Mehr genehmigte Wohnungen in 2021

Das zweite Jahr der Pandemie machte sich in vielen Bereichen bemerkbar, doch der Frankfurter Wohnungsbau hat sich positiv entwickelt. „Im Corona-Jahr 2021 erteilte die Bauaufsicht Frankfurt Baugenehmigungen für 4819 Wohneinheiten. Das sind 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor“, kann Planungsdezernent Mike Josef erfreut mitteilen. „Und trotz Pandemie wurden 3914 Wohnungen fertiggestellt, immerhin der drittbeste Wert der vergangenen zehn Jahre.“ Mit 39 Prozent der genehmigten Bausumme war der Wohnungsbau so auch im Jahr 2021 die größte Investitionskategorie.

Die Leiterin der Bauaufsicht, Simone Zapke, betont die Bedeutung der Nachhaltigkeit: „Beinahe 900 der genehmigten Wohnungen entstehen aus Büro- und Gewerbeumwandlungen, nutzen also bereits bebaute Flächen und verzichten so auf knappe Neubauflächen.“ Auch der Schutz von vorhandenem Wohnraum zeigte Erfolge: 154 illegal umgenutzte Wohnungen konnte die Bauaufsicht für den Wohnungsmarkt zurückgewinnen, davon 83 sogenannte Residenzwohnungen und 71 Ferienwohnungen. Die im Laufe des Jahres 2020 eingeführte Umwandlungsgenehmigungsverordnung für Milieuschutzgebiete führte im ersten komplett relevanten Jahr 2021 zu 63 derartigen Anträgen und 49 Genehmigungen (Vorjahr: 45 Anträge und 33 Genehmigungen).

Mikro-Appartements spielen keine große Rolle – Wohnheimplätze nehmen zu

Die Genehmigung der sogenannten Mikro-Appartements zeigte auch 2021 keine höhere Anzahl. Mit 214 fiel die Zahl zwar etwas höher aus als im Jahr 2020 mit 187 Einheiten, blieb aber weit entfernt von der Größenordnung des Jahres 2018 mit damals 902 Appartements. Die Zahl der genehmigten Studentenwohnheim-Plätze stieg im Jahr 2021 deutlicher auf 1035 an. Auch die Genehmigungen für Flüchtlingsunterkünfte nahmen zu, mit Plätzen für 130 Menschen wurde im Jahr 2021 aber nur ein Bruchteil früherer Höchstwerte erzielt.

Bausumme gesunken – Wohnungsbau bleibt größte Investitionskategorie

Die genehmigte Bausumme war 2021 mit 820 Millionen Euro erneut deutlich unterdurchschnittlich. Der Wohnungsbau belegte wieder den ersten Platz der Investitionskategorien, mit 315 Millionen Euro. Trotz der Corona-Krise folgten die Kategorien Büro und Flughafen auf Rang zwei und drei, jedoch mit relativ geringen Beträgen, nämlich 124 Millionen Euro und 120 Millionen Euro. Der viertgrößte Wert zeigte sich für den Bereich Bildung und Wissenschaft mit 85 Millionen Euro, noch vor den Rechenzentren (35 Millionen Euro).

Antragsbearbeitung besonders schnell – wenige Widersprüche und mehr Kontrollen

Für die Bearbeitungszeit der Bauanträge erreichte die Bauaufsicht den Top-Wert der letzten zehn Jahre: mit durchschnittlich 59 Kalendertagen bis zur Genehmigung oder Versagung wurde der beste Wert seit 2012 erzielt. Bei den eingehenden Widersprüchen bedeuten 220 den niedrigsten Wert seit über 20 Jahren. Die Baukontrollen zeigten hingegen einen Anstieg um acht Prozent auf über 4000 Kontrollen.

Fortschreitende Digitalisierung und mehr Beratungen

Auch im Archiv zeigte sich digitaler Fortschritt: nach den Statik-Akten wurde nun im März 2021 die Digitalisierung des gesamten sonstigen Aktenbestands begonnen. Etwa 45 Prozent aller Akten liegen jetzt bereits in digitaler Form vor, sparen Platz und erleichtern die Handhabung. Die Online-Auskünfte für Baulasten nahmen zu und erreichten im Jahr 2021 mit 4143 Nutzungen einen überdurchschnittlichen Wert. Auch bei den Beratungen gab es einen Anstieg, um sechs Prozent auf über 31.000 Beratungsvorgänge, dabei stellten die Digitalen Beratungsmappen mit einer Anzahl von 1799 wieder einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar.

Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt am Main (pia)

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 21. Juni 2022