Immobilien

Hohe Dynamik durch steigenden Flächenumsatz am Frankfurter Büromarkt

Der Frankfurter Bürovermietungsmarkt hat einen schwungvollen Jahresauftakt hingelegt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Flächenumsatz in den ersten drei Monaten um 35 Prozent auf 111.400 m². Insgesamt wurden 131 Transaktionen registriert, 25 mehr als im ersten Quartal 2021.
 

 

 

Frankfurt am Main, 2018

 

Allerdings fehlten die Großabschlüsse. Die fünf größten Deals kamen zusammen auf 47.000 m², wovon allein 28.000 m² auf einen Eigennutzerabschluss der öffentlichen Verwaltung entfielen. Die meisten Mietverträge wurden in der City abgeschlossen (25).

Stark nachgefragt werden aktuell vor allem hochwertige Büroflächen: „Es gibt einen regelrechten Run auf Topprodukte in sehr guten Lagen“, sagt Stephan Leimbach, Head of Office Leasing JLL Germany. Insbesondere Beratungsunternehmen bevorzugten solche Flächen und sie seien auch bereit, höhere Mieten dafür zu bezahlen. „Das ist vor allem eine Auswirkung des Wettbewerbs um Talente“, ergänzt Leimbach.

Allerdings hapert es momentan an der Verfügbarkeit solcher Büroflächen. Der Grund sind deutlich längere Fertigstellungszeiten infolge gestörter Lieferketten und Materialengpässen. „Die Verzögerungen betragen teilweise bis zu einem Jahr. Für die Nutzer bedeutet das, dass sie frühzeitig anfangen müssen, sich mit dem Flächenthema auseinanderzusetzen und Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.“ Zurzeit befinden sich in Frankfurt rund 500.000 m² Bürofläche im Bau, das meiste davon mit rund 100.000 m² im Bankenviertel und 92.300 m² im Teilmarkt West. Im ersten Quartal wurden 2.300 m² fertiggestellt, bis Ende dieses Jahres sollen weitere 213.000 m² auf den Markt kommen, wovon knapp mehr als die Hälfte noch nicht vermietet sind.
 

Die starke Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen in bester Lage lässt die Spitzenmiete in diesem Jahr voraussichtlich weiter ansteigen: von aktuell 42,50 auf 44,50 Euro/m² bis Jahresende. Die Durchschnittsmiete liegt zurzeit stabil bei knapp über 22 Euro/m², Gleiches gilt für den Leerstand, der bis Jahresende die Marke von 7,9 Prozent nicht überschreiten dürfte. Beim Flächenumsatz könnte der Vorjahreswert in Höhe von rund 468.000 m² knapp übertroffen werden.

Spannend werde es laut Leimbach, wie Eigentümer auf den Wunsch vieler Mieter nach einer Anpassung der Indexklauseln reagieren werden. „Das ist nicht nur bei Neuabschlüssen, sondern auch bei Bestandsverträgen ein wichtiges Thema. Am Ende wird es Kompromisse geben müssen. Auf eine vollständige Indexierung wird sich bei den aktuellen Inflationsraten kein Mieter mehr einlassen.“

 

Foto (c) Kulturexpress, Meldung: JLL, Frankfurt am Main

 

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 08. April 2022