Der
Ampel-Koalitionsvertrag verspricht,
Defiziten im Bereich des Planens und
Bauens, im Klimaschutz, in sozialer
und technischer Infrastruktur und
Digitalisierung mit Nachdruck
entgegenzutreten. Berührt hiervon
sind viele Belange, für die sich die
Architekten- und Stadtplanerkammer
Hessen (AKH) als berufsständische
Vertretung von mehr als 11.300
Architekt*innen und
Stadtplaner*innen seit Jahren
einsetzt. Kammerpräsidentin Brigitte
Holz: „Die Architekten- und
Stadtplanerkammer Hessen begrüßt
insbesondere die Entscheidung, ein
eigenständiges Bauministerium zu
schaffen und Wirtschaft und
Klimaschutz in einem Ministerium
zusammenzuführen. Auch zur Stärkung
des sozialen Zusammenhalts ist die
angekündigte Kraftanstrengung zur
Schaffung von 400.000 Wohnungen,
davon 100.000 im geförderten
Bereich, ein wichtiger Schritt.“
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Die Anhebung der degressiven
Besteuerung von Wohnimmobilien von 2
auf 3 Prozent sowie die geplante
Erleichterung im Bereich der
Grunderwerbssteuer schätzt die AKH
positiv für das Investitionsklima
ein. Begrüßt wird ausdrücklich, die
energetische Erneuerung auf
Quartiersebene zu unterstützen und
die Kreislaufwirtschaft im Bereich
des Bauens zu stärken, was aus
Gründen des Klimaschutzes
unausweichlich ist.
Der Koalitionsvertrag mit dem Titel
„Mehr Fortschritt wagen“ verfolgt
das Ziel, den Bausektor
zukunftsfähig und nachhaltig zu
gestalten, Rückständigkeiten in der
Digitalisierung der Verwaltung
abzubauen und Verfahren deutlich zu
beschleunigen. „Zu hoffen ist, dass
davon nicht nur der Wohnungsbau,
sondern auch die Stadt- und die
Infrastrukturentwicklung
profitieren. Letztere ist die
Grundvoraussetzung für mehr
regionale Wertschöpfung und eine
ausgewogenere Entwicklung von
Städten und ländlicheren Regionen in
Hessen. Mit der angekündigten
Novelle des Baugesetzbuchs (BauGB)
wird die seit Jahren vorgetragene
Forderung der Stadtplaner*innen
erfüllt, den § 13 b BauGB
abzuschaffen, der zu mehr Außen-
statt zu mehr Innenentwicklung
geführt hat. Das ist gut so“, betont
AKH-Präsidentin Brigitte Holz.
Auch die Weiterentwicklung der
städtebaulichen Förderkulissen und
die zweckgebunden verlängerte
Bereitstellung nicht abgerufener
Fördermittel ist konsequent. Sie
entspricht dem Ziel, die Finanzkraft
der Kommunen zu stärken und sie fit
für die Bewältigung der aktuellen
Herausforderungen zu machen.
Die Honorarordnung für Architekten
und Ingenieure (HOAI) zu reformieren
und ihre Leistungsbilder anzupassen,
ist lange überfällig und wird durch
die AKH sehr begrüßt, da die
Komplexität der Planungen von
Architekt*innen aller Fachrichtungen
sowie Stadtplaner*innen
kontinuierlich zunimmt und
nachhaltige Planung das Gebot der
Stunde ist. Der digitale
Gebäuderessourcenpass oder der
digitale Energieausweis sind hierfür
nur Beispiele. Dabei ist auch die
Frage zu beantworten, wie sich eine
leistungsgerechtere Honorierung
abbildet. „Es ist eine Tatsache,
dass derjenige der billig plant,
letztlich teuer baut. Die zugesagte
Stärkung der Einrichtungen der
Baukultur werden wir nicht nur
beobachten, sondern tatkräftig
unterstützen“, erklärt
AKH-Präsidentin Brigitte Holz.
Foto (c)
Kulturexpress, Meldung: Architekten-
und Stadtplanerkammer Hessen (AKH),
Wiesbaden