Die Zentralbibliothek
der Justus-Liebig-Universität Gießen
wurde vom Büro Max Dudler als
Fragment einer universalen, im
Grunde unendlichen Wissenssammlung
entworfen. Im neu entstehenden
Philosophikum übernimmt sie künftig
nicht nur die Funktion als
Buchspeicher, sondern dient mit
ihrer offenen Raumstruktur vor allem
auch als ruhiger Arbeitsort und
sozialer Treffpunkt. Max Dudler
hatte 2016 den vom Landesbetrieb Bau
und Immobilien Hessen
ausgeschriebenen Wettbewerb für die
Zentralbibliothek der
Justus-Liebig-Universität Gießen
gewonnen. Die Grundsteinlegung der
Zentralbibliothek am 9. Juni 2022
ist der offizielle Auftakt für den
im letzten Jahr begonnenen Bau des
ersten Gebäudes am neuen Campusplatz
an der Rathenaustraße.
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Visualisierung |
Die Zentralbibliothek der
Justus-Liebig-Universität Gießen
liegt gemeinsam mit der Mensa und
dem Seminargebäude I, das ebenfalls
von Max Dudler geplant wird
(Wettbewerb 2019), direkt am neu
entstehenden Campusplatz und bildet
dort das Herzstück des neuen
Philosophikums.
Mit einer Vielfalt kommunikativer
Raumsituationen und der Cafeteria im
Erdgeschoss trägt die
Zentralbibliothek der wachsenden
sozialen Bedeutung heutiger
Bibliotheken Rechnung. Gleichzeitig
reflektiert die Architektur das
Bewusstsein, dass angesichts des
immer umfassender werdenden Wissens
jede Bibliothek als
„Informationsspeicher“ nur das
Fragment eines größeren Ganzen ist.
Aus einer gleichmäßigen Struktur aus
raumhaltigen Pfeilern, die sich
theoretisch ins Unendliche erweitern
ließe, entwickelt sich ein
Raumgerüst, in das sich die Nutzung
des Gebäudes flexibel einpassen
lässt. In den klar gegliederten
Flächen kann sich das
Bibliotheksleben um die Pfeiler
herum frei entfalten. Prägendes
Element ist eine vom Campusplatz aus
durch die Bibliothek führende
Kaskadentreppe. Sie wird von
großzügigen Lichthöfen gerahmt, die
sich tief ins Gebäude ziehen. Das
Zusammenspiel von Transparenz und
Offenheit einerseits und geborgenen,
abgeschirmten Bereichen andererseits
spiegelt sich in der Fassade wider.
Als perforierte Hülle legt sie sich
wie ein schützender Vorhang um die
Obergeschosse und wird von breiten
Fensterflächen unterbrochen. Hinter
dem Schleier der Fassade sind die
Räume in atmosphärisches Licht
getaucht.
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„Die Zentralbibliothek erinnert
in ihrer Grundstruktur an das Grid
eines modernen Speicherchips, aber
gleichzeitig lässt die räumliche
Atmosphäre auch Bilder antiker
Säulenhallen anklingen. Das Alte und
das Neue sind hier verwoben.“
Max Dudler
Max Dudler legt in seinen
zahlreichen Bibliotheksentwürfen den
Fokus auf die zunehmend wichtiger
werdende Rolle der Bibliothek als
sozialer Ort und konsumfreier
Treffpunkt. Insgesamt 17.450 Meter
Bücherstellfläche, 41 Arbeitsplätze
für Mitarbeitende und 618 Plätze für
Nutzer*innen werden in der Gießener
Zentralbibliothek Raum finden. Zudem
umfasst sie ein hochmodernes
Sondermagazin für besonders
wertvolle Bestände sowie einen
Forschungslesesaal. Bei dem jetzigen
Bau handelt es sich um den ersten
von zwei Bauabschnitten eines
langfristig geplanten
Komplettneubaus der
Zentralbibliothek, in der künftig
auch die sieben Fach- und
Zweigbibliotheken des Campusbereichs
sowie das Universitätsarchiv
untergebracht werden.
Die offizielle Grundsteinlegung
findet am 9. Juni 2022 statt.
Zu den Anwesenden
zählen:
Prof. Dr. Joybrato Mukherjee,
Präsident der JLU
Angela Dorn, Staatsministerin, HMWK
Dr. Martin Worms, Staatssekretär,
HMdF
Frank-Tilo Becher,
Oberbürgermeister, Universitätsstadt
Gießen
Petra Zellner, stellvertretende
Direktorin LBIH
Dr. Peter Reuter,
Bibliotheksdirektor JLU
Dr. Joachim Hendel, Leiter
Universitätsarchiv
Max Dudler, Architekt
Meldung: Max Dudler
Presse, Berlin