Am 8. Dezember 2022
verstarb in Köln der Architekt
Joachim Schürmann im Alter von 96
Jahren. Er war seit 1977 Mitglied
der Sektion Baukunst der Akademie
der Künste.
Joachim Schürmann studierte
Architektur an der Technischen
Hochschule in Darmstadt und führte
seit 1956 zusammen mit seiner Frau
Margot Schürmann ein eigenes Büro in
Köln. Von 1966 bis 1970 war er
Professor für Gebäudekunde und
Entwerfen an der TH Darmstadt.
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Bonn, 2012,
Foto (c) Kulturexpress
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Das Büro Schürmann & Partner war mit
zahlreichen Bauten, Wohnprojekten
und Kirchen besonders in Köln und
Bonn tätig. „Die Gebäude und
Wohnensembles von Joachim Schürmann
zeichnen sich aus durch die
stringente Weiterentwicklung der
Tradition des Neuen Bauens und sind
stets bezogen auf den städtischen
Kontext“, sagt der
Architekturhistoriker Werner Durth,
Mitglied der Sektion Baukunst.
Herausgehoben seien nur seit 1970
die Errichtung des Quartiers um die
Kirche Groß St. Martin, Köln,
zwischen 1980 und 1990 Gebäude für
die Bundespost und von 1983 bis 1993
Bauten für den Deutschen Bundestag
in Bonn. Einen besonderen
Stellenwert nimmt hier das von 1989
bis 2002 gebaute Funkhaus der
Deutschen Welle in Bonn ein. Geplant
und begonnen als Bonner
Abgeordnetenhaus, massiv beschädigt
durch das Rheinhochwasser 1993, vor
dem Abriss bewahrt durch zahlreiche
Proteste, nennen es die heutigen
Nutzenden stolz den Schürmann-Bau.
Es gibt zahlreiche Publikationen von
und über Joachim Schürmann. Für sein
Lebenswerk wurde er mit vielen
Preisen und Auszeichnungen geehrt,
zuletzt 2007 mit dem
Fritz-Schumacher-Preis, Hamburg, und
2008 mit dem Großen BDA-Preis
zusammen mit Margot Schürmann
(postum).
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste
Berlin