Den
Kirchentag vom 3. - 7. Juni in Stuttgart erleben
Meldungen: Marco Polo, Ostfildern; Deutsche
Bischofskonferenz, Bonn |
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100.000 Gäste sprechen über Gott und die Welt – „Damit wir klug
werden“ lautet die Losung des 35. Evangelischen Kirchentags in
Stuttgart.
Morgen am 07. Juni geht der Kirchentag in diesem Jahr zu Ende.
Prominenz aus Politik und Gesellschaft waren vor Ort oder ist noch
dort. Fünf Tage lang wird auf mehr als 2000 Veranstaltungen über
Gott und die Welt diskutiert – eingerahmt
von einem anspruchsvollen und unterhaltsamen, regionalen
Kulturprogramm.
Der perfekte Begleiter für den
Kirchentags-Besuch ist der gerade in neuer Auflage erschienene
Marco Polo Reiseführer Stuttgart. Im Trubel des
Kirchentags lässt sich damit eine ruhige Ecke zum Nachdenken
finden oder in entspannter Atmosphäre feiern. Autor Jens Bey
beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Stuttgarts Eigenheiten,
ist als Lektor und Autor in Stuttgart tätig und hat sich die
Erkundung all der schönen, versteckten Ecken zu seiner Passion
gemacht. Für die schnelle Orientierung in Stuttgart sorgt der
Marco Polo Reiseführer mit einem umfangreichen Cityatlas, Karten
in den Stadtteilkapiteln und einer zusätzliche Faltkarte zum
Herausnehmen.
der Vorsitzende der
Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof
Gerhard Feige (Magdeburg), die verschiedenen Anstrengungen
in der Ökumene gewürdigt. Die Reformation sei auch Teil der
Kirchengeschichte der katholischen Kirche. Schon deshalb könne
man das Datum 2017 nicht übergehen: „Wir wollen es gerade
deswegen nicht ignorieren, weil wir im Zeitalter der
Ökumenischen Bewegung leben. Seit 50 Jahren hat sich die
katholische Kirche dieser Bewegung geöffnet und angeschlossen“,
so Bischof Feige. „Ich erfahre die Begegnungen mit meinen
ökumenischen Geschwistern als große Bereicherung auch für das
Verständnis der eigenen Konfession. Das Wissen übereinander und
das Verständnis füreinander sind stetig gewachsen, sodass jede
konfessionelle Abgrenzung in der heutigen Zeit unausweichlich
auch Auswirkungen auf die Partnerkirchen hat.“
Während der Podiumsdiskussion zum
Thema „2017: Sprungbrett für die Ökumene. Perspektiven auf ein
Christusfest“ betonte Bischof Feige die Bereitschaft der
katholischen Kirche, „die Bedeutung der Reformation und ihre
Anliegen für die Gegenwart und Zukunft zu bedenken und sich der
Frage auszusetzen, wie eine positive Bewertung der Geschehnisse
des 16. Jahrhunderts aussehen kann“. Deshalb sehe er 2017 als
wichtiges Datum, weil es eine außerkirchliche und
innerchristliche Chance darstelle: „Außerkirchlich ein
gemeinsames Zeugnis unseres Glaubens in die immer stärker
säkularisierte Welt zu geben und innerkirchlich gemeinsam auf
dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirche weiterzugehen.“
Während der Podiumsdiskussion
sprach Bischof Feige von positiven Lernerfahrungen. Dazu
gehörten auch die Einladung an die katholischen Christen, 2017
mit zu begehen und das Bemühen um die Einbeziehung aller
ökumenischen Partner. Die Versuche, ein gemeinsames Verständnis
der Reformationszeit zu formulieren, wie es in den Dokumenten
„Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ oder in der Studie des
Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer
Theologen unternommen worden sei, zeigten, wie weit die
gegenseitige Verständigung fortgeschritten ist. „Letztlich geht
es um den Dreischritt Versachlichung, Versöhnung,
Verständigung“, so Bischof Feige
Im ökumenischen Dialog müsse es
möglich sein, die verschiedenen Sichtweisen und
Schwerpunktsetzungen offen und ehrlich zu benennen: „Diese
Bedenken wurden von der evangelischen Kirche aufmerksam
aufgenommen, sodass nun – wie ich meine – für beide Perspektiven
in 2017 Raum sein wird: Gemeinsam der Verletzungsgeschichte mit
Schuld auf beiden Seiten gedenken und ein Christusfest feiern
als Zeugnis unseres gemeinsamen Glaubens“, betonte Bischof
Feige. „Gemeinsam kann es uns gelingen, 2017 als Chance auf dem
weiteren Weg der Ökumene wahrzunehmen, und uns näher mit
Christus und untereinander zu verbinden.“
Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hatte am 5.
Juni 2015 den Evangelischen Kirchentag in Stuttgart als
ermutigendes Zeichen für alle Christen in Deutschland gewürdigt.
„Ökumenisch gesinnt sein, bedeutet: Ich freue mich, wenn der
andere gute Erfahrungen macht. Das wünschen wir Katholiken der
evangelischen Kirche mit ihrem Kirchentag. Der Kirchentag ist
für alle Christen in Deutschland eine positive und ermutigende
Erfahrung und ein Zeichen der Freude“, so Kardinal Marx während
einer Bibelarbeit in Stuttgart.
In der Bibelarbeit fragte Kardinal
Marx, wie ein glückliches Leben gelingen könne. „Wie kann der
Mensch – auch im Glauben – Wege finden, damit das Leben positiv
gestaltet wird?“ Der Bibelarbeit lag der Text aus dem
alttestamentlichen Buch Kohelet (Koh 3, 9–13) zugrunde: „Klug
sein angesichts der Unergründlichkeit des Lebens.“ In diesem
Text zeige sich die zentrale Frage, was ein glückliches Leben
ausmache. Kardinal Marx: „Wir brauchen nicht nur
Enquete-Kommissionen für das glückliche Leben, für einen Gewinn
im Leben, sondern es liegt an uns und an unserem Glauben an
Gott, der das Glück verheißt. Die Frage, was Gewinn für den
Menschen bedeutet, kann ich nicht in einer kurzen Bilanzrechnung
darstellen, sondern das ist eine Lebensaufgabe. Wir müssen, wie
Kohelet es sagt, die Welt anschauen, wie sie ist. Ohne ein
Hinschauen auf die Wirklichkeit der Menschheit kommen wir nicht
zu einer Klugheitsentscheidung. Oft muten wir uns nicht zu,
hinzuschauen und die Dinge zu verstehen. Wir müssen uns mit der
Welt befassen, das ist nicht nur eine Frage der Klugheit,
sondern auch eine Verpflichtung, auch aus unserem christlichen
Glauben heraus“, sagte Kardinal Marx.
„Klugheit und Verstehen der
Wirklichkeit“, so Kardinal Marx weiter, „gelingt nur, wenn wir
lieben. Hass und Ablehnung sind das Gegenteil von Klugheit. Ohne
Freundschaft, ohne Liebe, ohne Zuneigung gibt es kein wirkliches
Verstehen. Das vermisse ich immer wieder im politischen, aber
auch im kirchlichen Kontext.“ Eindringlich rief Kardinal Marx
den Kirchentagsteilnehmern zu: „Gott meint es gut mit uns!
Nehmen wir das an als Geschenk und Ermutigung. In jedem Menschen
ist das Geheimnis Gottes verborgen. Deshalb brauchen wir das
Gebet. Das Gebet ist der Zugang zur Ewigkeit. Dieses Sich-Öffnen
sollten wir neu lernen, um etwas von der Ewigkeit zu spüren.“
Stiftskirche, Schlossplatz oder Staatsgalerie: Der Marco Polo
Reiseführer Stuttgart führt ohne Umschweife hinein in die
Kirchentagsstadt 2015, beginnend mit den wichtigsten Highlights.
Dabei garantieren zahlreiche Insider-Tipps einen besonderen und
erlebnisintensiven Aufenthalt: Wie wäre es mit einem Stück
hausgemachten Kuchen aus der kleinen Konditorei KönigX im
Bohnenviertel zur Stärkung? Gleich um die Ecke bringt das
Leonhardsviertel mit vielfältigen Kunst- und Kulturaktionen
frische Akzente in die Innenstadt – vom Gesprächskonzert im
Jazzclub Bix bis zu musikalischen Live Acts an der
Straßenkreuzung.
Auch der durch seine Bauhaussiedlung und Architekturgalerie
bekannte Weißenhof – ebenfalls ein Insider-Tipp im Marco Polo –
ist dabei: Bereits Mitte Mai beginnt in der Brenzkirche Am
Kochenhof das Kunstprojekt Atelierkirche. Diese lädt ihre Gäste
drei Wochen lang zusammen mit Künstlern zum Mitmachen und
Experimentieren ein – was verbindet Kunst und Kirche? Auch
Beobachter sind sehr erwünscht.
Und wer Martin Luther einmal anders erleben möchte, findet im
Plenarsaal des Landtags im Kunstgebäude – übergangsweise wird
hier Politik gemacht – das passende Angebot. „Play Luther“
heißt ein musikalisches Theaterstück über den Reformator: Der
goldene Hirsch auf der Kuppel des Kunstgebäudes am Schlossplatz
steht aber auch für regionale und internationale
Gegenwartskunst, und unter den Arkaden lässt es sich an sonnigen
Tagen herrlich sitzen.
Für Gäste, die sich einen Extra-Tag zur Stadterkundung gönnen,
hat Marco Polo einen Perfekten Tag zusammengestellt, der
einige der schönsten Seiten der Stadt vorstellt. Angefangen beim
Frühstück im Hüftengold mit Butterbrezel über einen Besuch im
Haus der Geschichte oder der stimmungsvollen Markthalle bis zum
Absacker in der Kultkneipe Café Weiß lassen sich die schönsten
Facetten von Stuttgart in 24 Stunden entdecken.
8., aktualisierte Auflage 2015
Koautor: Jens Bey
Druck durchgehend vierfarbig
132 Seiten inklusive VVS—Schienennetzplan
in der Umschlagklappe, Cityatlas und herausnehmbarer
Faltkarte in der Einschiebetasche
Format: 10,5 x 19 cm
ISBN: 978-3-8297-2618-4
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