Die neue
U-Bahnstation Museumsinsel im
Berliner Stadtzentrum empfängt die
Fahrgäste mit einem künstlichen
Sternenhimmel. Das auf Basis von
3D-Planung vorgefertigte Gewölbe
wurde mit Aquapanel Cement Board
Outdoor verkleidet. 6.662 Auslässe
für 6.662 Lichtpunkte inklusive. Das
begrenzte Zeitbudget erforderte eine
enge Zusammenarbeit zwischen der K.
Rogge Spezialbau GmbH und Knauf.
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Mit rund 22 Kilometern ist die
U-Bahnlinie 5 eine der längsten
Linien in Berlin. Bei der jüngsten
Erweiterung haben die Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG) die rund zwei
Kilometer lange Lücke zwischen dem
Brandenburger Tor und dem
Alexanderplatz geschlossen und in
diesem Zuge drei neue U-Bahnhöfe
eröffnet. Am U-Bahnhof Museumsinsel
begrüßt die Passagiere ein
künstliches Firmament, das von 6.662
Lichtpunkten beleuchtet wird. Dieses
basiert auf tonnenförmigen
Deckensegeln, die nicht nur eine
gestalterische Aufgabe erfüllen,
sondern auch einer Reihe von
Anforderungen genügen müssen: So
muss die Decke eine hohe mechanische
Belastbarkeit aufweisen, sowohl 1,5
kN Winddruck als auch 1,5 kN Windsog
standhalten und ballwurfsicher sein.
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Um von der durch die U-Bahn-Röhren
strömende Außenluft nicht
angegriffen zu werden, kam für die
Deckenbekleidung zudem nur
feuchtigkeitsresistentes Material in
Form von zementgebundenen Platten in
Frage. Darüber hinaus stand für die
Montage der Decke nur eine eng
begrenzte Zeitspanne zur Verfügung,
um die Sperrzeiten der Linie so kurz
wie möglich zu halten. Vor diesem
Hintergrund mussten bei der
Vorfertigung des künstlichen
Gewölbes schon die Auslässe für die
LEDs integriert werden – und zwar
so, dass die Beleuchtung ohne großen
Zeitaufwand vor Ort integriert
werden konnte.
Vorfertigung nach exaktem Plan
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Mit dem Auftrag für die Ausführung
des Gewölbes erhielt die K. Rogge
Spezialbau GmbH auch die Aufgabe,
die Logistik der Bauarbeiten zu
planen und die Konstruktion ebenso
hochwertig wie schnell zu erstellen.
Die Materiallieferung und
Vorfertigung der Deckensegel aus
Aquapanel Cement Board Outdoor
übernahm Knauf nach dem Vorbild
einer von Rogge zusammen mit einem
Knauf Anwendungstechniker erstellten
Musterfläche. Im Leistungsportfolio
integriert war neben der Planung und
Vorfertigung der Einzelelemente auch
die statische Vorbemessung, die
Erstellung des Verlegeplans und die
Überprüfung der Konstruktion. Weil
die Segel erst vor Ort geformt
wurden, musste die Decke in 3D
geplant und beim Zuschnitt der
Einzelelemente zudem zweidimensional
abgewickelt werden. Jede der 2000 x
1250 mm großen Platten wurde dabei
mit Bohrungen im Durchmesser von 30
mm für die Lichtpunkte versehen. Auf
dieser Basis wurden insgesamt 1.472
m² Deckenfläche produziert,
aufgeteilt in 24 Plattentypen. Bei
der Planung und Produktion wurde die
zweilagige Verlegung bereits
berücksichtigt: Die Lochungen der
unteren Plattenlage mussten nach der
Montage trotz der durch die Krümmung
bestimmten Verschiebung mit den
Lochungen der oberen Plattenlage
übereinstimmen.
Präzise Montage vor Ort
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Vor Ort erstellte die K. Rogge
Spezialbau GmbH zunächst die
Unterkonstruktion für die
Deckensegel. Diese besteht aus CD
60/27-Profilen der
Korrosionsschutzklasse C3, die an
Direktabhängern (37,5 x 67 x 37,5 x
3 mm) 60 mm abgehängt wurden.
Parallel dazu befestigten die
Monteure eine Unterkonstruktion aus
UA-Profilen (100 mm) an ein
bauseitiges Stahlgerüst, die die
Kamerabefahrung des U-Bahnhofs
ermöglicht. Die Montage der
Deckenplatten erfolgte auf Basis der
mitgelieferten Verlegepläne – wobei
die Lichthülsen durch die
vorgebohrten Auslässe der Beplankung
geschoben wurden und die Löcher im
Anschluss mit Spachtel und
Gewebepflastern angearbeitet wurden.
Alle 15 m sah die Planung
Bewegungsfugen in der Decke vor.
Auch die seitlichen Anschlüsse
wurden über Fugen gelöst: Da die
Marmorverkleidungen der Tunnelwände
zum Zeitpunkt der Deckenmontage
jedoch noch nicht fertiggestellt
waren, integrierte die Deckenplanung
eine virtuelle dreidimensionale
Achse, die die endgültigen Maße
einkalkulierte.
Herausforderung Baustellenlogistik
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Die komplizierte Baustellenlogistik
am Bahnhof Museumsinsel machte einen
Planungsvorlauf von sechs Monaten
erforderlich. Vor der Montage wurde
das gesamte Material über bestehende
U-Bahntunnel mit Arbeitsloren vom
Arbeitsbahnhof am Olympiastation zum
neuen Bahnhof Museumsinsel
transportiert. Im Anschluss
montierten die Handwerker der K.
Rogge Spezialbau GmbH die Decke mit
mehreren Arbeitskolonnen im
Schichtbetrieb. Die erste
Arbeitskolonne befestigte die
Unterkonstruktion am Subtragwerk.
Die zweite übernahm die zweilagige
Beplankung. Die dritte war für das
Verspachteln der Fugen und gesamten
Decke in Q4-Qualität verantwortlich.
Um den Trocknungsprozess der Decke
zu beschleunigen, wurde die Luft
während der Bauarbeiten maschinell
entfeuchtet und nach dem
Verspachteln bauseits blau
beschichtet, sodass sie nun in
Kombination mit den Lichtpunkten
einen Sternenhimmel imitiert.
Bautafel:
Bauherren: BVG Berliner
Verkehrsbetriebe, vertreten durch
die Projektrealisierungs GmbH U5
Ausführung Trockenbau: K.
Rogge Spezialbau GmbH, Berlin,
Projektleitung und Bauleitung
Dipl. Ing. Daniel Saray,
Technische Bearbeitung Dipl.
Ing. Ellen Hübner
Planung: Max Dudler, Berlin
Baustoffe: Knauf Gips KG,
Iphofen
Produkte: Aquapanel Cement
Board Outdoor
Fachberatung: Ekkehard
Scholz, Objektmanager
Akustiksysteme/Design; Herrmann
Gerald, Gebietsleiter Aquapanel,
beide Knauf Gips KG
Meldung:
Knauf Gips KG,
97346
Iphofen
Siehe auch:
Neue U-Bahn-Station Museumsinsel
Berlin
Siehe auch:
Mozart, Schinkel, Dudler. Dialog
unter dem Sternendom