„Potsdam statt
Paulskirche. Antidemokratische
Kräfte und ihre Symbolik seit 1918“:
Zu diesem Thema diskutierte am 22.
Juli 2022 der Historiker und
Preisträger des Deutschen
Sachbuchpreises 2022, Dr. Stephan
Malinowski mit Nicole Deitelhoff,
Politikwissenschaftlerin und
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
der Hessischen Stiftung für
Friedens- und Konfliktforschung. Die
Deutsche Bank Stiftung,
Hauptförderer des Deutschen
Sachbuchpreises, lädt zu dem Abend
in die Zwillingstürme der Deutschen
Bank ein. Der Journalist und
Literaturkritiker Denis Scheck
moderiert die Veranstaltung.
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Stephan
Malinowski, Foto (c) M.
Wüstenhagen |
In seinem Preisträgertitel „Die
Hohenzollern und die Nazis.
Geschichte einer Kollaboration“
untersucht Stephan Malinowski
antirepublikanische Milieus, deren
Erstarken auch in der Gegenwart zu
verzeichnen ist. In der
Beschäftigung mit den Hohenzollern
spielt Repräsentation – persönliche,
aber auch die von Symbolen, Bauten,
Kunstwerken – eine wichtige Rolle.
Doch auch demokratische
Institutionen greifen immer wieder
auf symbolträchtige Bilder und Orte
zurück. So aktuell in Frankfurt, wo
die Paulskirche als Zentrum der
Demokratie gestärkt werden soll, für
das Nicole Deitelhoff mit ihrer
Studie ein Nutzungskonzept
erarbeitet hat. Damit schlägt das
Gespräch eine Brücke zwischen
historischen Perspektiven und der
Gegenwart. Die beiden Podiumsgäste
gehen dabei Fragen nach
übertragbaren Strukturen
antidemokratischer Milieus von 1918
bis in unsere Tage nach, erörtern
die Rolle von Symbolen und Orten für
ein politisches Gemeinwesen sowie
damit verbundene Faktoren
erfolgreicher politischer
Kommunikation und Deutungshoheit
gestern, heute und morgen.
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Die
nominierten Titel 2022
-
Bettina Baltschev: Am Rande
der Glückseligkeit. Über den
Strand (Berenberg, Mai 2021)
-
Alice Bota: Die Frauen von
Belarus. Von Revolution, Mut und
dem Drang nach Freiheit
(Berlin Verlag, Juli 2021)
-
Stefan Creuzberger: Das
deutsch-russische Jahrhundert.
Geschichte einer besonderen
Beziehung (Rowohlt, März
2022)
-
Samira El Ouassil & Friedemann
Karig: Erzählende Affen.
Mythen, Lügen, Utopien – Wie
Geschichten unser Leben
bestimmen (Ullstein, Oktober
2021)
-
Ludwig Huber: Das rationale
Tier. Eine kognitionsbiologische
Spurensuche (Suhrkamp,
Dezember 2021
-
Stephan Malinowski: Die
Hohenzollern und die Nazis.
Geschichte einer Kollaboration
(Propyläen, September 2021)
-
Steffen Mau:
Sortiermaschinen. Die
Neuerfindung der Grenze im 21.
Jahrhundert (C.H.Beck,
November 2021
-
Natan Sznaider: Fluchtpunkte
der Erinnerung. Über die
Gegenwart von Holocaust und
Kolonialismus (Carl Hanser,
Januar 2022)
Seit 2021 vergibt die Stiftung
Buchkultur und Leseförderung des
Börsenvereins des Deutschen
Buchhandels den Deutschen
Sachbuchpreis an ein herausragendes,
in deutscher Sprache verfasstes
Sachbuch, das Impulse für die
gesellschaftliche Auseinandersetzung
gibt. Schirmfrau ist
Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
www.deutscher-sachbuchpreis.de
Meldung:
Stiftung Buchkultur und
Leseförderung des Börsenverein des
Deutschen Buchhandels, Frankfurt am
Main