Der Weltwassertag wird seit 1993 auf
Initiative der Vereinten Nationen am 22. März begangen. Er macht auf die
Bedeutung von sauberem Wasser aufmerksam und wirbt für den
verantwortungsvollen Umgang mit dieser Ressource. Alle Staaten sind
aufgefordert, diesen Tag der Umsetzung der UN-Empfehlungen zu widmen und
konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebene durchzuführen. Der Weltwassertag
steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Energie“ – beide Themen
sind eng miteinander verknüpft. Die Fachvereinigung Betriebs- und
Regenwassernutzung e. V. (fbr) sieht dabei sowohl die Klimatisierung von
Gebäuden mit Hilfe der Regenwassernutzung als auch die
Wärmerückgewinnung aus Grauwasser als die zentralen Elemente in ihrem
Wirkungsbereich. Die Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung
e.V. (fbr) fordert deshalb die zuständigen Bundes- und Landesbehörden
auf, die bestehenden Richtlinien, Bauvorschriften und Gesetze so zu
ändern, dass generell in Gebäuden, neben der Trinkwasserinstallation ein
separates Sammel- und Verteilleitungsnetz für die Betriebswassernutzung
einzubauen ist. Dies ermöglicht es, die Energie aus erwärmtem Grauwasser
für die Energieversorgung von Gebäuden zu nutzen. Gleichzeitig sollte
eine weitergehende Nutzung von Regenwasser für die Gebäudeklimatisierung
vorgesehen werden.
Mit Betriebs- und Regenwasser – Energie einsparen
Der Energieverbrauch für die Kühlung von industriellen Prozessen und
Gebäuden wird weiter mit hoher Dynamik steigen und sich bis 2020 mehr
als verdoppeln. Bei der Verwendung von fossilen Energieträgern bedeutet
dies, ein weiteres Ansteigen des klimaschädigenden Treibhausgases CO2.
Diese Entwicklung steht klar im Widerspruch zu den klimapolitischen
Zielen der Bundesregierung. Abhilfe kann hier der vermehrte Einsatz von
regenwassergespeisten Kühl- und Klimatisierungssystemen schaffen mit
denen der Energieverbrauch im Vergleich zur konventionellen
Klimatisierung deutlich gesenkt werden kann. Zusätzlich zur
energetischen Effizienz können in Gewerbe- und Industrieeinrichtungen
mit Hilfe einer weitergehenden Nutzung von Regenwasser, Betriebsabläufe
optimiert und Betriebsmittel sowie Kosten eingespart werden.
Wärmerückgewinnung aus Grauwasser
In industriellen Betriebsabläufen hat sich die Rückgewinnung von Wärme
aus Prozess- oder Abwasser bereits seit Jahrzehnten bewährt. Neu dagegen
ist die Wärmerückgewinnung aus Grauwasser in Wohngebäuden, einem
Teilstrom des häuslichen Abwassers. „Im Vergleich zur Wärmerückgewinnung
aus kommunalem Abwasserkanälen ist die dezentrale Wärmerückgewinnung im
Gebäude - das zeigen die Ergebnisse seines von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekts etwa 15-fach
energieeffizienter,“ sagt Erwin Nolde, Vorstandsmitglied der fbr.
Wesentlicher Vorteil ist dabei die Nutzung der Wärme unmittelbar am
Entstehungsort und gleichzeitig wird durch die Behandlung des
Grauwassers hochwertiges Betriebswasser erzeugt, was die Wasserkosten um
mehr als 30 Prozent senken kann. „Aus 1000 Liter Grauwasser lassen sich
mit wenig Aufwand im Durchschnitt 10 bis 15 Kilowattstunden Wärmenergie
gewinnen. In dem Berliner Pilotprojekt werden dadurch jährlich mehr als
3 Tonnen CO2 eingespart“, so Erwin Nolde.
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