Die Akademie der
Künste übernimmt das
Materialprobenarchiv des Büros
Brenne Architekten. Das Archiv
umfasst rund 12.000 materielle
Zeugnisse von Bauten der Moderne und
UNESCO Welterbestätten in Berlin,
Weimar, Dessau und Bernau. Es ist
eine gewachsene Sammlung, die sich
aus Putzfragmenten, Bauteilen sowie
Farbbeschichtungen auf Holz, Putz
und Metall zusammensetzt. Die
Materialproben sind eine zentrale
Quelle für die historische
Bauforschung und Denkmalpflege wie
auch für Themen der Restaurierung
und Kunsttechnologie. Sie ergänzen
die im Baukunstarchiv der Akademie
der Künste verwahrten schriftlichen
Nachlässe zum Bauschaffen der
Moderne, etwa von Max und Bruno
Taut, Hans Scharoun, Hugo Häring und
Werner Düttmann.
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Die Primärdokumente hat das
Architekturbüro Brenne Architekten
(ehemals Architekturwerkstatt
Pitz-Brenne) von 1979 bis 2004
zusammengetragen. Die Proben stammen
etwa aus der Zehlendorfer
Wohnsiedlung Onkel Toms Hütte, der
Gartenstadt Falkenberg oder der
Großsiedlung Siemensstadt, aber auch
vom Akademie-Gebäude am
Hanseatenweg. Die Sammlung wurde in
den vergangenen zwei Jahren im
Rahmen des Fellowship der Wüstenrot
Stiftung „Inventarisierung des
Materialarchivs Brenne – Bauten der
Siedlungen der Berliner Moderne“
durch Dipl. Rest. Jana Hainbach
inventarisiert und archiviert. Die
fachliche Beratung erfolgt durch
Prof. Dr. phil. Thomas Danzl
und Prof. Dr. rer. nat. Christoph
Herm mit Unterstützung des Büros
Brenne Architekten. Aufbauend auf
der systematischen Sicherung und
Aufbewahrung der Proben durch Brenne
Architekten in den 1980er- und
1990er-Jahren konnten die Relikte
nun erfasst, fotografisch
dokumentiert, konservatorisch
fachgerecht verpackt und
historischen Untersuchungsberichten
zugeordnet werden. Diese
Inventarisierungsarbeit ermöglicht
nicht nur eine langfristige
Sicherung der Materialproben,
sondern auch eine Datengrundlage für
die Erforschung des
Sammlungsbestands.
Die wertvolle Sammlung wird ab dem
Frühjahr 2023 über die Datenbank des
Archivs öffentlich zugänglich sein –
ein schönes Geschenk für Winfried
Brenne, der heute seinen 80.
Geburtstag feiert.
Winfried Brenne, geb. 14. September
1942 in Plauen, lebt in Berlin. Er
studierte in Wuppertal und an der TU
Berlin Architektur und gründete 1990
das Büro Winfried Brenne
Architekten, nachdem er ab 1977
gemeinsam mit Helge Pitz die
Architekturwerkstatt Pitz-Brenne
geleitet hatte. 2002 entstand mit
Franz Jaschke die Brenne Architekten
GmbH, der seit 2018 auch Fabian
Brenne angehört. Der Schwerpunkt des
Büros liegt in der Erhaltung,
Wiederherstellung, Pflege und
Anerkennung von Baudenkmälern der
Moderne. Winfried Brenne ist seit
2006 Mitglied der Akademie der
Künste.
Mit derzeit 79 Archiven und 92
Sammlungen beherbergt das
Baukunstarchiv der Akademie der
Künste Material zu rund 250 Jahren
Architekturgeschichte. Neben dem
umfassenden Archiv von Hans Scharoun
enthält es u. a. die Nach- und
Vorlässe von Hugo Häring, Bruno und
Max Taut, Adolf Behne, Julius
Posener, Werner Düttmann, Ludwig
Leo, Gustav Peichl, Donata und
Christoph Valentien, Karla Kowalski
und Michael Szyszkowitz.
Meldung Akademie der
Künste, AdK, Berlin