Zu diesem Handbuch
wurde am 28. Februar im
Deutschlandfunk eine Radiosendung
mit Fragen und Antworten der
Herausgeber✶innen ab 09:35 Uhr
ausgestrahlt:
Warum die
Religionswissenschaftlerin Wanda
Alberts den Zustand der
bekenntnisfreien Religionskunde an
deutschen Schulen kritisiert. Am
Mikrofon zu hören: Christian Röther.
Die Sendung kann beim DLF zum
Nachhören abgerufen werden. Das
Handbuch selbst will eine
religionswissenschaftlich fundierte
Definition von Religionskunde
abliefern, womit die Situation im
deutschen Sprachraum analysiert und
beschrieben werden soll. Neben der
grundgesetzlichen Garantie des
konfessionsgebundenen
Religionsunterrichts, der sich
wiederum auf Landesebene in
verschiedene Praxen auffächert, gibt
es in den einzelnen deutschen
Bundesländern unterschiedliche,
gesetzliche Regelungen für die
sogenannten Alternativfächer, die
wiederum in unterschiedlichen Formen
umgesetzt werden.
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Ein wichtiges Ziel der
Herausgeber✶innen dieses Bandes ist
es, Leser✶innen ein genaueres
Hinsehen zu ermöglichen. Angesichts
häufig schwer greifbarer und
analytisch unpräziser Rhetorik über
Religionskunde, was zum Teil
abwertend als „bloße Religionskunde“
bezeichnet wurde und im Gegensatz zu
religiösen Perspektiven das
Wesentliche an Religion vermissen
lässt, möchte dieses Handbuch Licht
ins Dickicht dieses Feldes bringen.
Dazu werden die Situation von
Religionskunde im Kontext der
bildungspolitischen Entwicklungen in
jedem einzelnen der 16 bestehenden
Bundesländer analysiert.
Die Ergebnisse der Analysen von
Religionskunde in den deutschen
Bundesländern sind in vielerlei
Hinsicht erschreckend, wenn nicht
empörend, umschreiben die
Herausgeber✶innen die Situation. Ein
religionskundlicher Umgang mit
religionsbezogenen Themen im Sinne
einer sachlichen, deskriptiven wie
analytischen Annäherung wird in den
unterschiedlichen Kontexten immer
wieder systematisch marginalisiert
und zugunsten unreflektierter,
historisch partikularer religiöser
Interessen an der Diskurshoheit über
das Thema Religion in der Schule
verhindert. Dies steht im
Widerspruch zu grundlegenden
Ansprüchen des Schulsystems und
Erziehungsverständnisses eines
modernen demokratischen Staates.
Geschichte und status quo der
Religionskunde in Deutschland werden
in diesem Handbuch beschrieben.
Welche politischen Konsequenzen
daraus folgen müssten, darüber mögen
sich unterschiedliche Leser✶innengruppen
selbst Gedanken machen.
Dieses Handbuch stellt jedoch klar
heraus, dass das Thema Religion
nicht länger aus dem säkularen
Bildungskanon deutscher Schulen
herausgelöst werden darf, sondern
religiös ungebundener, säkularer
Religionskunde auf der Basis der
grundgesetzlichen Garantie der
Religionsfreiheit und unabhängig von
der Religionszugehörigkeit der
Schüler✶innen ein
selbstverständlicher Platz in der
Schule zugewiesen werden sollte.
Die Entstehungsgeschichte dieses
Handbuchs geht zurück auf das Jahr
2018 und dem Gründungstreffen des
Arbeitskreises
„Religionswissenschaft und Schule“
der Deutschen Vereinigung für
Religionswissenschaft (DVRW).
Zum Inhaltsverzeichnis...
Handbuch
Religionskunde in Deutschland
(Hrsg.) Wanda Alberts, Horst
Junginger, Katharina Neef und
Christina Wöstemeyer
Erschienen bei De Gruyter, Berlin
1. Auflage, 2023
Gebundene Ausgabe, 522 Seiten
6 Abb., 9 Tabellen
Format: 24 cm x 17 cm
ISBN: 9783110694413
eBook
ISBN: 9783110694536
Zum kostenlosen Download:
Handbuch Religionskunde in
Deutschland (degruyter.com)
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