art frankfurt ist lange her. Seither ist nicht mehr viel passiert auf
dem Frankfurter Messegelände, um auf Kunst aufmerksam zu machen. Am
Schluss der art war nicht einmal mehr Teppichboden in den Gängen zwischen
den Ständen ausgelegt, um Kosten zu sparen. Auf der Kunstmesse ist der
graue Untergrund von Kabelsträngen durchzogen. Gelegentlich werden
daraus Stolperfallen. Sonst ist das Ergebnis erfreulich. Lässt sich
sehen. Am 30. Januar war Eröffnung, vier Tage läuft die Messe bis 03.
Februar.
Die Kunst ist, wie immer bei den Frankfurtern eher gemäßigt.
Antiquitäten aus dem 19. Jahrhundert, Ethnokunst, Holzplastiken aus
Afrika, rotlackierte Oldtimer, Popart, figürliches, Acryl, Öl,
Skulpturen, filigranes neben- und nacheinander präsentiert. Es wird etwas geboten, Auswahl ist
vorhanden. 55 Galerien sind am Event
beteiligt von ursprünglich 160, die vorgesehen waren. Trotzdem ist die
Halle mit Ständen ausgefüllt, die in einheitlichem weiß gleichförmig
gestaltet ist. Auf einem leeren Feld auf dem Rohfußboden stehen halbgroße Skulpturen, die
das Antlitz Goethes haben, blaue, grüne und gelbe Figuren auf
Position gebracht.
Vereinzelt eine lautstarke Performance, die in der Nähe ertönt. Die
Kunstmesse ist in Halle 1.2., oben unter gewölbter Dachkonstruktion in
einem langgestreckten und rechteckigen Raum. Die Belüftung
ist nicht optimal gewählt, obwohl ein leichter Windzug an den Hauch
einer solchen erinnert. Die Heizung funktioniert bei Kälte, zumindest
zur Eröffnung war die wärmende Isolierung für das Publikum
gewährleistet. accente Cafébars haben geöffnet. An den Kunstwerken
hängen kleine Preisschilder. Das Staunen vergeht einem nicht dabei.
Manfred Möller, Geschäftsführer Kunstmedien GmbH während
der Eröffnungsrede zur Kunstmesse am 30. Januar
Über die Verkaufszahlen ist wenig zu erfahren. Das Publikum wirkte
entspannt, man sah in den Gesichtern die Freude darüber, dass in
Frankfurt a/M endlich wieder eine Kunstmesse an den Start gegangen ist.
Bleibt zu hoffen, dass die Rechnung aufgeht und im nächsten Jahr mit
einer Fortsetzung zu rechnen ist. Geplant sind drei weitere Jahre mit
Kunstmesse Frankfurt auf dem Messegelände, gaben die Veranstalter
bekannt.
Große Kunstmessen, wie art Cologne und art Basel sind viel mehr
Anziehungspunkt als die fine art fair frankfurt, wie die art in
Frankfurt zuletzt hieß, die seit 2007 nicht mehr von den Messebetreibern
veranstaltet wird.
Kunstähnliche
Messen wie die "Design annual" wurden ebenfalls bis auf weiteres
eingestellt. Ursache waren fehlende Umsätze im Vergleich zu den Kosten.
Auf regionalem Gebiet öffnet beispielsweise die main art 2015 erstmalig
ihre Tore in Erlenbach am Main zur Schau von zeitgenössischen Werken
regionaler und internationaler Künstler. Kunst in Frankfurt am Main
wird vor allem im MMK, im Museum für Moderne Kunst geboten, das mit drei
Häusern und internationalem Programm in der Stadt überproportional
vertreten ist und zunehmend an Präsenz gewinnt.
www.kunstmessefrankfurt.de |