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Vorstellung der Tunnelbohrmaschine für
den Röhrenbau unter dem Europaviertel bei der Firma
Herrenknecht im badischen Schwanau, 18. Januar 2018, ©
SBEV/K. Helbig |
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Die „S1127“, so die offizielle Bezeichnung der
Herrenknecht Maschine, hat eine Länge von mehr als 80 Metern und
ein Gewicht von rund 580 Tonnen. Mit einer Formel1-reifen
Leistung von 1305 PS wird sie sich durch den Frankfurter Boden
arbeiten. Am Kopf der Maschine befindet sich zu diesem Zweck das
Schneidrad. Es hat einen Durchmesser von 7,1 Metern und ist eine
Sonderanfertigung, speziell an die Gegebenheiten des Frankfurter
Bodens angepasst. Am Schneidrad arbeiten sich circa 100
Schälmesser und 29 Schneidrollen durch die Erde.
Pro Tunnelröhre legt die Maschine eine Strecke von 850 Metern
zurück – etwas mehr als zwei Runden um einen Sportplatz. Florian
Habersack, kaufmännischer Geschäftsführer der SBEV GmbH,
ergänzte: „Wir freuen uns, mit der Firma Herrenknecht den
Weltmarktführer an unserer Seite zu haben, der Spezialist im
maschinellen Tunnelbau ist.“
Mit der Verlängerung der Linie U5 über den Hauptbahnhof
hinaus nach Westen erhält das neue und expandierende Viertel
einen leistungsfähigen Anschluss an das städtische
Nahverkehrsnetz. Der tiefste Punkt des zukünftigen Tunnels – der
Neubau zweigt unterirdisch am Platz der Republik von der
Bestandsstrecke ab – liegt 22 Meter unter der Oberfläche.
SBEV-Geschäftsführer Wendelin Friedel sagte zum geplanten
Bauverfahren: „Im Lauf des Frankfurter U-Bahn-Baus wurde bisher
zweimal ein teilmechanisierter Schildvortrieb eingesetzt, quasi
Vorgänger dieser Maschine. Eine Premiere ist nun der Einsatz
einer vollautomatischen Tunnelvortriebsmaschine, auf die wir
alle sehr gespannt sind.“ Die Maschine wird an sieben Tagen die
Woche 24 Stunden in Betrieb sein.
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Vorstellung der Tunnelbohrmaschine für
den Röhrenbau unter dem Europaviertel bei der Firma
Herrenknecht im badischen Schwanau, 18. Januar 2018, ©
SBEV/K. Helbig |
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Laut Plan nimmt die Tunnelbohrmaschine ihre Arbeit für die
unterirdische Streckenführung von der Startbaugrube –
Europa-Allee, Höhe Stockholmer Straße – in östliche Richtung bis
zum Anschlussbauwerk am Platz der Republik in der zweiten
Jahreshälfte 2018 auf. Das Areal zwischen der Tiefgaragenzufahrt
Skyline Plaza und der Emser Brücke dient während der
Tunnelbauarbeiten als Lager und Transportfläche, bevor der
dortige Tunnelteil und die Rampe in offener Bauweise errichtet
werden, also in einer offenen Baugrube. Der ambitionierte Bau
liegt in den Händen der ARGE U5 Europaviertel, die aus zwei
Firmen besteht: der PORR Deutschland GmbH und der Firma Stump
Spezialtiefbau GmbH. Sie ist für den Bau des unterirdischen
Streckenteils und den Rohbau der in diesem Abschnitt liegenden
unterirdischen Station Güterplatz verantwortlich.
Doch der Einsatz des schweren Geräts ist nicht der Beginn der
Bauarbeiten, diese laufen schon. Derzeit werden im östlichen
Teil der Europa-Allee die Wände der Startbaugrube für die jetzt
vorgestellte Tunnelbohrmaschine hergestellt, im Anschluss folgt
der Aushub der rund 18 Meter tiefen Grube selbst. Im Bereich der
späteren Untergrund-Station werden ebenfalls die Wände der
Baugrube errichtet. Aber erst nachdem beide Tunnelröhren im
Rohbau fertig gestellt worden sind – in der Sprache der
Bergleute spricht man von „auffahren“ – kann die Baugrube der
Station ausgehoben werden. Das Auffahren der beiden Tunnelröhren
wird nach jetzigem Stand etwa zwölf Monate dauern. Hinzu kommt
die Dauer für die Montage der Tunnelbohrmaschine sowie das
Zurückziehen derselben aus der ersten und Umsetzen in die zweite
Röhre, da die beiden Tunnel nacheinander gebohrt werden.
Im Jahr 2020 sollen die Bauarbeiten für den oberirdischen
Streckenabschnitt und der Ausbau des im Rohbau schon
fertiggestellten Tunnels unter dem Europagarten beginnen. Der
Abschluss der Bauarbeiten an der rund 2,7 Kilometer langen
Strecke mit insgesamt vier neuen Stationen – davon drei
oberirdisch – ist für Ende 2022 vorgesehen. Die Gesamtausgaben
für die Erweiterung der Linie U5 ins Europaviertel belaufen sich
nach derzeitigem Planungs- und Preisstand auf 281,4 Millionen
Euro (netto). Das Land Hessen und der Bund unterstützen das
Projekt mit 157 Millionen Euro, den entsprechenden
Förderbescheid hatte Staatsminister Tarek Al-Wazir am 7.
Dezember 2016 übergeben.
Siehe auch:
Die
Tunnelvortriebsmaschine bereit zum Einsatz