Max Dudlers Neubau die AOK Hauptgeschäftsstelle
Bremerhaven adpatiert Backstein-Expressionismus in moderne
Formensprache
Meldung Max Dudler Presse |
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Der
Neubau befindet sich im Stadtteil Geestemünde an der Zufahrt vom
Hafen zur Innenstadt. Die städtebauliche Figur des Hauses
formuliert den Übergang zwischen dem urbanen Raum der Stadt, dem
maritimen Charakter des Hafens und den geplanten Grünraum um den
Yachthafen. Aus einem kompakten, dreistufigen Aufbau
verwirklicht das Gebäude eine spannungsreiche Gebäudekubatur mit
schlankem Hochhaus-Akzent. Die Backsteinfassade nimmt Bezug zur
baukünstlerischen Tradition Norddeutschlands.
Die neue AOK Hauptgeschäftsstelle liegt zentral zwischen Hafen
und Stadt auf einem Grundstück mit dreieckigem Zuschnitt. Die
städtebauliche Figur des Hauses thematisiert die
unterschiedlichen räumlichen Qualitäten seines Umfeldes. Das
Haus entwickelt eine urbane Ansicht zur Stadt und zum Hafen und
eine geöffnete Seite in Richtung Park und Yachthafen.
Der
Baukörper ist vertikal in Sockel, Schaft und Attika dreigeteilt.
Die Baukörperstaffelungen beziehen sich auf die vorgefundenen
stadträumlichen Strukturen und Höhenebenen. Die kleine
Hochhausscheibe wiederholt den Hochpunkt auf der
gegenüberliegenden Straßenseite. Die schmale und hohe
Eingangsfassade schiebt sich in den Straßenraum und ist schon
vom Hafen aus zu sehen. Eine abknickende Flanke führt das
Gebäude von der hohen Eingangsfassade fünfgeschossig in Richtung
des Platzes fort. Auf der Rückseite wendet sich das Haus mittels
einer abtreppenden Baufigur zum Park hin.
Obwohl - oder gerade weil - er sich aus der Umgebung heraus
formuliert, erscheint der Bau als eigenständige Stadtfigur,
welche das Umfeld zu binden vermag. Die drei Bauteile stehen im
Dreieck zueinander und bilden in ihrer Mitte einen Luftraum, der
das Gebäude auch im Inneren strukturiert. Das Zusammenwirken der
unterschiedlichen Ebenen und Winkel erzeugt einen Kontrast zur
an sich schlichten und gleichmäßigen Fassadengestaltung. Es
entsteht eine vielansichtige Figur, die den Übergang von Stadt
zu Grün- und Freiflächen thematisiert.
Die
zentrale Kundenhalle im Gebäudeinneren ist als offener Bereich
angelegt, den man von der Stadt aus betritt und der auf seiner
Rückseite einen freien Blick auf den neuen Park gewährt. Durch
den Luftraum, der sich aus der geometrischen Verschneidung der
drei Bauteile entwickelt, öffnet sich der Raum nach oben und
sorgt im Inneren des Gebäudes für ausreichendes Tageslicht. Die
großzügige, lichtdurchflutete Halle bietet Platz für die
Kundendienstund Beratungsleistungen der AOK.
Die öffentlichen Bereiche der Kundenhalle setzen sich im 1.
Obergeschoss fort, im 2. Obergeschoss sind halböffentliche
Bereiche, wie Gymnastikraum, Lehrküche und Kantine angeordnet.
Vom Gastraum im 2. Obergeschoss aus betritt man die Terrasse,
auf der ein Mittagessen im Freien mit Blick auf Park und
Yachthafen möglich ist. Oberhalb der Bürogeschosse liegt im 7.
Obergeschoss der Konferenzbereich und bietet eine weite Aussicht
über die ganze Stadt, die imposanten Anlagen des Überseehafens
bis hin zur offenen Wesermündung.
Der
Bezug zur maritimen Großstadt kommt in der Wahl des
Fassadenmaterials deutlich zum Ausdruck. Der helle lokale
Wasserstrichziegel orientiert sich einerseits am unmittelbaren
Umfeld, reagiert aber andererseits auch auf die historischen und
neuen Gebäude am Hafenbecken. Die texturhafte
Oberflächenstruktur des Ziegels unterstützt die figürliche
Qualität des Gebäudes.
Die Konturierung der Hauptstützen ist eine Übersetzung von
Motiven des Backstein-Expressionismus und verweist so auf die
baukünstlerische Tradition Norddeutschlands. Die Gestaltung des
neuen AOK Gebäudes adaptiert die lokale Tradition in eine
moderne Formensprache, ohne den Bezug zur Vergangenheit zu
verlieren.
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