Tourismus

Tallink Silja schreibt wieder schwarze Zahlen

Am 22. Februar hat die Tallink Grupp ihre ungeprüften Finanzergebnisse für das Jahr 2022 an die Börse berichtet – ein Profit von 13,9 Millionen Euro seit 2019 (2021 schrieb das Unternehmen noch einen Nettoverlust von 56,6 Millionen Euro). Ebenso haben sich die Passagier- und Frachtzahlen kontinuierlich verbessert.

Tallink Schiffsfähre MyStar, Foto (c) Jaan Kronberg

 

Das vergangene Jahr war für Tallink Silja ein Jahr der Erholung nach der Pandemie, im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Passagiere nahezu verdoppelt und lag bei 5,5 Millionen (2021 waren es 2.961.975). Auch die Zahl der transportierten Frachteinheiten stiegt auf 409.769, ein Anstieg von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der ungeprüfte konsolidierte Gewinn des Unternehmens stieg im Vergleich zu 2021 signifikant auf 771,4 Millionen Euro (im Vorjahr waren es 476,9 Millionen Euro), der ungeprüfte Gewinn vor Steuern lag bei 135,8 Millionen Euro (in 2021 waren es 58,3 Millionen Euro). Diese Werte führten zu einem Nettogewinn am Jahresende von 13,9 Millionen Euro. Die Investitionen des Unternehmens lagen bei 203,3 Millionen Euro, ein Großteil davon (176,7 Millionen Euro) fiel auf das neue Schiff MyStar. Am Ende des Jahres 2022 lag der Liquiditätspuffer von Tallink Silja (Bargeld, Bargeld Äquivalente und ungenutzte Kredite) bei 249,9 Millionen Euro (am 31. Dezember 2021 waren es 262,4 Millionen Euro).

Obwohl die ersten Monate des Jares 2022 noch stark von den letzten coronabedingten Reisebeschränkungen beeinflusst waren, war es nicht die Pandemie, die uns an einem noch besseren Ergebnis gehindert hat – sondern der Kriegsausbruch in der Ukraine und die damit einhergehenden ökonomischen und geopolitischen Turbulenzen mit Preiserhöhungen und allgemeiner Verunsicherung. Trotz allem hat das Unternehmen seine Erträge, Einnahmen an Bord, Passagierzahlen, Anzahl der Hotelgäste und vieles mehr im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 erhöhen können. Gleichzeitig sind die Kosten des Unternehmens signifikant gestiegen, insbesondere die Kosten für den Treibstoff, die im Vergleich zum Vorjahr um 99,5 Prozent gestiegen sind, Schiffsausgaben, die um 50,2 Prozent gestiegen sind sowie die Kosten für Güter, die um 45,4 Prozent gestiegen sind. Daher ist eine starke Kostenkontrolle eine der Hauptprioritäten des Unternehmens.

Während des Jahres hat Tallink Silja proaktiv nach Möglichkeiten der Vercharterung einiger Schiffe geschaut, um Risiken zu vermeiden, die durch saisonale Passagiereinbrüche entstehen. Dies führte zu diversen Vercharterungen, beispielsweise zur Unterbringung von Geflüchteten in Estland und UK sowie Asylsuchenden in Holland. Während die Passagierzahlen immer besser werden, ist dieser Geschäftszweig sehr lukrativ für die Nebensaison – auch für die Zukunft.

Zu den Ergebnissen für 2022 äußerte sich Paavo Nõgene, CEO von Tallink Silja, folgendermaßen: „Zu Beginn des letzten Jahres waren wir voller Zuversicht, dass 2022 ein Jahr werden würde, in dem sich unser Geschäft schnell erholen wird und sich im Vergleich zum Vorjahr Stabilität einstellen wird. Diese Zuversicht würde natürlich schnell überholt, als vor fast einem Jahr, am 24. Februar 2022 der Krieg in Europa ausbrach.

Die darauffolgende geopolitische und wirtschaftliche Schockwelle machte uns klar, dass ein neues Jahr mit neuen Herausforderungen vor uns liegt und wir schnellstmöglich nach kreativen Lösungen suchen mussten. Ich bin stolz, dass wir sowohl unsere estnische Regierung als auch weitere europäische Regierungen in der humanitären Krise unterstützen konnten, die der Krieg mit sich brachte. Wir haben unsere Schiffe zur Verfügung gestellt, die als temporäre Unterkünfte für Geflüchtete dienen – das hat auch uns geholfen, denn einige der Schiffe hätten sonst eventuell ungenutzt im Hafen ankern müssen. Diese Unterstützung werden wir so lange anbieten, wie sie benötigt wird.

Die neuen und herausfordernden Vercharterungen unserer Schiffe, der tägliche Einsatz auf den Routen, der beeindruckende Teamgeist in der Fertigstellung unseres neuen Schiffes MyStar sowie ihr Start auf der Tallinn-Helsinki-Route waren die Hauptaugenmerke im vergangenen Jahr – und viele von ihnen bleiben auch in 2023 bestehen.

Ich bin voller Hoffnung, genau wie im vergangenen Jahr, dass unsere Routen sich 2023 immer mehr erholen werden. Hierfür mussten viele Schritte gemacht werden – und ich bin mir sicher, es waren die richtigen Schritte. Ohne Zweifel werden wir auch 2023 Herausforderungen gegenüberstehen, allerdings haben uns die vergangenen drei Jahre sehr im Krisenmanagement trainiert. Daher weiß ich, dass meine 4.900 Kollegen dem gewappnet sind und gemeinsam werden wir mit allem fertig, was 2023 auf uns zukommt.“

Zum Ende des Finanzjahres, am 31. Dezember 2022, hatte die Tallink Grupp 39.985 Aktionäre, davon 30.808 an der Tallinn Börse und 9.177 an der Helsinki Börse.

 

Die Tallink Silja GmbH ist eine Tochter der AS Tallink Grupp. Die AS Tallink Grupp ist der führende Passagier- und Gütertransportdienstleister im nördlichen Ostseeraum. Das Unternehmen besitzt 15 Schiffe und verkehrt unter den Marken Tallink und Silja Line auf vielen verschiedenen Routen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 4.900 Mitarbeiter in Estland, Finnland, Schweden, Lettland, Litauen und Deutschland. Das Unternehmen ist an der Tallinner Börse und an der Nasdaq-Börse Helsinki notiert.

 

de.tallink.com

 

 

   

Meldung: Tallink Silja GmbH, Hamburg

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 26. Februar 2023