Vonovia, der größte
Immobilien-Bestandshalter im
deutschsprachigen Raum, hat
überraschend alle geplanten
Neubauprojekte für 2023 gestoppt,
vor allem aufgrund der gestiegenen
Baukosten und Zinsen.
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Auf dem Foto
Alexander Lang |
“Die Ausgaben für
den Bau sind so hoch, dass pro
Quadratmeter nun 20 Euro Mietpreis
verlangt werden müssten, was in
vielen Regionen Deutschlands
unrealistisch ist”, sagt der
Immobilienunternehmer Alexander
Lang. Er weiß, dass diese
Kostenexplosion den dringend
benötigten Wohnungsbau komplett
ausbremst und Wohnungssuchende einen
langen Atem beweisen müssen. In
seinem Gastbeitrag erklärt Alexander
Lang, was der Neubaustopp von
Vonovia für den Immobilienmarkt
bedeutet.
Stopp von Neubauprojekten führt zu
höheren Mieten und verschärft
Wohnungsnotlage
Vonovia, der größte
Immobilien-Bestandshalter im
deutschsprachigen Raum, hat
überraschenderweise alle
Neubauprojekte mit sofortiger
Wirkung eingestellt, da die
gestiegenen Baukosten durch
weltweite Lieferschwierigkeiten,
Fachkräftemangel am Bau und
steigende Finanzierungszinsen den
Wohnungsneubau in Deutschland
unrentabel machen. Dies wird nicht
nur die bereits bestehende
Wohnungsnotlage weiter verschärfen,
sondern auch andere Unternehmen
betreffen, die sich nun fragen
werden, ob sie Vonovias Beispiel
folgen sollten. Der Druck auf den
Wohnungsmarkt wird durch die
steigende Bevölkerungszahl weiter
zunehmen, was bei knappem Angebot
und hoher Nachfrage zu weiter
steigenden Mieten führen wird.
Normalbürger leiden unter steigenden
Mietpreisen
Während Eigentümer
von Wohnungen und Häusern durch den
Stopp von Neubauprojekten eher
unberührt bleiben, da ihre
Mieteinnahmen bereits durch die
Inflation ansteigen, sind vor allem
Normalbürger von steigenden
Mietpreisen betroffen. Viele
Haushalte stehen bereits durch die
Inflation unter finanziellem Druck,
was mittelbar nicht nur zu
steigenden Preisen, sondern auch zu
höheren Mietforderungen führen wird.
Da die Einkommen
bislang nicht in gleicher Weise
steigen, verlieren viele
Normalbürger hier derzeit große
Teile ihres Wohlstands. Gerade in
Ballungsgebieten wird sich diese
Entwicklung durch Zuwanderung weiter
intensivieren. Obwohl die aktuelle
oder die nächste Bundesregierung
voraussichtlich mit weiteren
regulatorischen Maßnahmen in den
Markt eingreifen wird, um die Mieter
zu schützen, können die hohen
Baukosten für die Unternehmen damit
nicht gelöst werden. Der Neubaustopp
der Unternehmen kommt für
Normalbürger also zur Unzeit.
Wie sich der Immobilienmarkt in
Deutschland in Zukunft entwickeln
wird
Aufgrund der
aktuellen komplexen Lage sind
Prognosen zum Immobilienmarkt in
Deutschland schwierig. Zum einen
könnten Bestandsimmobilien
mittelfristig im Wert steigen, da es
auf absehbare Zeit nicht genügend
Neubauten geben wird. Andererseits
haben die meisten Haushalte gerade
mit einem Kaufkraftverlust zu
kämpfen und können sich aufgrund
gestiegener Zinsen kaum noch die
Finanzierung eines Eigenheims
leisten, was sich wiederum auf die
Immobilienpreise auswirken könnte.
Die Politik spielt
dabei eine wichtige Rolle, da es das
erklärte Ziel gibt, in den nächsten
Jahren deutlich mehr Wohnungen zu
errichten. Allerdings sind die
konkreten Schritte zur
Intensivierung des Neubaus noch
unklar, insbesondere nachdem der
Neubaustopp Vonovias allen
Marktteilnehmern gezeigt hat, dass
sich derzeit der Wohnungsneubau in
Deutschland nicht mehr rentiert. Die
gestiegenen Finanzierungszinsen
belasten die Unternehmen, die die
Kosten nicht an die potenziellen
Neumieter weitergeben können –
Nettokaltmieten von 20 Euro oder
mehr sind für die meisten Haushalte
einfach nicht tragbar.
Letztendlich kann
sich die derzeitige Entwicklung vor
allem für Vermieter und Investoren
als vorteilhaft erweisen.
Investitionen in Bestandsimmobilien
könnten in den folgenden Jahren
steigende Mieteinnahmen und immer
höhere Immobilienwerte bringen. Da
die wirtschaftliche Entwicklung
weiterhin von hohen Baukosten
ausgeht, wird es in Zukunft nur sehr
wenig Wohnungsneubau geben, was die
Preise für Bestandsimmobilien weiter
stützen könnte.
Über den Autor:
Alexander Lang
hat es innerhalb von zwei Jahren
vom Beamten zum Immobilien-Millionär
geschafft. Seit 2017 ist er am
deutschen Immobilienmarkt tätig und
unterstützt seit 2020 als Coach und
Mentor seine Kunden dabei, ebenfalls
in der Immobilienbranche Fuß zu
fassen und sich finanziell
unabhängig zu machen. In seinen
Coachings zeigt er seinen
Teilnehmern, wie sie ein
Immobilienbusiness aufbauen und
skalieren, sodass sie davon in Fülle
leben können.
www.alexander-lang.de
Foto (c)
LH Immoconsulting GmbH, Meldung: DCF
Verlag GmbH, Sinzig
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