Knut heißt das neue
On-Demand-Angebot, das
Oberbürgermeister Peter Feldmann
gemeinsam mit Mobilitätsdezernent
Stefan Majer und Vertretern von RMV,
traffiQ, CleverShuttle und ioki am
Montag, 4. Oktober, offiziell auf
dem Marktplatz in Bonames eröffnet
hat. Ab sofort können Fahrgäste in
den vier nördlichen Frankfurter
Stadtteilen Bonames, Harheim,
Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach
das flexible Nahverkehrsangebot
nutzen, das sie in elektrischen
Kleinbussen ohne festen Fahrplan ans
Ziel bringt.
Die drei Kleinbusse, die traffiQ
beschafft hat, sollen täglich von
fünf Uhr morgens bis ein Uhr nachts
im Einsatz sein. Für den Ein- und
Ausstieg stehen den Fahrgästen rund
600 „virtuelle“, aber auch schon
bestehende Haltestellen zur
Verfügung. Fahrten zwischen den
Stadtteilen sind ebenso möglich wie
Fahrten zu Umsteigepunkten, etwa zu
der U-Bahn in die Innenstadt.
Der Service schließt die Lücke
zwischen Bus und Taxi: Man ruft den
Shuttle über die App „RMV On-Demand“
oder das RMV-Servicetelefon
069-24248024 und kann in der Regel
10 bis 15 Minuten später an einem
vereinbarten Platz in der Nähe
einsteigen. Fahren mehrere Fahrgäste
in die gleiche Richtung, kombiniert
ein intelligenter Algorithmus ihre
Fahrtwünsche. Die Fahrt mit den
kleinen Flitzern ist in den Tarif
des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV)
integriert, hat aber aufgrund des
besonderen Services eine eigene
Struktur.
„Wer mobil sein will, braucht ein
Auto – das war einmal“, stellt
Oberbürgermeister Peter Feldmann
fest. „Heute zeigt der ÖPNV, wie
urbane Mobilität aussieht. Und dort,
wo die U-Bahn nicht im Minutentakt
fährt, sorgen jetzt Projekte wie
Knut für Anschluss. Damit kommt der
Bus zu mir, genau dann, wenn ich ihn
brauche. Knut ist so individuell wie
die Mobilitätsbedürfnisse der
Frankfurterinnen und Frankfurter –
so wird der städtische Nahverkehr
weiter gestärkt.“
Mobilitätsdezernent Stefan Majer
führt weiter aus: „Das
On-Demand-Angebot Knut ist ein
weiterer Baustein zu einem
attraktiven, schnellen und bequemen
Nahverkehr in Frankfurt – und das
umweltschonend mit E-Antrieb. Damit
ist Knut ein klimafreundlicher
Beitrag zur Mobilitätswende.“
Pro Fahrt fällt ein Grundpreis von
zwei Euro an, von dem jedoch Inhaber
einer gültigen Fahrkarte, Kinder und
Mitfahrende befreit sind. Hinzu
kommt ein Komfortaufschlag von einem
Euro und ein Kilometerpreis von 30
Cent. Bezahlen können die Fahrgäste
über die App per Kreditkarte oder
mit PayPal. Zudem kann im Fahrzeug
per Karte bezahlt werden.
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Zum Einsatz kommen drei elektrisch
betriebene Kleinbusse des
Mercedes-Typs eVito Tourer Pro. Sie
werden mit Strom aus regenerativen
Quellen geladen und sind somit zu
100 Prozent emissionsfrei. Die
klimatisierten Kleinbusse bieten
fünf Sitzplätze. Der Ein- und
Ausstieg erfolgt komfortabel über
große seitliche Schiebetüren. Der
Innenraum ist großzügig gestaltet,
sodass beim Ein- und Ausstieg keine
Sitze umgeklappt werden müssen. Auch
an die Mitnahme von Fahrgästen mit
Rollstuhl ist gedacht: Hierzu wird
eines der drei Fahrzeuge derzeit
noch so umgebaut, dass über eine
Rampe Fahrgäste mit Rollstuhl
komfortabel und sicher einsteigen
und mitfahren können.
Betreiber von Knut ist die Firma
CleverShuttle, ein
Tochterunternehmen der Deutschen
Bahn. CleverShuttle hat langjährige
Erfahrung im Aufbau von elektrischen
On-Demand-Verkehren deutschlandweit
und betreibt seit 2021 etwa den
Hopper im Kreis Offenbach und den
HeinerLiner in Darmstadt. Die
intelligente On-Demand-Plattform
hinter dem RMV-Projekt entwickelte
die in Frankfurt ansässige
DB-Tochter ioki. Sie ist mit rund 65
Verkehren auf der Straße der größte
Plattformanbieter für
On-Demand-Mobilität in Europa und
konnte sich als Technologiepartner
in einer europaweiten Ausschreibung
für das gesamte RMV-Gebiet
durchsetzen.
Das Angebot ist Teil des
RMV-On-Demand-Projekts, dem neben
Frankfurt neun weitere lokale
Partner angehören und das mit
insgesamt 27 Millionen Euro vom
Bundesministerium für Verkehr und
Infrastruktur gefördert wird. So
wird in zehn Städten und Landkreisen
ein vernetztes Angebot geschaffen,
das das On-Demand-Projekt des RMV in
Europa einmalig macht. traffiQ geht
als vierter Partner dieses Netzwerks
an den Start, weitere werden bald
folgen.
In dem Projekt verantwortet der RMV
die zentrale Koordination und
entwickelt einen Rahmen für die
Preisgestaltung. Er bündelt
Information, Buchung, Bezahlung und
Kundenservice. Die lokalen Partner
sind die Verkehrsgesellschaften und
Nahverkehrsorganisationen der Städte
und Landkreise. Hierzu zählen
Frankfurt am Main (traffiQ), Kreis
Offenbach (kvgOF), Hofheim (MTV),
Kelsterbach (LNVG GG), Limburg an
der Lahn (Stadt Limburg), Kreis
Darmstadt-Dieburg (DADINA),
Taunusstein (RTV), Hanau (HSB),
Wiesbaden (ESWE) und Darmstadt (HEAG
mobilo).
www.rmv.de/ondemand
Weitere Stimmen zum Projekt
Tom Reinhold, Geschäftsführer
der städtischen
Nahverkehrsgesellschaft traffiQ
Frankfurt, betont: „Öffentliche
Verkehrsmittel sind der Schlüssel
für die Mobilität der Zukunft.
Gemeinsam mit den Partnern neue
Bedienungsformen wie Knut zu
erproben, hilft uns, einen
zukunftsfähigen und attraktiven
Nahverkehr zu entwickeln. Der
On-Demand-Verkehr erweitert den
lokalen Nahverkehr um einen
flexiblen Baustein. Wir sind dem RMV
dankbar für die Führungsrolle, die
er hier wahrnimmt.“
Knut Ringat, Geschäftsführer
des RMV, sagt: „Mit unserem
On-Demand-Projekt schaffen wir in
zehn Städten und Landkreisen eine
neue Form der öffentlichen
Mobilität, die Bus und Bahn
hervorragend ergänzt. Die Shuttles
sind dort stark, wo der ÖPNV nicht
ganz passgenau fahren kann – früh
morgens, spät abends und abseits der
üblichen Linienwege. Sie bringen den
ÖPNV bis fast an die Haustür und
fahren dann, wenn sie gebraucht
werden. Ich bin davon überzeugt,
dass Knut in Frankfurt stark gefragt
sein wird.“
Bruno Ginnuth,
Geschäftsführer und Co-Gründer von
CleverShuttle, betont: „Unsere
langjährige Erfahrung in der
effizienten Umsetzung und
intelligenten Aussteuerung von
On-Demand-Verkehren fließt in das
neue Projekt ‚Knut‘ ein. Wir sind
stolz, mit ‚Knut‘ nun bereits den
vierten Verkehr im
On-Demand-Großprojekt des RMV auf
die Straße zu bringen. Gemeinsam mit
traffiQ und unseren Fahrerinnen und
Fahrern geht es jetzt darum, Knut
als beliebtes tägliches
Transportmittel unter den
Frankfurterinnen und Frankfurtern zu
etablieren.“
Michael Barillère-Scholz,
Geschäftsführer von ioki, fügt
hinzu: „Dank der intelligenten
Software von ioki sind die Shuttles
immer auf der besten und schnellsten
Route unterwegs, bilden automatisch
Fahrgemeinschaften und machen das
Buchen per App für die Fahrgäste
ganz einfach. Die Bürgerinnen und
Bürger in Frankfurts Norden haben
damit eine tolle Alternative zum
Auto für die erste und letzte Meile
bis zur Haustür oder zur
ÖPNV-Haltestelle.“
Wofür steht der Name Knut?
„Da darf gerne spekuliert werden“,
meint traffiQ-Geschäftsführer
Reinhold. Ein paar knutige
Möglichkeiten:
Kompakt. Nachhaltig. Urban. Typisch
Frankfurt.
Kompaktes neues urbanes
Transportmittel.
Kunden nahtlos unkompliziert
transportieren.
Kleinbusse – nachhaltig,
unkompliziert, täglich.
Kurze Wartezeiten. Nachhaltiger
Transport. Unkomplizierter
Bestellvorgang. Tägliche
Verfügbarkeit.
Wichtig war traffiQ jedoch eines:
Der Name des neuen Verkehrsmittels
sollte kurz, leicht verständlich und
schnell zu merken sein. Knut eben.
Foto (c) Holger
Menzel, Meldung: Presseinfo der
Stadt Frankfurt am Main (pia)