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Kulturexpress |
Am Rednerpult Erdmann Kilian,
Pressesprecher Consumer Goods, Messe Frankfurt |
Trumps
Wirtschaft habe negative Folgen auf Europa, sagte Detlef Braun,
Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH, einleitend zur
Ambiente Wirtschaftspressekonferenz am 08. Februar. Er bemerkte,
USA und China werden sich stärker entwickeln als Europa. Zu
dieser Erkenntnis gelangt zumindest das Ifo-Institut in einer
aktuellen Untersuchung.
Auch auf das Thema Brexit wurde im Anschluss an die
Pressekonferenz nach Fragen der Journalisten Bezug genommen -
Großbritannien ist Gastland auf der diesjährigen Ambiente in
Frankfurt. Damit beantwortete Geschäftsführer Detelf Braun die
Frage auch. Der Austritt Großbritanniens aus der EU seit 08.
Februar beschlossene Sache und der Brexit stehen außen vor, da
Großbritannien Gastland sei und die Messe überwiegend die
Produktvielfalt seiner Aussteller hervorheben will. Der
Messe-Geschäftsführer bedauerte den Austritt Großbritanniens im
übrigen. England wird sich mehr internationale Portale suchen,
so sein Kommentar.
Ausstellerzahlen auf der Ambiente haben gegenüber 2016
zugenommen, haben sich aber gegenüber 2015 verringert, wie
Stephan Kurzawski bemerkte. Aufgabe der Messe Frankfurt ist es,
den Ausstellern die geeigneten Besuchergruppen zuzuführen. Dafür
erhält die Messe Frankfurt ihr Geld. Ein intensives Geschäft,
welches die Messe hier betreibt. Dabei kommt es darauf an, dass
die richtigen Besuchergruppen zu den Ausstellern gelangen.
Die B2B Fachmessen für Konsumgüter wie die Nordstil in Hamburg
und die neue Blumen- und Zierpflanzenmesse Floradecora in
Frankfurt, beides Veranstaltungen der Messe Frankfurt GmbH,
warten mit einem Besucherplus auf. 80 Prozent der Aussteller auf
der Ambiente kommen aus dem Ausland und nur 20 Prozent sind aus
Deutschland. Das gibt zu Denken auf. In diesem Jahr treten 4.454
Ambiente-Aussteller aus 96 Ländern an.
Stephan Kurzawski, Mitglied der
Geschäftsleitung der Messe Frankfurt, nannte die
zugehörigen Wirtschaftszahlen und erkannte den Wandel bei
Verbrauchern an Konsumgütern. Das auf und ab der Zuwächse zeigt
Veränderungen sowie Stärken und Schwächen der einzelnen
Produktgruppen. Er stellte auch die IFH-Studie zu
„Konsumausgaben in Europa“, die diesmal nur Zahlen von 2010 bis
2015 berücksichtige, da die Angaben von 2016 noch fehlten.
Siehe auch:
Messe Frankfurt veröffentlicht IFH-Studie zu „Konsumausgaben in
Europa“
Zudem
stellte Dr. Susanne Eichholz-Klein, IFH-Fachberaterin für
Markt und Strategie, weitergehende Statistiken auf Basis der
europäischen Landkarte vor. Wobei mehrere Expansionsphasen in
Bezug auf unterschiedliche osteuropäische Länder zutreffen.
Erste und zweite Expansionsphase leitet sich von Handelszahlen
ab, wobei die erste Phase reifer ist als die zweite. Gemeint
sind Länder aus Osteuropa, die zuerst an das europäische
Wirtschaftssystem angeschlossen wurden. Zur ersten Phase zählen
Länder wie Polen und Tschechien. Zur zweiten Phase Länder wie
Ungarn, Bulgarien und Rumänien und das Baltikum. Entwickelte
südliche Länder mit traditionellen Einzelhandelsstrukturen
bilden eine weitere Gruppe der Untersuchung. Dazu zählen
Spanien, Italien, Griechenland und Zypern. Die höchste
Pro-Kopf-Ausgaben haben jedoch die reifen Märkte der Mittel- und
Nordeuropäischen Länder, wie Schweden, Finnland, Dänemark,
Großbritannien, Benelux-Länder, Frankreich und Österreich.
Stephan Kurzawski nannte Umsatzzuwächse. Mit 7,8 Prozent lagen
im Bereich von Kleinmöbeln diese im Vergleich zum Vorjahr am
höchsten. Steigerungen ereichten auch Elektrokleingeräte, wie
Thermomix mit 3,9 Prozent und 3,6 Prozent Zuwachs wurden im
Bereich der Lederwaren und Accessoires verzeichnet. Der
Gesamtmarkt steigerte sich um 1,4 Prozent auf 28,255 Mrd. Euro
für 2016.
Der Gartenmarkt unterliegt starken Schwankungen.
Witterungsbedingt, wobei das Jahr 2013 besonders schlecht
verlief, da schlechte Wetterbedingungen vorherrschten. Dies gilt
als Ursache, weshalb sich die Gartenmarktzahlen bis 2015 noch
nicht richtig erholt haben. Unterdurchschnittliche Umsätze bei
Gartenprodukten lagen in Großbritannien, dem diesjährigen
Gastland der Ambiente, ebenfalls niedrig, was auf dortige
Witterungsverhältnisse zurückzuführen ist. Der Gartenmarkt und
dessen Produkte gelten in Großbritannien deshalb generell als
niedriger anzusetzen.
Nicolette Naumann, Leiterin der Ambiente, stellte
schließlich Highlights vor, die den Besucher auf der Messe
erwarten. Ethical Style bietet eine Vielfalt an
nachhaltigen Konzepten, Produkten und Lösungen. Das ersten mal
zeigen auch "Talents" Areale ihre Kreationen im Bereich "Ethical
Syle" wie in Halle 11.0. Zum anderen steht der German Design
Award bevor, der vom Rat für Formgebung verliehen
wird. Zu den jährlichen Preisverleihungen zählt auch der
Plagiarius Negativpreis für besonders dreiste Raubkopien.
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