Die
175 m lange Stahlkonstruktion der Osthafenbrücke nach Entwürfen des BDA
Architekten Ferdinand Heide und Grontmij GmbH bildet gemeinsam mit
der historischen Honsellbrücke nicht nur ein anspruchsvolles Bauprojekt,
sondern einen Brückenschlag zwischen den Jahrhunderten.
In der Fotoausstellung über den Bau der Osthafenbrücke
und die Ertüchtigung der Honsellbrücke dokumentieren die
Schwarzweiß-Fotografien von Klaus und Elke Malorny das Werden und den
Wandel der beiden Brücken aus nächster Nähe und gewähren einmalige
Einblicke in die Details des Konstruktionsprozesses.
Hintergrundinformationen zum Projekt ergänzen die eindrucksvollen
Aufnahmen.
Auf dem Foto: Klaus und Elke Malorny im
Hintergrund Architekt Ferdinand Heide |
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Nicht ein Rundgang, vier Ecken hat der Raum im Museum, in dem s/w
Fotodokumente an den Wänden demonstrieren sollen, wie die Bauarbeiten an
Osthafen- und Honsellbrücke vonstatten gegangen sind. Natürlich ist das Arbeit, die sich die Fotografen gemacht haben. Und was festgehalten ist,
birgt authentisches. Ich frage mich, worin liegt eigentlich die
Spannung dieser Expertise ausgewählter Fotografien, die geeignet sind
ins Frankfurter Stadtarchiv aufgenommen zu werden. Nüchterne
Industriefotografie will dokumentieren, sie dient nicht dazu,
präsentiert zu werden wie in einem Museum. Die Autobahnschleife an der Honsellbrücke in der Nähe der Europäischen Zentralbank, welche in den
nächsten Wochen und Monaten dort ihre Pforten öffnen wird, kann auch als
Zubringerarchitektur verstanden werden. Damit soll die Infrastruktur für
den Stadtteil erweitert werden. Dieser Eindruck entsteht zumindest bei
der Betrachtung der Straßenführung und der Brücken, die über den Main
gespannt sind. Wenn die Ausstellung eine Reportage wäre, dann müsste sie eine Story
haben, doch das ist nicht der Fall. Vielmehr soll die Story erst
entstehen mit der neuen Straßenanbindung.
Was
die Förderung zum konstruktiven Verständnis beim Brückenbau angeht,
stellt sich die Frage, sind die Vorgänge wirklich nachvollziehbar
dokumentiert in der Ausstellung oder zeigen sie, wie meistens, nur einen
Ausschnitt vom Ganzen? Die strenge Schlichtheit: schwarze Rahmung,
ausschließlich s/w Fotografien mögen dem grafischen Verständnis
förderlich sein. Ästhetisch sind die Fotos deshalb reizvoll und wirklich
gelungen. Die Geschichte jedoch, die am Werden ist, die ist nicht erzählt und
noch nicht ausgereift oder will die ganze Wahrheit
noch nicht preisgeben.
Aufschlussreich ist die 35seitige Broschüre des Verkehrsdezernats der
Stadt Frankfurt, 'Brückenschlag Ostend. Neue Wege über den Main', die
parallel erschienen ist. Die Dokumentation über den Bau der Osthafen-
und der Honsellbrücke nimmt nur indirekt
Bezug auf die Ausstellung der beiden Fotografen Klaus und Elke Malorny.
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