Breite digitale
Affinität der Mitarbeiter wichtiger
als Technikkompetenz von einigen
wenigen Experten
Neben der Unternehmenskultur ist
eine effiziente Ablauforganisation
ähnlich entscheidend.
Voraussetzungen dafür sind
Automatisierung, Kundenintegration
und Wissensmanagement
In der Umsetzung digitaler
Transformationsprozesse sind
privatwirtschaftliche Unternehmen
erfolgreicher als öffentliche
Forschungseinrichtungen
Unternehmen aus praktisch allen
Branchen stehen vor der
Herausforderung die Geschäftsmodelle
weiter zu digitalisieren, um damit
entweder erfolgreicher oder
effizienter am Markt agieren zu
können. Trotz der Notwendigkeit ist
oftmals unklar, an welchen
Stellschrauben im Unternehmen
hierfür tatsächlich gedreht werden
muss.
Dieses Phänomen bzw. diese
Unsicherheiten existieren sowohl in
der Privatwirtschaft als auch bei
Forschungsinstitutionen, die
ebenfalls die digitale
Transformation absolvieren müssen.
Eine Gemeinschaftsstudie des
Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR), der Universität des
Saarlandes sowie der Frankfurt
School of Finance & Management,
sollte Klarheit schaffen, was die
tatsächlichen Erfolgstreiber der
digitalen Transformation sind.
Hierzu erfolgte eine Befragung von
279 privatwirtschaftlichen
Unternehmen sowie 35
Forschungseinrichtungen, um zu
untersuchen, welche Aspekte ganz
besonders die digitale
Transformation begünstigen.
„Den größten Erfolgsbeitrag zur
digitalen Transformation liefert
eine auf die Digitalisierung
abgestimmte Organisationskultur, die
durch eine hohe Risiko- und
Fehlertoleranz gekennzeichnet ist”,
so Prof. Dr. Sven Heidenreich, einer
der wissenschaftlichen Leiter der
Studie. Demzufolge ist nicht die
Technikkompetenz von einigen wenigen
Experten allein der Erfolgsgarant,
sondern die breit von den
Mitarbeitern getragene „digitale
Affinität”. Unternehmen sollten
daher Maßnahmen initiieren, um
gezielt breit gestreutes Wissen zu
digitalen Technologien im
Mitarbeiterkreis zu verankern und
diese auch motivieren, die
Erkenntnisse zu digitalen
Anwendungen in ihrem Arbeitsalltag
anzuwenden.
Ähnlich wichtig wie die kulturellen
Faktoren ist eine effiziente
Ablauforganisation, die neben
kontinuierlicher Kundenintegration
auch einen hohen
Automatisierungsgrad und effiziente
Wissensmanagementstrukturen
aufweisen sollte. „Besonders von
einer digitalen Optimierung am
Kunden vorbei, nur weil ein Produkt
z.B. digitalisierbar ist, aber der
Markt dies gar nicht verlangt,
sollte abgesehen werden”, fordert
Prof. Dr. Ronald Gleich, ebenfalls
wissenschaftlicher Leiter der
Studie, abgeleitet aus den
Erkenntnissen der Befragung.
Stattdessen sollte auch für die
Schaffung digitaler Produkte und
Geschäftsmodelle mit Kunden und Lead
Usern im Innovationsprozess eng
zusammengearbeitet werden, um
Fehlentwicklungen zu vermeiden.
Diese Erkenntnisse sind laut Klaus
Hamacher, stellvertretender
Vorsitzender des DLR, auch direkt
übertragbar auf öffentliche
Forschungseinrichtungen, wobei die
Studienergebnisse zeigen, dass diese
noch nicht ganz so erfolgreich sind
bei der Umsetzung von digitalen
Transformationsprozessen wie
Unternehmen der Privatwirtschaft.
Insgesamt differenziert die Studie
zwischen Unternehmen, die in der
digitalen Transformation führend
sind, und sogenannten Folgern. Die
Erstgenannten zeichnen sich dadurch
aus, dass Sie die Transformation
erfolgreicher betreiben und dabei
alle relevanten Aspekte umfassend
berücksichtigen. Neben den
Haupterfolgstreibern Kultur und
Aufbauorganisation sind dies auch
strategische Gesichtspunkte, wie
etwa Commitment zur digitalen
Transformation, und
aufbauorganisatorische Aspekte, wie
eine integrierte IT-Architektur,
sowie der Aufbau und die Nutzung von
Innovationsnetzwerken, um zum
Beispiel Digitalisierungsberater in
die Transformationsprozesse
einzubinden.
Die Ergebnisse der Studie zeigen
auf, dass jeder dieser
Erfolgsbausteine viel zum digitalen
Transformationserfolg bei
privatwirtschaftlichen Unternehmen
sowie bei öffentlichen
Forschungsinstitutionen beiträgt.
Den gesamten Studienbericht finden
Sie
hier
Meldung:
Frankfurt School of Finance &
Management gGmbH