Nicht zuletzt die
Rekordtemperaturen in den
Sommermonaten zeigen, dass der
Klimawandel stetig voranschreitet
und zu einer zentralen,
gesamtgesellschaftlichen
Herausforderung geworden ist.
Lösungen für den nachhaltigen und
energieeffizienten Umgang mit
begrenzten Ressourcen erforscht das
Frankfurter Forschungsinstitut für
Architektur, Bauingenieurwesen und
Geomatik (FFin) der Frankfurt
University of Applied Sciences
(Frankfurt UAS).
Es widmet sich dem Thema
„Nachhaltiges Planen, Bauen und
Betreiben“ und bietet sich als Motor
regionaler Entwicklungsprozesse an.
Neben der Vernetzung der
Forschungstätigkeiten, legt es den
Fokus auf die zukunftsfähige
Transformation von Planen, (Um)Bauen
und Betreiben für
ressourcenschonende, klimaneutrale
Prozesse. Denn die Erreichung des
übergeordneten Ziels – nettonull
Treibhausgase in der Bauwirtschaft,
die Minimierung des
Ressourcenverbrauchs und die
Verringerung der Umweltbelastung –
ist ein zentrales Handlungsfeld
unserer Zeit. Nun hat das FFin ein
neues Direktorium gewählt: Neuer
geschäftsführender Direktor ist
Prof. Dr.-Ing. Florian Mähl, zu
Direktoriumsmitgliedern des
Instituts wurden Prof. Dr.-Ing. Tine
Köhler und Prof. Dr. Stefan
Pützenbacher gewählt. Administrative
Geschäftsführung des FFin ist Ruth
Schlögl.
„Unsere Städte sind gebaut.
Klimawandel, Energiekrise und
Gesellschaftswandel fordern jedoch
praxisnahe Antworten auf die
drängenden Fragen rund um unsere
gebaute Umwelt. Wissen, Ideen und
Innovationen müssen gebündelt und
kurzfristig anwendbar gemacht
werden“, so Prof. Dr.-Ing. Florian
Mähl. „Hierfür bietet das FFin mit
seiner interdisziplinären und
anwendungsbezogenen Ausrichtung
ideale Bedingungen für Ideengeber,
Forschende sowie Entscheiderinnen
und Entscheider in Frankfurt und
Rhein-Main.“ Mähl lehrt
Baukonstruktion mit den
Schwerpunkten Tragwerk und Bauphysik
in der Lehreinheit Architektur und
forscht an der Frankfurt UAS in den
Bereichen Gebäudehülle und Bauen im
Bestand. Prof. Dr.-Ing. Tine Köhler
ist Studiengangsleiterin im
Studiengang Geodatenmanagement (B.Eng.)
und forscht im Bereich der
nachhaltigen Siedlungsentwicklung.
Prof. Dr. Stefan Pützenbacher lehrt,
neben seiner Tätigkeit als
Rechtsanwalt und Fachanwalt für
Verwaltungsrecht, Planungs- und
Baurecht in der Lehreinheit
Bauingenieurwesen und Architektur
und ist forschend auf dem Gebiet des
öffentlichen Baurechts und
Umweltrechts tätig.
Wie Open-Data beim Erreichen der
Klimaschutzziele helfen kann,
untersucht das am FFin verortete
Forschungsprojekt Computer-Aided
Renewable Energy Language (CAREL).
Hierbei wird ein „digitales
Werkzeug“ entwickelt, das EU-weit
unter Berücksichtigung regionaler
Besonderheiten die ertragreichsten
Standorte für Windkraft- und
Solaranlagen ermittelt – und dies
schnell, kostengünstig und
transparent. Dazu wird ein
generisches Modell zur Übertragung
der entwickelten Berechnungsmethodik
geschaffen. Große Datenmengen (Big
Data und Cloud-Computing) werden
durch automatisierte Prozesse
verarbeitet. Durch einen gemeinsamen
Austausch mit Praxisanwendern und
Forschungseinrichtungen wird
sichergestellt, dass die Expertise
der Zielgruppen berücksichtigt und
eingebunden wird. Die entwickelten
Algorithmen und Formeln werden über
eine Open-Access-Plattformen (www.carel-energy.eu)
für eine breite Fachöffentlichkeit
nutzbar und sind für die
Weiterentwicklung konzipiert. Bisher
wurden nur lokal und punktuell
Forschungsergebnisse gebündelt, das
geförderte Projekt ermöglicht eine
EU-weite Ausbreitung und
Anwendbarkeit durch die Praxis.
Geleitet wird das Projekt von
FFin-Mitglied Prof. Dr. Robert Seuß,
Professor für Geoinformation.
Auch fordert das FFin mit dem
„Frankfurter 10-Punkte-Plan für die
Umsetzung von Klima- und
Ressourcenschutz in Ballungsräumen“
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
auf, das Wissen zum Klimaschutz zu
nutzen. Der Maßnahmenkatalog umfasst
die Bereiche Stadtentwicklung,
Kreislaufwirtschaft,
Gebäudesanierung,
Energieplus-Standard bei
Neubauquartieren, Energieerzeugung,
Strom- und Wärmespeicher,
Nachhaltige Mobilität, Smart City
sowie Bio-Ökonomie.
Das 2012 gegründete Frankfurter
Forschungsinstitut für Architektur,
Bauingenieurwesen, Geomatik (FFin)
der Frankfurt University of Applied
Sciences steht für angewandte
Forschung im Kontext von Planung und
Bau in der Region Frankfurt
Rhein-Main. Die
umsetzungsorientierte Forschung
liefert Ergebnisse für eine
ressourcenschonende Planung und
Entwicklung von urbanen und ruralen
Räumen sowie für eine ästhetisch
ansprechende Gestaltung der gebauten
Umwelt. Interdisziplinäre Forschung
zählt zu den besonderen Stärken der
rund 40 Wissenschaftler/-innen. Die
Forschungsfelder des FFin umfassen
nachhaltige (Elektro-) Mobilität in
der Stadt und auf dem Land,
Energieeffizienz bei Material, Bau
und Nutzung, Erneuerbare Energien
bei der Gebäudeplanung und im
Landmanagement, Geoinformation als
Basis für Planung und Bau sowie
Anpassungsstrategien an den
demografischen Wandel im Planen und
Bauen.
www.frankfurt-university.de/ffin