Sie sind eines der
zentralen Symbole der Ferienregion
Schwarzwald: Imposante
Schwarzwaldhöfe, die sich idyllisch
in das Auf und Ab der Landschaft
einfügen. Doch neben diesen Höfen
gibt es in der Ferienregion auch
viel hochkarätige moderne
Architektur, die sich von
historischen Bauweisen, -stilen und
Materialien inspirieren lässt, Altes
modernisiert, Neues schafft und die
ebenfalls als schwarzwaldtypisch
gelten kann. Die vom Verein Bauwerk
Schwarzwald in Zusammenarbeit mit
der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG)
neu initiierte Architekturroute
stellt exemplarisch gutes regionales
Bauen im Schwarzwald vor und macht
das Zusammenspiel aus Tradition und
Moderne für Besucher erlebbar.
Gutes regionales Bauen im
Schwarzwald
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Lippenhof
Unterkirnach, Foto © Martin
Granacher |
Ein Auswahlgremium aus Planern,
Architekten, Tourismus- und
Kultur-Experten hat dazu im Sommer
2022 die 168 eingereichten Objekte
im Schwarzwald (Neubau, Erweiterung
und Bauen im Bestand aus den
Baujahren ab 2001) begutachtet und
bewertet: u.a. nach zeitgemäßer
Architektur für Landschaft und
Siedlungsstruktur, Konstruktions-
und Ausführungsqualität,
energetischer Effizienz und
ökologischen Aspekten. 95 Objekte
wurden als „Bauwerk Schwarzwald“
ausgezeichnet und werden nun in
sechs thematischen Routen
vorgestellt: „Alte Gebäude
modernisiert“, „Neues Bauen im
Schwarzwald“, „Hotels und mehr –
Bauen für Gäste und Besucher“,
„Heutige Nutzung von
Schwarzwaldhöfen“, „Bauen mit Holz“
und „Öffentliche Gebäude im
Schwarzwald“.
Zu den Gebäuden zählen neben
Privatobjekten beispielsweise auch
Museen, Ferienhäuser, Hotels,
Gasthäuser und Kirchen. „Die
charakteristische Baukultur im
Schwarzwald zu erhalten und
zeitgemäß fortzuschreiben ist Ziel
des 2020 gegründeten Vereins Bauwerk
Schwarzwald“, erklärt die
Vorsitzende Dr. Diana Wiedemann,
selbst freie Architektin und
Energieberaterin für Baudenkmale.
„Durch die ausgewählten
vorbildlichen Objekte der
Architekturroute wollen wir
aufzeigen, wie beispielhaftes, gutes
regionales Bauen im Schwarzwald
gelingen kann und schärfen das
öffentliche Bewusstsein für dieses
außergewöhnliche Kulturerbe.“ Die 95
Gebäude der Architekturroute
„verteilen sich über die gesamte
Ferienregion und repräsentieren die
Bandbreite der Schwarzwälder
Baukultur zwischen Tradition und
Moderne“, sagt STG-Geschäftsführer
Hansjörg Mair. „Damit sind sie
Anlaufpunkt, Ferien- oder
Ausflugsziel für Gäste und
Einheimische oder Inspirationsquelle
für Neu- oder Umbauten.“ Weitere zu
den Kriterien passende Bauwerke
können kontinuierlich für die
Aufnahme in die Architekturroute
vorgeschlagen werden.
Zu den ausgezeichneten besuchs- bzw.
buchbaren Objekten gehören u.a.:
Nationalparkzentrum Ruhestein in
Baiersbronn
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Nationalparkzentrum Sommer
Foto (c)
Nationalpark Schwarzwald,
Daniel Müller |
Schon rein äußerlich beeindruckt das
2020 fertiggestellte und nahezu
ausschließlich aus heimischem Holz
gefertigte Nationalparkzentrum
Ruhestein in Baiersbronn durch seine
außergewöhnliche Form und
Gestaltung: Wie mehrere übereinander
gefallene und ineinander verzahnte
Baumstämme eines Sturmwurfs schieben
sich die einzelnen Elemente des
Gebäudes in den Wald. Für den Bau
sollte kein lebender Baum zu viel
aus dem gewachsenen Altbestand
weichen müssen. Vielmehr galt es bei
der Umsetzung von Anfang an, den
Wald und den Nationalpark selbst
möglichst wirkungsvoll in Szene zu
setzen. In der Dauerausstellung geht
es um natürliche Waldentwicklung, um
Naturschutz, ja um die Natur selbst.
www.nationalpark-schwarzwald.de
Aussichtsplattform „Ellbachseeblick“
bei Baiersbronn
Einen sehenswerten Blick über den
eiszeitlichen Ellbachsee und die
Waldberge des nördlichen
Schwarzwaldes erlaubt die 33 Meter
lange Aussichtsplattform „Ellbachseeblick“
bei Baiersbronn. Die Plattform aus
heimischem Douglasienholz führt
beinahe freischwebend ins Tal hinein
und wurde 2013 errichtet.
www.nationalparkregion-schwarzwald.de
Vinotorium der Oberkircher Winzer
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Vinotorium,
Foto © Oberkircher Winzer,
Christopher Arnoldi
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Das 2017 entstandene,
rund acht Meter unter
der Erde liegende
Vinotorium der
Oberkircher Winzer ist
kein klassischer
Gewölbekeller, sondern
ein Raum, der die Weine
der Winzer für Gäste
erlebbar macht. Das
wurde in die
Architektursprache
übertragen: Mit
Lehmwänden, die das
Terroir der Region zum
Ausdruck bringen. Mit
einer Gewölbedecke aus
über 50 Eichenlamellen,
die allein durch das
Material einen Bezug zum
Ausbau in
Barriquefässern haben.
Mit einem Relief an der
Stirnwand des Raumes,
das den Querschnitt des
Bodens vom Granit bis
zur Humusschicht zeigt,
auf dem die Reben
wurzeln.
www.oberkircher-winzer.de
Rainhof Scheune in Kirchzarten-Burg
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Rainhof
Scheune, Kirchzarten, Foto © Rainhof
Hotel GmbH (12) |
Die Rainhof Scheune in
Kirchzarten-Burg wurde Mitte des 19.
Jahrhunderts erbaut, noch ohne den
Einsatz maschinell hergestellter
Nägel und Schrauben: ein Massivbau
mit gemauerten Außenwänden und
Steilgiebeln, Werksteingewänden und
hölzernem Innengerüst. Das
Erdgeschoss war quergeteilt und in
Abschnitte mit wechselnder Nutzung
gegliedert: mehrere Viehställe mit
Futtergängen, eine hohe Tenne hinter
dem großen Tor, wahrscheinlich
Schopf und Pferdestall hinter den
beiden niedrigen Toren. Im
Obergeschoss befanden sich eine
Reihe einfacher Knechtskammern und
ein Heulager. Die über 2000
Quadratmeter große,
denkmalgeschützte Rainhof Scheune
wurde ab 2008 behutsam saniert,
möglichst viel der alten Bausubstanz
blieb erhalten. Heute befindet sich
im Erdgeschoss eine Gastronomie mit
Terrasse und Gartenwirtschaft, dazu
eine „Marktscheune“ mit regionalen
Produkten sowie eine Buchhandlung,
in deren Nebenraum regelmäßig
Kulturveranstaltungen stattfinden.
Darüber entstand ein Hotel mit 16
Zimmern sowie einem Wellnessbereich
mit Dampfbad und Sauna.
www.rainhof-scheune.de
Ferienwohnung auf dem Lippenhof in
Unterkirnach
Der auf über 900 Metern Höhe
gelegene, denkmalgeschützte
Lippenhof von Familie Neininger in
Unterkirnach vereint Tradition und
Moderne: In die Tenne haben sie eine
schöne Ferienwohnung mit großen
Glaselementen gebaut, die einen
guten Blick auf das historische
Gebälk freigeben.
www.lippenhof-unterkirnach.com
Café „Goldene Krone“ in St. Märgen
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Goldene Krone
St. Märgen´© LandFrauenWirtschaft eG |
Die 1753 erbaute Klosterherberge und
später zum Grand Hotel umgebaute
„Goldene Krone“ in St. Märgen wurde
nach Jahren des Leerstands und
Zerfalls durch bürgerschaftliches
Engagement vor dem Abriss gerettet
und aufwändig restauriert. Teil des
Konzeptes war neben der Rettung des
kulturhistorisch bedeutsamen
Gebäudes auch die Wiederbelebung der
Dorfmitte. Das Café „Goldene Krone“
mit seiner ausgezeichneten
„Landfrauenküche“ ist heute dank
familienfreundlicher
Teilzeitarbeitsplätze für Frauen im
ländlichen Raum nicht nur ein
bundesweit beachtetes soziales
Projekt, sondern auch ein besonderer
Genießer-Tipp!
www.cafe-goldene-krone.de
„derWaldfrieden Naturparkhotel“ in
Todtnau
In Todtnau-Herrenschwand, hoch oben
im südlichen Schwarzwald, steht auf
einem Hochplateau „derWaldfrieden
Naturparkhotel“ samt 2013 erbautem „Spa-Haus“
mit tollem Blick. Schon von außen
zeigt sich die Verbundenheit zum
Schwarzwald, geschickt wird
regionale Tradition und raffinierte
Moderne architektonisch miteinander
verknüpft. Dieser Gedanke der
regionalen Verortung und
Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in
kulinarischer Hinsicht: Irmgard
Hupfer, ihr Sohn Volker und seine
Frau Dorothee sind nicht nur
Schwarzwälder Gastgeber aus
Leidenschaft, sondern auch
Gründungsmitglieder der
Naturparkwirte und Naturparkhotel:
Als solche setzen sie konsequent auf
regionale Produkte.
www.derwaldfrieden.de
Bauwerk Schwarzwald e.V.:
Der 2020 gegründete Verein versteht
sich als Dach für Schwarzwälder
Baukultur und Handwerk. Die damit
verbundene Leitidee ist, im
Schwarzwald die regionsspezifische
Bau- und Handwerkskultur zu fördern
und eine Verbindung zwischen
Tradition und Moderne, Architektur,
Handwerk und Design, Forschung und
Ausbildung, Experiment und Praxis zu
schaffen. Zu den aktuell 131
Mitgliedern aus unterschiedlichen
Bereichen gehören die beiden größten
Naturparke Deutschlands (Naturpark
Schwarzwald Mitte/Nord und Naturpark
Südschwarzwald), Vertreter aus
Kommunen und die Architekten- sowie
die Handwerkskammer. Erlebbar werden
die ausgezeichneten Objekte auf der
mit der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG)
initiierten neuen Architekturroute.
www.bauwerk-schwarzwald.de
www.schwarzwald-bruecken.info
Meldung:
Schwarzwald Tourismus GmbH, Freiburg