Der Bausektor nimmt durch die
Nutzung natürlicher Ressourcen sowie
dem Betrieb mechanischer und
elektrischer Anlagen einen Anteil
von 36 Prozent der weltweit
verbrauchten Energie ein. Umso
wichtiger ist es, Lösungen mittels
neuer Entwurfsmethoden zu erkunden
und Gegenstände, die an anderer
Stelle nicht mehr benötigt werden,
durch sogenanntes „Upcycling“
wiederzuverwenden.
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Im Sommersemester 2021 konstruierten
Architektur-Studierende der Frankfurt UAS ein
„Sommeriglu“ aus rund 9.000 Drahtkleiderbügeln
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Wie dies gelingen kann, haben
Architektur-Studierende der
Frankfurt University of Applied
Sciences (Frankfurt UAS) im
Sommersemester 2021 im
Design-Build-Projekt „EN_WIRE_NMENT“
erforscht. Gemeinsam haben sie ein
„Sommeriglu“ aus insgesamt rund
9.000 wiederverwendbaren
Drahtkleiderbügeln konstruiert.
„Die Aufgabe der Studierenden war
es, serielle Abfallprodukte zu
recherchieren, aus denen sich
spielerisch und experimentell – mit
Hilfe digitaler Simulationen –
wieder neue Konstruktionen erstellen
lassen. So ist eine
Leichtbau-Konstruktion entstanden,
die keine zusätzliche Primärenergie
für die Herstellung ihrer Bauteile
benötigt und durch das ‚upcycling‘
eine eigenständige Ästhetik
entwickelt“, erklärt Prof. Dr. Timo
Carl, Professor für digitales
Entwerfen und Konstruieren [dEk] am
Fachbereich Architektur,
Bauingenieurwesen, Geomatik der
Frankfurt UAS. Er betreute das
Projekt während des Sommersemesters
2021 gemeinsam mit Sandro Siefert,
Lehrbeauftragter für digitales
Entwerfen und Konstruieren.
Projekt-Webseite:
Sommeriglu aus Drahtkleiderbügeln
Neben klassischen formfindungs- und
statischen Simulationen unterstützte
Andrea Rossi, Entwickler des „Wasp“-Toolkits,
die Studierenden bei der Anwendung
von Wachstumssimulationen für
serielle Strukturen. Für das
Sommeriglu wurden Drahtkleiderbügel
aus der Reinigung benutzt, die sich
durch ihre Witterungsbeständigkeit
und Formstabilität gut für den Bau
verschiedener Module eignen.
Durch das Aufeinanderlegen, Biegen
und Drücken wurden jeweils drei
Drahtkleiderbügel zu einem
sogenannten „Face“ geformt. Aus
jeweils vier dieser Dreiecksflächen
bildeten die Studierenden räumliche
Module in Form von 400 Tetraedern
und 340 Oktaedern. Aus diesen wurde
anschließend das nur 287 kg schwere
Iglu, das in insgesamt 20 Segmente
unterteilt ist und zuvor am Rechner
simuliert wurde errichtet.
Foto (c) Prof. Dr. Timo Carl/ Frankfurt
UAS, Meldung: Frankfurt University of Applied Science (UAS)