Das von Max Dudler im Auftrag des
Bauherrn Sebastian Wipfler geplante
Projekt auf dem Mannheimer Turley
Areal ist fertiggestellt. Das neue
städtische Quartier verknüpft einen
120jährigen Altbau und drei von Max
Dudler gestaltete Neubauten.
Atmosphärisch wird das Stadtviertel
geprägt von der reduzierten und vom
Bestand inspirierten
Architektursprache. Die Bebauung
zeichnet sich aus durch einen klaren
Materialkanon und die massive, ohne
zusätzliche Dämmung auskommende
Ziegelbauweise.
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Das Quartier
aus zwei Wohngebäuden, einer Kita
und einem Bestandsbau ist Teil der
Umwandlung des ehemaligen
Kasernengeländes Turley Barracks in
Mannheim. Prägendes Element des von
Max Dudler gestalteten Quartiers ist
ein denkmalgeschütztes
Kasernengebäude der Kaiserzeit. Im
Zusammenspiel mit den drei
monolithischen Neubauten von Max
Dudler entsteht ein Ensemble aus Alt
und Neu. Die Gebäudefiguren
entwickeln sich mit ihren
unterschiedlichen Rücksprüngen aus
ihrer städtebaulichen Situation.
Durchwoben von Gassen gruppiert sich
die Bebauung um einen neuen
zentralen Stadtplatz. Etwas erhöht
gelegen, gliedert dieser die
Freiflächen auf dem Gelände und wird
zum sozialen Ort für die Bewohner.
Zusätzlich zum Kitagebäude wurden in
den Erdgeschossen der Wohnbauten
Büroflächen und eine Galerie
angeordnet, um den Stadtraum zu
beleben. So spiegelt das Quartier im
Kleinen die Eigenschaften einer
funktionierenden Stadt, mit ihrer
dichten Durchmischung und
Nachbarschaft unterschiedlicher
Menschen und Nutzungen.
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Bei der Wahl
von Materialität und Farbgebung
stand der Zusammenklang von alter
und neuer Architektur im Fokus. Ein
besonderes Augenmerk wurde dabei auf
die Detailentwicklung gelegt. Ein
feiner Sockel aus rot geschliffenem
Neckartäler Hartsandstein greift den
regionalen Stein der alten
Kasernengebäude auf. Er leitet über
in den auf gleicher Höhe angelegten
und in gleichem Stein gepflasterten
zentralen Quartiersplatz. Auch der
grobe Außenputz der Fassaden ist
farblich an den Sandstein angelehnt.
Die umlaufenden Einfassungen und
Faltläden der frei in die Fassaden
gesetzten Fensteröffnungen heben
sich als einheitliche stählerne
Elemente bewusst ab. Je nach
Raumsituation werden sie durch
Balkone unterschiedlicher Größe aus
dem gleichen Stahl komplettiert. Die
perforierten Fensterläden der
Gemeinschaftswohnräume machen die
Nutzung der Gebäude auch bei
Dunkelheit ablesbar.
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Innenraum |
Durch den
Verzicht auf Dämmstoffe sind Gebäude
entstanden, die sich auf wenige
einfache Materialien beschränken:
verputzter Ziegel, tragender
Stahlbeton, Holz und Stahl. Mit
ihren massiv aus Poroton-Ziegeln
gemauerten Wänden beruht die
Architektur auf einer
zukunftsträchtigen wie
traditionellen Bauweise, die ohne
zusätzliche Dämmung energetisch
funktioniert (KfW Effizienzhaus 55).
Der tragende Kern und die
Geschossdecken aus Stahlbeton
bleiben in den Innenräumen stets
sichtbar und kontrastieren in den
Wohnungen mit Fischgrätparkett,
Holzfenstern und den glatt
verputzten Ziegelwänden. In den zwei
neuen Wohngebäuden entstehen
insgesamt neunzehn Wohnungen mit
zwei bis fünf Zimmern. Ein
gemeinsames Untergeschoss verbindet
beide Bauten miteinander und bietet
neben Abstell-, Wasch- und
Trockenräumen eine Tiefgarage für
Autos und Fahrräder. Die Kita des
Quartiers bietet Platz für 60
Kinder, davon 20 Krippenplätze und
40 Kindergartenplätze.
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Lageplan |
Grundriss EG |
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Grundriss OG |
Schnitt |
Das Areal der ehemaligen Turley
Barracks umfasst insgesamt ca. 13
Hektar. 1899 als
Kaiser-Wilhelm-Kaserne in Betrieb
genommen, wurde das Gelände zuletzt
von der US-Armee genutzt. Seit 2012
werden die Flächen im Mannheimer
Stadtteil Neckarstadt-Ost zu einem
neuen Stadtquartier entwickelt. Mit
einer urbanen Mischung aus
Eigentums- und Mietwohnungen,
betreutem und gemeinschaftlichem
Wohnen, innovativen Arbeitskonzepten
und lebendiger Stadtteilkultur
erfährt das Areal eine besondere
neue Nutzung. Bisher sind bereits
ca. 750 Bewohner des Quartiers
eingezogen. 2023 soll die gesamte
Bebauung fertiggestellt sein und
insgesamt 1.700 Bewohnern und 650
Arbeitsplätzen Raum geben.
Technische Daten
Name des Bauwerks
Turley Areal Mannheim
Standort
Fritz-Salm-Str. 3, D-68167
Mannheim
Bauherr Sebastian
Wipfler
Bauvolumen NF:
2.850 m²
BGF 5.110 m²
Planungs- und Bauzeit
2017 bis 2021
Architekt Max
Dudler GmbH, Berlin
Projektleitung Kilian
Teckemeier, Simone Boldrin
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Mitarbeit Guido
Porta, Roberto Aruta
Bauleitung E7
Architekten, Mannheim
Tragwerksplanung
Furche Geiger Zimmermann
Tragwerksplaner GmbH
Bauphysik/ Akustik
3König Architekten
Ingenieure GbR, Freinsheim
Fotos Stefan
Müller, Berlin |
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Meldung: Max Dudler Presse, Berlin