'Frankfurt liest ein Buch'

'Die Vollidioten' Roman von Eckhard Henscheid, eine literarische Wiederentdeckung aus dem Jahre 1972 illustriert von F. K. Waechter, erschienen bei Schöffling & Co.

Meldung: Frankfurt liest ein Buch, in Frankfurt a/M, im März 2014

Vom 31. März bis 13. April 2014 liest Frankfurt ein Buch. Dazu finden Lesungen, Podiumsdiskussionen, geführte Spaziergänge durchs Frankfurter Nordend, aber auch Kneipen- und Spielabende, auf Museums- und Kinobesuche, Ausstellungen und auf viele Begegnungen mit dem Autor statt. Das vollständige Veranstaltungsprogramm zum Download

»Frankfurt liest ein Buch« – wird 2014 zum fünften Mal ausgeführt. Immer werden Bücher vorgeschlagen, die Ursprung oder Handlungsort in Frankfurt am Main haben oder von einem Autor oder einer Autorin aus Frankfurt am Main sind oder mit der Stadt in Verbindung stehen. Somit ist eine Zeitreise und zugleich Spurensuche durch die Stadt vorprogrammiert, in der es unendlich viel zu entdecken gibt. Nebenbei werden auch literarische Wiederentdeckungen gemacht. Zu bisherigen Autoren und Werken zählen Valentin Sengers »Kaiserhofstraße 12«, Wilhelm Genazinos »Abschaffel« oder Silvia Tennenbaums »Straßen von gestern«. Nicht zuletzt Siegfried Kracauers »Ginster« leiten durch da sliterarische Frankfurt und zeichnen ein Bild aus vielfältigen Perspektiven. Frankfurt zur Zeit des Ersten Weltkriegs mit den Augen des jungen »Drückebergers« Ginster, lernten die Familien Senger und Wertheim kennen und durchlitten mit ihnen die unfassbaren Schrecken des Nazi-Regimes, schweiften aber auch als grauer Angestellter mit Wilhelm Genazino durch die Straßen.
 

2014 wird »Frankfurt liest ein Buch« seinen Spielort im ehemaligen Gasthaus »Mentz« im lebendigen Frankfurter Nordend finden. Was sich dort im Laufe einer Woche im Jahre 1972 ereignet haben soll, möge aber bitte nicht bierernst genommen werden. Mit Eckhard Henscheids 'Die Vollidioten', dem vielleicht komischsten Roman der deutschen Nachkriegsliteratur, feiert Frankfurt ein weiteres Buch.

 
Die große Resonanz bei Publikum und Medien zeigt, dass dieses außergewöhnliche Stadt-Lese-Projekt jedes Jahr auf’s Neue gelingen kann. Zwei Wochen Literatur und Begegnungen mit dem Autor Eckhard Henscheid und seinen Humor.

 

www.frankfurt-liest-ein-buch.de

 

Zum Roman: An einem Samstagabend im Jahre 1972 im Frankfurter Nordend, im Umkreis der Gastwirtschaft »Mentz«, passiert es: Herr Jackopp verliebt sich in Frl. Czernatzke. Eckhard Henscheid, der Erzähler, wird zum »Postillon d’amour«, die Ereignisse über eine Woche lang beobachtend, aber auch unverkennbar willentlich vorantreibend; man könnte sogar sagen: böswillentlich. Unterdessen werden im »Mentz« gesellschaftspolitische Utopien entwickelt, wird über die Gründung eines »Vereins zur Abschaffung der Sexualität wegen unerträglicher Banalität der dabei anfallenden Vorgänge« und über die möglichst gedeihliche Emanzipation der Frau diskutiert. Der immer blanke Herr Kloßen erleichtert für seine Zeche den einen oder anderen um einen Zwanzigmarkschein und garantiert mit immer neuen absonderlichen Argumenten die baldige Rückzahlung. Eckhard Henscheid, einstiger Redakteur bei einem Frankfurter Satire-Blatt, ausgewiesener Dostojewski-Kenner und großer Opern-Fan, schreibt in »Die Vollidioten« süffisant, nicht immer politisch korrekt, mit viel Liebe zum Detail und in fast allen Spielarten des Humors über die Kunst der hochbetriebsamen Ereignislosigkeit.

 

Eckhard Henscheid, geboren 1941 in Amberg, gehörte neben Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, F. W. Bernstein und anderen zur 'Neuen Frankfurter Schule' und 1979 zu den Gründungsmitgliedern der satirischen Zeitschrift »Titanic«. Er arbeitete als Journalist und Redakteur, bevor er als freier Schriftsteller sein Heil suchte und sogar fand. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Satiren, Essays, Glossen usw. und darf in seiner Mischung aus Romantik, Polemik, Ironie und allereigenster Stilistik als einzigartig gelten. Heute lebt Eckhard Henscheid mit seiner Frau in Amberg in der Oberpfalz.

 

 

Über 70 Veranstaltungen
Lesungen, literarische Spaziergänge, Diskussionen, Vorträge, Filmvorführungen, Ausstellungen u. v. m.


Über 60 Veranstaltungsorte
u. a. Ateliers, Buchhandlungen, Bücherschränke, Cafés, Stadtbücherei und Stadtteilbibliotheken, Deutsche Nationalbibliothek, Literaturhaus, Universität, Frankfurter Allgemeine Zeitung, FRIZZ, Haus am Dom, Museum für Kommunikation, Senckenberg Naturmuseum, Deutsches Filmmuseum, Oper Frankfurt, ZOOM
 

Veranstalter
In diesem Jahr beteiligen sich rund 55 Kooperationspartner an der Ausrichtung der Veranstaltungen.
 

Schirmherr
Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main
 

Förderer
Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Magistrat der Stadt Eschborn, Wirtschafts- und
Infrastrukturbank (WIBank) Hessen, FRAPORT AG, Hotel Villa Orange, Schöffling & Co.
Medienpartner: Frankfurter Rundschau, FRIZZ Das Magazin, hr2-kultur, Rhein-Main TV
 

Mitwirkende
Eckhard Henscheid wird an 20 Veranstaltungen im Rahmen von »Frankfurt liest ein Buch« 2014 teilnehmen. Insgesamt wirken zusätzlich über 100 Personen am Veranstaltungsprogramm mit: Organisatoren und Unterstützer vor Ort, Buchhändler, Schriftsteller, Schauspieler, Journalisten, Vertreter der Stadt Frankfurt und Professoren der Goethe-Universität. Mit dabei sind u. a.: Norbert Abels, Bürgermeisterin a. D. Jutta Ebeling, Bernd Eilert, Bernd Fritz, Ruth Fühner, Mechthild Großmann, Helge Heynold, Nikolaus Jungwirth, Johnny Klinke, Peter (Pit) Knorr, Doris Lerche, Elsemarie Maletzke, Martin Mosebach, Margit Neubauer, Jochen Nix, Matthias Pees, Anna Poth, Gerhard Polt, OB. a. D. Petra Roth, Silke Scheuermann, Oliver Maria Schmitt, Gustav Seibt, Kulturdezernent Felix Semmelroth, Hartmut Volle, Hilde Wackerhagen und Hans Zippert.

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 25. März 2014