Mit großer Sorge
verfolgt der Vorsitzende der
Ökumenekommission der Deutschen
Bischofskonferenz, Bischof Dr.
Gerhard Feige (Magdeburg), den
schonungslosen Krieg Russlands in
der Ukraine und die humanitäre
Katastrophe. „Ich bete für alle
Menschen, die vertrieben, bedroht,
verängstigt und auf der Flucht sind,
und für alle Opfer der
Kampfhandlungen. Ich verurteile die
Gewalt und Zerstörung durch die
russische Armee in der Ukraine
scharf und hoffe zutiefst, dass der
Krieg bald ein Ende nimmt und ein
weiteres Blutvergießen verhindert
wird“, erklärte Bischof Feige am 4.
März 2022.
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Besuch des
Bischofs im Jahr 2013 in
Kiew bei den Feiern der
Ukrainischen
Griechisch-Katholischen
Kirche zum 1025. Jubiläum
der Taufe der „Kiewer Rus“
Foto (c)
Privatalbum Gerhard Feige / DBK
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Die Deutsche Bischofskonferenz
unterhalte zahlreiche Beziehungen zu
den orthodoxen Kirchen. Dazu gehöre
seit vielen Jahren auch der
bilaterale theologische Dialog mit
der Russischen Orthodoxen Kirche, in
den auch immer Repräsentanten der
Ukrainischen Orthodoxen Kirche des
Moskauer Patriarchates eingebunden
waren. „Wir sind uns bei diesem
Dialog stets mit Respekt und
Wertschätzung begegnet. Vor diesem
Hintergrund hoffe ich auch, die
Besorgnis über den Krieg, die Not
der ukrainischen Bevölkerung und den
Einfluss religiöser Argumente im
Kriegsgeschehen vermitteln zu
können. Es darf keine offene oder
indirekte Unterstützung oder
Legitimierung des russischen Krieges
durch religiöse Akteure geben. Ich
erhoffe mir von der Leitung der
Russischen Orthodoxen Kirche des
Moskauer Patriarchats eine deutliche
Stellungnahme gegen die militärische
Aggression Russlands in der Ukraine
und eine Berücksichtigung der vielen
Stimmen von Gläubigen, Priestern und
Bischöfen in der Ukraine und in
Russland, die sich für ein Ende des
Krieges und die Respektierung der
ukrainischen Souveränität und der
Grenzen des Landes einsetzen“, so
Bischof Feige. Er fügt hinzu: „In
der Ukraine leiden Gläubige aller
Religionen und Konfessionen unter
dem Krieg, ich sehe es als pastorale
Verantwortung des Moskauer
Patriarchats an, für sie Partei zu
ergreifen und einzutreten.“
In diesen Tagen hat sich auch die
Arbeitsgruppe „Kirchen des Ostens“
der Ökumenekommission unter dem
Vorsitz von Bischof Feige intensiv
mit den Vorgängen in der Ukraine und
den denkbaren Folgen für das
Verhältnis zwischen den Kirchen
beschäftigt. Angesichts der
komplexen interkonfessionellen
Beziehungen zwischen der Russischen
Orthodoxen Kirche, den anderen
orthodoxen Kirchen weltweit, der
Ukrainischen Griechisch-Katholischen
Kirche und der römisch-katholischen
Kirche befürchtet sie langfristige
geistliche und pastorale
Verwerfungen zwischen den Kirchen
und ihren Gläubigen. „Die
Ökumenekommission der Deutschen
Bischofskonferenz und ihre
Arbeitsgruppe ‚Kirchen des Ostens‘
werden sich dafür einsetzen,
mögliche ökumenische Schäden
abzuwenden“, so Bischof Feige.
Meldung:
Deutsche Bischofskonferenz, Bonn und
Bistum Magdeburg