Europas größtes Effizienzhaus Plus in Frankfurt
am Main eröffnet
Meldung: Presseinfo der
Stadt Frankfurt am Main, den 08. 07. 2015 |
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Bundesministerin Barbara Hendricks
besuchte das neue Aktiv-Stadthaus in der Speicherstraße am
Frankfurter Westhafen. OB Peter Feldmann: Neues Projekt aus Frankfurt setzt bundesweite Maßstäbe.
Deutschland
setzt sich beim Klimaschutz und der Energiewende ambitionierte
Ziele. Das heute von Bundesministerin Barbara Hendricks und
Oberbürgermeister Peter Feldmann eröffnete Aktiv-Stadthaus setzt
dazu neue Maßstäbe beim energieeffizienten Wohnen.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks: „Es freut mich, heute
dieses große Mehrfamilienhaus als ein weiteres Pilotprojekt in
meiner Netzwerkinitiative Effizienzhaus Plus begrüßen zu können.
In Frankfurts Zentrum bereichert dieser innovative Neubau das
Stadtbild, schafft notwendigen bezahlbaren Wohnraum und erzeugt
gleichzeitig über ein Jahr mehr Energie als deren Bewohner für
Heizung, Warmwasser, Hausstrom und Mobilität verbrauchen. Damit
übertrifft das Haus schon jetzt die hohen klima- und
energiegerechten Anforderungen, die die Europäische Union ab
2021 für neue Wohngebäude vorsieht."
„Mit dem Projekt Speicherstraße setze Frankfurt wieder
Maßstäbe“, so Oberbürgermeister Peter Feldmann, der zugleich
Aufsichtsratsvorsitzender der ABG Frankfurt ist. „Frankfurt
positioniert sich mit diesem Projekt erneut als Stadt der
Energiewende und des wissenschaftlichen Fortschritts.“
Es ist das erste Mehrfamilienhaus mit 74 Wohneinheiten im
Effizienzhaus Plus Standard in Europa, dem der Wandel vom
Energie verbrauchenden zum Energie erzeugenden Gebäude
vorbildlich gelingt. Die Energie zur Stromerzeugung gewinnt das
Gebäude über 330 Photovoltaik-Module an der Fassade und rund
1.000 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. Der damit erzeugte Strom
wird in einer Batterie im Keller des Hauses gespeichert. Dadurch
kann der generierte Strom auch nachts genutzt werden. Wärme und
Warmwasser wird über eine Wärmepumpe bereitgestellt, die mit dem
gewonnen Solarstrom betrieben wird. Die Wärmepumpe nutzt als
Wärmequelle den nahegelegenen Abwasserkanal.
Die Bauweise des Hauses ist auf einen möglichst geringen
Energieverbrauch ausgelegt. Über ein Display kann jeder Mieter
des Aktiv-Stadthauses den jeweiligen Energieverbrauch mit der
aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Ziel ist es, Erzeugung und
Verbrauch aufeinander abzustimmen, ohne dass der Mieter sich
dabei einschränken muss. Dadurch soll die Ausnutzung des
erzeugten Stroms im Aktiv-Stadthaus erhöht und der Bezug von
externem Strom aus dem öffentlichen Netz möglichst gering
gehalten werden. Abgerundet wird das Konzept durch ein
Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen, die den zum Fahren
benötigten Strom aus der Batterie des Gebäudes erhalten.
Neben hohen Lebensqualitätsstandards lädt der Neubau auch zum
sparsamen und klimagerechten Umgang mit Energie ein. Kein Wunder
also, dass es eine hohe Nachfrage von Mietinteressenten gibt:
„Das ist ein Beleg dafür, dass energieeffizienter,
klimagerechter Wohnraum bereits heute zu marktgängigen
Mietkonditionen angeboten werden kann“, betonte Barbara
Hendricks.
„Die ABG ist Schrittmacher dieser Innovation des
Geschosswohnungsbaus“, hob Frank Junker, Vorsitzender der
Geschäftsführung des Unternehmens, hervor. „Mit dem
Aktiv-Stadthaus erreichen wir eine neue Stufe der Evolution der
Energieeffizienz. Diesen Prozess haben wir mit der Errichtung
von Passivhäusern in Gang gesetzt. Wir zeigen damit, dass
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch ist und
dies allen zugutekommt, der Umwelt und den Mietern, die
bezahlbare Mieten und geringe Betriebskosten haben“, so Frank
Junker.
Das Projekt Aktiv-Stadthaus liefert den Beleg dafür, dass
nachhaltiges Bauen und ansprechende Ästhetik kein Widerspruch
sein müssen, unterstrich Manfred Hegger. Der Architekt des
Aktiv-Stadthauses hatte bis vor kurzem den Lehrstuhl für
Energieeffizientes Bauen an der Technischen Universität
Darmstadt inne und gilt als Vordenker des energieeffizienten
Bauens. Beim Bau wurde auf eine Kombination aus gut gedämmter
Gebäudehülle, effizienter Gebäudetechnik, regenerativen Energien
und sparsamen Haushaltsgeräten im A+++-Standard gesetzt. „Wir
machen deutlich, dass Klimaschutz ein ebenso anspruchsvolles wie
attraktives Projekt sein kann.“
Das Aktiv-Stadthaus ist Teil des Netzwerks Effizienzhaus Plus,
das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit gefördert und wissenschaftlich begleitet wird.
Aktuell umfasst das Netzwerk bundesweit über 30
Wohnungsbau-Modellvorhaben im Effizienzhaus Plus-Standard vom
Ein- bis zum Mehrfamilienhaus im Neu- und Altbau.
Weitere Infos auf:
www.forschungsinitiative.de
Siehe auch:
Aktiv-Stadthaus auch Plusenergiehaus an der Speicherstraße am
Frankfurter Westhafen feiert Richtfest
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