Öffentlicher
Nahverkehr, Bike-Sharing und
E-Scooter-Anbieter müssen sich auf
pandemiebedingte Veränderungen im
Verbraucherverhalten einstellen;
Nutzung im privaten und beruflichen
Umfeld unterscheiden sich noch
stark.
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Biker mit Mundschutz
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Im Rahmen der Studie „Travel Trends
2021“ untersuchte die globale
Strategie- und Marketingberatung
Simon-Kucher & Partners
Veränderungen in Kundenbedürfnissen
und Nachfrage rund um Mobilität, wie
öffentlicher Nahverkehr oder
Mietmodelle (bspw. für Fahrräder,
Roller, Car-Sharing). Die Ergebnisse
zeigen, dass erhebliches Potenzial
bislang nicht gehoben wird, da 40
Prozent der befragten Verbraucher
bislang keine Alternative zu ihrem
privaten Fahrzeug nutzen. Auch in
deutschen Großstädten, wo es die
meisten alternativen
Mobilitätslösungen gibt, greifen nur
etwa 65 Prozent der Deutschen darauf
zurück.
Anlass zur Nutzung sind in den
häufigsten Fällen private Ausflüge
(an Wochenenden und abends): 54
Prozent der Befragten gaben an, dass
sie Mobilitätsangebote wie ÖPNV oder
On-Demand-Optionen in der Regel in
ihrer Freizeit beanspruchen. Daneben
nutzen 46 Prozent der Verbraucher
die Alternativen für den Weg von und
zur Arbeit. Nur ein Drittel der
Befragten gab an, mit diesen
Verkehrsmitteln im Rahmen von
Geschäftsreisen unterwegs zu sein.
Lisa Neumeier, Partnerin bei
Simon-Kucher: „Wir sehen hier sowohl
für herkömmliche Mobilitätsanbieter
als auch für neue, innovative
Konzepte noch viele Möglichkeiten
zum Wachstum. Da auch Pendler und
Geschäftsreisende langsam wieder zur
Normalität zurückkehren, ist dies
ein wichtiger Zeitpunkt für die
Anbieter, um besonders diese
Zielgruppen anzusprechen und
attraktive Angebote zu bieten.“
Pandemie führt zu einem veränderten
Nutzungsverhalten
Jedoch werden Pendler in Deutschland
auch langfristig insgesamt weniger
reisen: Der Anteil an Personen, die
früher fünf Tage oder mehr pro Woche
zur Arbeit fuhren, geht laut Studie
von 39 auf 28 Prozent zurück. Die
Anzahl der Freizeitausflüge bleibt
hingegen relativ stabil.
Die Kriterien für die Auswahl des
Reisemittels unterscheiden sich
zwischen den verschiedenen
Nutzergruppen. Neben Preis und
Reisezeit sind Pendlern und
Geschäftsreisenden vor allem
Flexibilität und Hygiene am
wichtigsten, Freizeitreisende legen
dagegen mehr Wert auf Sicherheit.
Patrick Valentin, Senior Director
bei Simon-Kucher & Partners,
kommentiert: „Das veränderte
Reiseverhalten setzt
Mobilitätsanbieter unter Druck, das
Fahrtenvolumen aufrechtzuerhalten
und angesichts der derzeitigen
Nutzung wieder zu steigern.
Geschäftsreisende bergen großes
Potenzial als neue Nutzergruppe.
Anbieter sollten die Bedürfnisse der
Kunden in verschiedenen
Nutzungssituationen berücksichtigen
und sicherstellen, dass sowohl
Preise als auch Produktangebote
situativ flexibel angepasst werden
können.“
Verbraucher wollen herkömmliche mit
neueren Mobilitätsangeboten
kombinieren
Auf die Frage, was ein ideales
Abonnement für öffentliche Mobilität
beinhalten sollte, sind für zwei
Drittel der deutschen Befragten
herkömmliche öffentliche
Verkehrsmittel (Busse,
Straßenbahnen, Züge, U-Bahnen) am
relevantesten, gefolgt von
E-Scootern (29 Prozent),
Bike-Sharing (23 Prozent) und
Car-Sharing (21 Prozent).
Lisa Neumeier dazu: „Die Nachfrage
nach übergreifenden Angeboten, bei
denen sowohl herkömmliche als auch
neue Mobilitätslösungen in einem -
monatlichen oder jährlichen -
Abonnement enthalten sind, steigt.
Etablierte Anbieter sollten das
nutzen und mit Anbietern mit
entsprechenden Mobilitätslösungen
zusammenarbeiten, oder aber ihr
eigenes Angebot erweitern.
Insbesondere E-Scooter erfreuen sich
in Deutschland größerer Beliebtheit
als andere Angebote, wie
Bike-Sharing oder Car-Sharing, und
sind schon jetzt aus den deutschen
Großstädten nicht mehr wegzudenken.
Für viele Verbraucher in Deutschland
sind sie bereits ein alltägliches
Verkehrsmittel und wir sehen, dass
die Nachfrage weiter steigen wird.“
Die
globale Studie „Travel Trends 2021“
wurde von Simon-Kucher & Partners im
Juni 2021 durchgeführt. Mehr als
7.000 Personen in China, Frankreich,
Deutschland, den Niederlanden,
Russland, dem Vereinigten Königreich
und den Vereinigten Staaten wurden
zu ihrem Reise- und
Buchungsverhalten 2021 und darüber
hinaus befragt. Die
Studienergebnisse sind auf Anfrage
erhältlich.
Foto (c) Kulturexpress,
Meldung: Julia Griep, PR-Managerin,
Simon-Kucher & Partners, Köln