Der städtebauliche
Wettbewerb zum Schorndorfer
IBA’27-Vorhaben »Quartier der
Generationen« ist entschieden. Die
Jury unter Vorsitz der Stuttgarter
Architektin Gabriele D’Inka vergab
den 1. Preis für das 1,5 Hektar
große, direkt an der Rems gelegene,
ehemalige Werkhofareal an das Büro
Schürmann+Witry Architekten mit
Stadtplanerin Miriam Stümpfl (beide
Zürich) und Landschaftsarchitekt
Wolfgang Blank (Stuttgart). Das
zweistufige Verfahren war mit 20
teilnehmenden Büros gestartet; fünf
Büros waren in der letzten Phase
vertreten. Ausloberin war die Stadt
Schorndorf in Kooperation mit der
Internationalen Bauausstellung 2027
StadtRegion Stuttgart (IBA’27). Die
Schorndorfer Bürgerinnen und Bürger
konnten sich durch unterschiedliche
Formate in den Planungswettbewerb
einbringen. Zwei von ihnen waren
auch in der Jury vertreten.
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Preisgericht
in Schorndorf |
Im Arbeitstitel ihres Siegerentwurfs
»Rems Gässle Schorndorf« verarbeiten
die Planerinnen und Planer zwei für
Schorndorf identitätsstiftende
Motive. Die »Gasse« erzählt von
Spannung, Abwechslung und
menschlichem Maß zwischen den
Baukörpern, die Hinwendung zur Rems
von der Entdeckung des Flusses als
Kristallisationspunkt des
Öffentlichen und der Allmende im
Quartier. Am Wasser sollen sich
künftig nicht nur forschende Kinder,
Anglerinnen und Gärtner tummeln. Die
am Mühlbachkanal geplante Freitreppe
macht auch Aktivitäten wie
Sommerkino oder Freilufttheater
möglich. Das zwischen Remsgasse und
Rems geplante Gebäude vermittelt im
Erdgeschoss mit breiten Durchgängen
zum Fluss und bietet hier
gemeinschaftliche und öffentliche
Räume. In den Obergeschossen wird,
wie im ganzen Quartier, mehrheitlich
gewohnt. Preisträgerin Marlène Witry
erläutert: »Die einfache, klare
Struktur – sowohl im Städtebau als
auch in den Gebäuden – ermöglicht
verschiedene Nutzungen und gewährt
eine längerfristige
Anpassungsfähigkeit an wechselnde
Bedürfnisse. So kann aus unserer
Sicht ein diverses und Generationen
übergreifendes Quartier für eine
nachhaltige Zukunft in Schorndorf
entstehen.«
Der Entwurf verzichtet vollständig
auf Untergeschosse und minimiert die
Versiegelung von Boden zwischen den
Häusern. Er denkt die
Energieversorgung über Fotovoltaik,
Erdsonden, Wärmepumpen und
Wasserspeicher als gestalterisch
prägendes Element und verzichtet
dank intelligenter
Grundrissorganisation auf den
Einsatz aufwändiger und teurer
Gebäudetechnik. Die Juryvorsitzende
Stuttgarter Architektin Gabriele
D’Inka lobt: »Ein klares und
identitätsstiftendes Konzept mit
einem Netzwerk von Gassen und
Plätzen und gut gesetzten
Baukörpern. Ein schöner Beitrag zur
Entstehung eines innovativen,
urbanen Stadtquartiers von großer
Lebendigkeit.«
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1. Preis |
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Für IBA’27-Intendant Andreas Hofer
ist das Projekt ein typisches
Beispiel für die riesigen Potentiale
in der Region Stuttgart: »Es gibt
viele vorstädtische, gewerblich
geprägte Quartiere in unmittelbarer
Nähe zum Bahnhof. Häufig mit
heterogener Bebauung und großem
Freiraumpotential. Das Siegerprojekt
schreibt die Geschichte des Werkhofs
zu einem gemischten und dichten
Quartier weiter, indem es mit
einfachen, flexibel nutzbaren
Gebäuden zukünftige Bewohnerinnen
und Bewohner zur Aneignung einlädt.
Co-Working-Räume, Werkstätten,
Flächen für Kleinbetriebe und
Start-Ups, Wohnungen für
unterschiedlichste Lebensentwürfe
und für Menschen mit
Betreuungsbedarf bilden die Vielfalt
der Bedürfnisse der Gesellschaft
ab.«
Auch der Schorndorfer
Oberbürgermeister Bernd Hornikel
zeigt sich beeindruckt: »Für mich
war das der mit Abstand gelungenste
Entwurf. Ich freue mich daher sehr,
dass sich die Jury einstimmig
entschieden hat und gratuliere dem
Sieger-Büro Schürmann+Witry. Jetzt
kann mit der konkreten Planung
begonnen werden, damit wir 2027,
pünktlich zur IBA, das neue Quartier
der Generationen präsentieren
können.«
Auf dem ehemaligen Bauhof-Areal der
Stadt Schorndorf soll bis 2027 ein
dicht bewohntes, urbanes Quartier
mit einer hohen Lebensqualität für
unterschiedliche Generationen
entstehen. Modelle und Pläne der
fünf Arbeiten aus der Finalrunde
sind noch bis 02.11. im Foyer des
Schorndorfer Rathauses,
Marktplatz 1, ausgestellt.
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch: 8:00 Uhr bis
17:00 Uhr
Donnerstag: 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag: 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Wettbewerbsergebnis
1. Preis:
Schürmann+Witry,
Zürich, Schweiz mit Miriam Stümpfl,
Architektin, Stadtplanerin, Zürich,
Schweiz und Wolfgang Blank in Blank,
Stuttgart
2. Preis: Octagon
Architekturkollektiv, Leipzig mit
Studio futura, Berlin
3. Preis: ARP,
Architektenpartnerschaft, Stuttgart
Anerkennungen:
michellerundschalk
landschaftsarchitektur, München mit
FAM Architekten, München
Superwien Urbanism ZT GmbH, Wien,
Österreich mit Siri Frech Raum +
Strategie, Berlin
www.IBA27.de