Das Finale um den Internationalen
Hochhaus Preis (IHP) 2022/23 ist
entschieden: Der Büroturm Quay
Quarter Tower in Sydney, Australien,
vom Architekturbüro 3XN aus
Kopenhagen gewinnt den Wettbewerb um
das weltweit innovativste Hochhaus.
Der Preis ist mit 50.000 Euro und
einer Statuette des international
renommierten Künstlers Thomas Demand
dotiert. Zur zehnten Verleihung hat
der Künstler eine neue Version der
Statuette entworfen.
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Wandtafeln
der nominierten
Hochhaus-Projekte in der
Ausstellung
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In diesem Jahr
wurden 34 Projekte aus 13 Ländern
für die Auszeichnung mit dem
Internationalen Hochhaus Preis
nominiert. Die Ausstellung BEST
HIGH-RISES 2022/23 - Internationaler
Hochhaus Preis im Museum Angewandte
Kunst stellt alle nominierten Bauten
vor. Der Preisträger wird in der
Ausstellung gemeinsam mit den
Finalist:innen und den Nominierten
anhand von Modellen, großformatigen
Fotos, Zeichnungen, Texten und
Filmen dokumentiert.
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Preisträger,
Auslober und die Vertreterin
der Stadt Frankfurt am Main
präsentieren neu entworfene
Version der Gewinner-Statuette im
Konferenzsaal der Deka-Bank,
Mainzer Landstraße 16 im
44.Stock |
BEST HIGH-RISES
2022/23 - Internationaler Hochhaus
Preis ist aufgrund der Umbau- und
Sanierungsarbeiten im DAM vom 09.
November 2022 bis 22. Januar 2023 zu
Gast im Museum Angewandte Kunst MAK
am Museumsufer und nutzt deren
Lokalitäten in dem sonst überwiegend
für Veranstaltungen genutzten Foyer
des Hauses.
Der
Internationale Hochhaus Preis wurde
2003 gemeinsam von der Stadt
Frankfurt am Main, dem Deutschen
Architekturmuseum (DAM) und der
DekaBank initiiert und 2004 zum
ersten Mal vergeben. Seitdem wird er
alle zwei Jahre kooperativ
organisiert und finanziert. Somit
fand in diesem Jahr die
Preisverleihung am Abend des 08.
November in der Frankfurter
Paulskirche zum zehnten Mal statt.
Der Preis richtet sich an Architekt:innen und Bauherr:innen,
deren Gebäude mindestens 100 Meter
hoch sind und die in den vergangenen
zwei Jahren fertiggestellt wurden.
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Rundgang
durch die Ausstellung
am 08. November im Foyer des
MAK
mit den
Preisträgern
Kim Herforth Nielsen und
Fred Holt sowie
Dr. Matthias Danne,
Museumsdirektor Peter
Cachola Schmal erläutert das
Gebäudemodell aus MDF
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Die Architekten
Kim Herforth Nielsen (Gründer
und Creative Director von 3XN) und
Fred Holt (3XN-Partner und
australischer Büroleiter) nahmen den
Preis persönlich bei der feierlichen
Verleihung am Abend des 08. November 2022 in der Frankfurter Paulskirche durch
Mike Josef (Dezernent für
Planen, Wohnen und Sport der Stadt
Frankfurt am Main in Vertretung für
Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig),
Dr. Matthias Danne
(Stellvertretender Vorsitzender des
Vorstandes der DekaBank) und
Peter Cachola Schmal (Direktor
des Deutschen Architekturmuseums)
entgegen.
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Quay Quarter
Tower in Sydney,
Ausstellungsmodell
Maßstab 1:100 |
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Das
Gewinnergebäude Quay Quarter Tower
überzeugte die Jury als innovative
Lösung für nachhaltiges Bauen in
einer Zeit gestiegener ökologischer
Herausforderungen: Ein Großteil des
Rohbaus des bestehenden Hochhauses
aus den 1970er-Jahren wurde nicht
abgerissen, sondern in den Neubau
integriert. 3XN hat einen Entwurf
entwickelt, der die
Bruttogeschossfläche bei gleicher
Grundfläche vergrößert und darüber
hinaus nicht weiter genutzte
Materialien im Bestandsbau
wiederverwendet. Träger, Platten und
Teile des Kerns wurden erneut
verwendet, sodass über 12.000 Tonnen
Kohlenstoff eingespart werden
konnten – das entspricht 8.800
Flügen zwischen Kopenhagen und
Sydney. Zudem wurde bei der Planung
darauf geachtet, die Wärmelasten zu
optimieren sowie den Energiebedarf
zu senken und gleichzeitig
umfangreiche natürliche Belichtung
zu gewährleisten. Laut Jury ist der
Quay Quarter Tower eine
außergewöhnliche Kombination aus
Upcycling und Nachverdichtung.
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Gegliedert ist
das Gebäude in fünf
übereinandergestapelte Blöcke, die
sich um die zentrale Achse
gruppieren und so vielfältige
Ausblicke auf das gegenüberliegende
Sydney Opera House und die Harbour
Bridge ermöglichen. Die Etagen
innerhalb dieser fünf Einheiten sind
zum Hafen hin durch mehrstöckige
Atrien miteinander verbunden.
Bei dem
exponiert gelegenen Quay Quarter
Tower wurde besonderer Wert auf die
städtebauliche Integration gelegt.
Zudem wurden im Sockel des
Hochhauses großzügige öffentliche
Flächen geschaffen. Zugänge an allen
Seiten des Grundstücks vernetzen das
Hochhaus mit seinen Nachbargebäuden.
Neben den 4.000 Quadratmetern
Einzelhandelsfläche auf drei Ebenen
laden öffentlich zugängliche
Grünflächen und ein Café auf dem
Sockelbau inmitten der dicht
bebauten Umgebung zum Verweilen im
Freien ein. Durch die Kombination
von Büro und Einzelhandel sowie
einem vielfältigen Freizeitangebot
wird die innerstädtische
Nachbarschaft aufgewertet und über
den Arbeitstag hinaus belebt.
Gleichzeitig entstehen unerwartete
urbane Rückzugsorte inmitten der
Hochhauslandschaft.
Foto (c)
Kulturexpress
Best High-Rises 2022/23 (international-highrise-award.com)