude auf dem Campus in Planung. Neben der
Aufstockung auf Geb. 9 soll Geb. 7 einen kompletten Neubau
erhalten. Dort ist der Fachbereich 2, Informatik und
Ingenieurwissenschaften untergebracht. Ein Teil des bestehenden
Gebäudes 2 und die Mehrzweckhalle der Hochschule sollen
abgerissen werden, um das neu zu errichtende Gebäude 2 zu
erstellen. Der Neubau hat viereinhalb Geschosse und zeichnet
sich durch eine organische Form auf Basis eines trigonalen
Grundrisses aus. Für den Neubau werden vom HMWK 31 Mio.
Euro aus dem Programm "Hochschulpakt 2020 – INVEST Phase III"
zur Verfügung gestellt. Auch Gebäude 8 soll irgendwann neu
gebaut werden, wofür im Moment noch 55 Mio. Euro in der
Hochschulkasse fehlen.
Siehe auch:
Podiumsdiskussion zur Neugestaltung des Frankfurter Alleenrings
Siehe auch:
Neues
Hochschulgebäude an der Nibelungenallee geplant
Siehe auch:
Geplanter Neubau
Uni-Bibliothek Frankfurt am Main - studentischer Entwurf
Siehe auch:
Größer Denken –
Perspektiven für den Kulturcampus
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