Forschungsteam stellt Projekt „Sun
Skins“ auf der Messe BAU München
2023 vor.
Wie können
Fassadenflächen zur
Solarenergiegewinnung beitragen und
zugleich ansprechend gestaltet sein?
„Bis 2050 soll der Gebäudebestand in
Deutschland klimaneutral sein, der
Energiebedarf soll wesentlich aus
standortnahen erneuerbaren Energien
wie Solarenergie gedeckt werden. Wie
dies im Leichtbau mittels
organischer Photovoltaikelemente für
die Gebäudehülle gelingen kann,
untersuchen wir in unserem
gemeinsamen Forschungsvorhaben ,Sun
Skins‘“, erklärt Projektleiter Prof.
Dr.-Ing. Timo Carl, Professor für
digitales Entwerfen und Konstruieren
[dEK] an der Frankfurt University of
Applied Sciences (Frankfurt UAS).
Erste Ergebnisse präsentiert das
Forschungsteam auf der
internationalen Baufachmesse BAU,
die bis 22. April 2023 in München
stattfindet, auf dem Stand der
Zukunft Bau Forschungsförderung. Die
Frankfurt UAS führt das Projekt
federführend mit der Technischen
Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der
Kunsthochschule Kassel und zwei
Industriepartnern durch.
„Organische Solarzellen (OPV) sind
gegenüber siliziumbasierten
Photovoltaikzellen flexibler und
anpassungsfähiger. Sie sind leicht,
biegbar, teiltransparent, farblich
gestaltbar und unempfindlicher
gegenüber der Ausrichtung zur Sonne,
Teilverschattungen und
Temperaturschwankungen. OPV ist
daher im Bereich der
gebäudeintegrierten Photovoltaik (GiPV)
ökologisch und ökonomisch eine
Alternative zu siliziumbasierten
Photovoltaik-Zellen“, erläutert
Timo Carl. „Wir können den
Anteil gebäudeintegrierter
Photovoltaik signifikant erhöhen,
wenn es gelingt, ästhetisch
innovative Trägersysteme zu
entwickeln, die intelligent auf
unterschiedliche architektonische
Randbedingungen adaptiert werden
können. Hierzu liefert unsere
Forschungsarbeit einen Beitrag.“
Im Mittelpunkt des Projekts steht
die Entwicklung von
dreidimensionalen, solaren
Leichtbaupaneelen: Organische
Photovoltaikelemente werden dazu
zwischen zwei dünne thermoplastisch
umgeformte Folien aus Polycarbonat
integriert. Dieses Verbundbauteil
lässt sich im Entwurf mit Hilfe
eines eigens entwickelten digitalen
Planungstools in Form, Farbe und
Transparenzgrad variieren und somit
an verschiedene Einbausituationen
anpassen. Den Prototyp des
Leichtbauträgersystems aus
Polycarbonat als Demonstrator für
die gestalterische Qualität und
geometrische Flexibilität stellt das
Forschungsteam auf der Messe vor.
Das Projekt läuft noch bis Juli
2023. Es wird vom Bundesinstitut für
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
im Bundesamt für Bauwesen und
Raumordnung (BBR) gefördert.
Meldung: Frankfurt
University of Applied Sciences
(Frankfurt UAS)