90
Meter hoch wird die neue Hauptverwaltung von Ardex. Hinzu kommen
neue Gebäude für die Produktion und die Logistik – und ein
komplett umgestaltetes Firmenareal. Diese zukunftsträchtige
Projekt wurde vom renommierten Architekten Gerhard Spangenberg
geplant. Mit Sitz in Berlin entwickelt er bundesweit spannende
Projekte.
Interview mit Architekt Gerhard Spangenberg
Ardex: Herr Spangenberg, Sie haben zahlreiche
eindrucksvolle Bauten entworfen, darunter das Exzenterhaus in
Bochum und den Allianz-Tower in Berlin. Was hat Sie an dem
Auftrag gereizt, einen neuen Gebäudekomplex für Ardex zu planen?
Gerhard Spangenberg: Zum einen die momentane, „unfertige“
städtebauliche Situation, die unter einem herausfordernden
Entwicklungsdruck steht und das Potenzial hat, sich in
unterschiedliche Richtungen und vielfältigen Ausprägungen zu
formen und zu verfestigen.
Zum anderen arbeiten wir als Architekten schon länger mit
Ardex-Produkten, verfolgen die Produktentwicklung mit Spannung
und möchten dies bestärken, indem wir die Anwendungschancen
erweitern und in größerem baulichen Zusammenhang (z. B. dem
Tower) heranziehen.
Ardex: Mittelpunkt des Ardex-Campus’ wird die neue
Hauptverwaltung, ein schlankes Hochhaus mit 90 Metern Höhe. Was
hat den Ausschlag für diesen Entwurf gegeben?
Gerhard Spangenberg: Der städtebauliche Entwurf arbeitet
den Hang des Ardex-Höhenzuges mit seinen drei bestehenden
Solitärbauten heraus und setzt sie in dialogische Beziehung zum
neuen Ardex-Tower. Dieser steht seinerseits als Hochpunkt im
flachen Feld der Produktionshallen und bezieht sich mit seinen
gekippten und geneigten Fassadenfeldern auf sein Gegenüber. Es
entsteht als urbane Verfestigung und örtliche Verankerung eine
räumliche Aufweitung beidseitig der Friedrich-Ebert-Straße in
Form eines Doppelplatzes
Ardex: Spielen die bestehenden Gebäude und die
Firmenkultur von Ardex eine Rolle bei Ihren Entwürfen?
Gerhard Spangenberg: Wenn man eine „Fabrik der Zukunft“
baut, muss man die Herkunft des Werks und seinen baulichen
Bestand kennen und von den virtuellen Qualitäten des Standortes
ausgehen. Auf diese Weise wird der Spirit gewahrt und die
Maßnahme lokal verankert. Der Genius loci bewahrt vor
Unverbindlichkeit und Beliebigkeit.
Ardex: Und zum Abschluss: Ist Ardex aus Ihrer Sicht
jetzt für die Zukunft gerüstet?
Gerhard Spangenberg: Ardex wird wahrnehmbar
geschichtlich und lokal verankert und verstärkt seine
Entwicklungspotenz durch Errichten fortschrittlicher baulicher
Hardware und Anwendung zukunftsweisender logistischer Software.
Nach meiner Beobachtung und Erwartung treten in Erweiterung der
Kernkompetenz die Ardex-Produkte zunehmend an die Oberfläche und
betreten das Wirkungs- und Wahrnehmungsfeld nachhaltiger
raumbildender Elemente, Ebenen und Flächen, die durch ihre
Umweltkonditionierung und Anmutung in der Lage sind, ein
angenehmes und anregendes Ambiente zu konstituieren. Innovation
ist Programm – Ardex ist gut gerüstet.