Seit dem 1. Januar
2022 gelten bei Neubauten für die
Höhe und Positionierung der
Schornsteinmündung von
Festbrennstoff-Feuerungen neue
Vorschriften. Hintergrund ist eine
Änderung des §19 der 1.
Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV).
Seit Jahresbeginn muss eine
Schornsteinmündung den Dachfirst
grundsätzlich um mindestens 40
Zentimeter überragen. Ganz gleich,
ob der Schornsteinzug innenliegend
oder außen positioniert ist. Je
weiter der Schornstein vom First
entfernt ist, desto höher muss er
werden.
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Zwei
Schornsteine aus
Edelstahlrohr auf dem
Flachdach
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Ziel der Neuregelung soll eine
bestmögliche Verdünnung von
Rauchgasen sein. Dies ist gegeben,
wenn die Austrittsöffnung des
Schornsteins möglichst weit oben im
freien Windstrom liegt. Darauf weist
der HKI Industrieverband Haus-,
Heiz- und Küchentechnik e.V. hin,
der die Hersteller moderner
Feuerstätten und Schornsteinsysteme
vertritt.
Schornstein erhöht Unabhängigkeit
bei der Wärmeversorgung
Bei Neubauten werden die vielen
Vorteile eines Schornsteins oft
nicht berücksichtigt und so fällt er
bei der Planung gerne dem Rotstift
zum Opfer. Obwohl moderne Systeme
eine freie und unabhängige
Wärmeerzeugung ermöglichen. Die
höchste Flexibilität bietet ein
Aufbau mit mehreren Zügen, wobei
einer als Versorgungsschacht zur
Führung von Installationsleitungen
genutzt werden kann. Über ihn kann
dem Ofen aber auch externe
Verbrennungsluft zugeführt werden.
In die
Bauplanung einbeziehen
Vor diesem Hintergrund sollte jeder,
der einen Neubau plant, an den
Schornstein denken, da die
nachträgliche Installation mit
erheblichem Mehraufwand verbunden
ist. Beim Neubau sind, je nach Länge
und Ausführung des Schornsteins, mit
rund 5.000 Euro Kosten zu rechnen.
Setzt man diese Summe in Relation zu
den Gesamtkosten, beträgt sie
lediglich ein Prozent oder weniger.
Da Häuser für Jahrzehnte bewohnt
werden, ist es mit Blick auf die
Zukunft sinnvoll, einen Schornstein
von Beginn an zu errichten, auch
wenn dieser noch nicht in vollen
Umfang genutzt wird. Dabei ist es am
besten, den Schornstein mittig ins
Haus einzuplanen. Steigende
Energiepreise sollten bei der
Überlegung mit in Betracht gezogen
werden.
Feurige Wärme
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Kaminofen:
Contura I61 Black Chimney
Foto (c)
Contura Web, Markaryd,
Schweden
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iele Immobilienbesitzer wünschen
sich früher oder später neben der
Zentralheizung eine weitere
Wärmequelle wie ein Kaminfeuer, bei
dem Behaglichkeit, Atmosphäre und
Unabhängigkeit von fossilen Energien
im Mittelpunkt stehen. Aber auch bei
der Kombination von regenerativen
Heizenergien spielt der Schornstein
als Versorgungs- und Abgaskanal eine
wichtige Rolle. Ein weiterer
positiver Effekt: Mit einem
Schornstein steigt der Wert der
Immobilie. Weitere Informationen
unter www.ratgeber-ofen.de
Neue
Regeln für nachträglichen Einbau von
Schornsteinen in Wohnhäusern
Die steigenden Kosten für fossile
Brennstoffe wie Öl und Gas führen
dazu, dass viele Hausbesitzer ihre
vorhandene zentrale Wärmeversorgung
mit einer modernen Holzfeuerung wie
z.B. einem Kamin- oder Pelletofen
unterstützen wollen. Sie wünschen
sich eine weitere Wärmequelle, bei
der Behaglichkeit und Atmosphäre im
Mittelpunkt stehen. Gerade Häuser,
die in den letzten 20 Jahren
errichtet wurden haben oft keinen
Schornstein für
Festbrennstoffheizungen. Um die
Baukosten möglichst niedrig zu
halten, wurde auf den Schornstein
verzichtet.
Unterschiedliche Lösungen
Eine mögliche Methode für die
nachträgliche Installation eines
Schornsteins ist die Montage eines
außen angebrachten
Edelstahlschornsteins, der für alle
zugelassenen Feuerstätten genutzt
werden kann. Der Vorteil liegt in
der zeitsparenden und flexiblen
Installation. Darüber hinaus fällt
im Haus keine größere Baumaßnahme
an. Kann der Edelstahlschornstein
firstnah montiert werden, ist das
von Vorteil, denn sonst vergrößert
sich der Montageaufwand, je weiter
die Schornsteinmündung vom First
entfernt ist, da die Länge des
freistehenden Rauchrohres
überproportional zunimmt. Bis zu 3 m
Höhe über der letzten Abstützung der
Anlage sind in der Regel ohne
weitere Maßnahmen möglich. Darüber
hinaus muss der Schornstein zwingend
zusätzlich abgesichert, also
abgestützt oder abgespannt werden.
Grundsätzlich ist auch eine innen
geführte Abgasanlage mit
überschaubarem Montage- und
Kostenaufwand, sowie ohne hohe
statische Anforderungen möglich.
Lösungen werden mit
Leichtbauschächten und
Edelstahlinnenrohr sowie in
gemauerter Form angeboten. Hierbei
müssen Decken- und Wanddurchbrüche
vorgenommen werden. Systeme mit
Leichtbauschächten sind sehr kompakt
und so leicht, dass sie auf jeder
normalbelastbaren Geschossdecke
montiert werden können.
Nach
Gewerken arbeiten
Wer den nachträglichen Einbau einer
modernen Holzfeuerung nebst
Schornstein plant, sollte sich mit
dem zuständigen Schornsteinfeger,
dem Schornsteinhersteller, dem
Dachdecker und einem Kaminstudio in
Verbindung setzen. Denn die
Installation gehört zu den
anspruchsvolleren Arbeiten und
erfordert die besonderen
Fachkenntnisse der jeweiligen
Gewerke. Die Betriebe beachten die
Anleitungen der Hersteller und die
Bestimmungen zum Brandschutz. Ist
die Feuerstätte an den Schornstein
angeschlossen, überprüft der
zuständige Schornsteinfeger die
gesamte Anlage. Ist alles in
Ordnung, erteilt er die offizielle
Betriebserlaubnis.
www.ratgeber-ofen.de
Foto (c)
Kulturexpress, Meldungen:
Industrieverband Haus-, Heiz- Und
Küchentechnik e.V., HKI, Frankfurt
am Main