„Materialknappheit
und weiter steigende Rohstoffpreise
belasten weiterhin die
Bauwirtschaft. Nach den Daten des
Statistischen Bundesamtes gibt es
gerade bei wichtigen Bauprodukten
keine Entwarnung. Vorhandene
Lieferschwierigkeiten bei anhaltend
hoher Nachfrage quer durch die
Branchen treiben weiter die Preise,“
so Felix Pakleppa,
Hauptgeschäftsführer Zentralverband
Deutsches Baugewerbe am 23. August
in Berlin.
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Bewehrungsstahl
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Nach den am 20. August 2021
vorgelegten Zahlen, liegen die
Preise für Schnittholz um mehr als
110 Prozent über dem Vorjahreswert
und haben sich gegenüber dem
Vormonat noch einmal um 14 Prozent
erhöht. Auch bei Betonstahl haben
sich die Preise um mehr als 80
Prozent gegenüber dem Vorjahreswert
und noch einmal um ca. 11 Prozent
gegenüber dem Vormonat erhöht. Auch
Kunststoffe liegen im Bereich von 30
Prozent bis 40 Prozent über den
Vorjahreswerten, zeigen aber am
aktuellen Rand zumindest eine
Stagnation.
Bemerkenswert bleibt das
Auseinanderdriften der Entwicklung
bei Bitumen einerseits und
Asphaltmischgut andrerseits: Bei
Bitumen haben sich die Preise zum
Vorjahr um mehr als 40 Prozent
erhöht, gegenüber dem Vormonat noch
einmal um fast 6 Prozent. Bei
Asphaltmischgut zeigt sich weiter
eine Stagnation, sowohl im Vergleich
zum Vorjahr (+1,4 Prozent) als auch
zum Vormonat (-0,2 Prozent).
„Offensichtlich grenzt der
Wettbewerb der Mischgutanlagen einen
Preisauftrieb beim Asphalt ein.
Zudem ist Bitumen nur ein
Bestandteil des Mischgutes. Auf der
anderen Seite berichten unsere
Unternehmen weiterhin von fehlenden
Aufträgen im Straßenbau, auch auf
den Autobahnen,“ so Pakleppa zur
Erläuterung.
Weiterhin moderat zeigt sich die
Entwicklung bei den mineralischen
Baustoffen, die im Bereich von +2
Prozent bis +4 Prozent zum Vorjahr
liegt und im Vergleich zum Vormonat
stagniert. Das dürfte daran liegen,
das sich hierbei überwiegend um
heimische Baustoffe handelt.
Fast die Hälfte der Unternehmen des
Baugewerbes sehen sich mit
Lieferschwierigkeiten bei Holz und
Kunststoffen konfrontiert, bei Stahl
sind es über 70 Prozent der
Unternehmen. Über 90 Prozent der
Unternehmen berichten über
gestiegene Einkaufspreise bei
Material. Über 70 Prozent der
Unternehmen des Baugewerbes planen
(zurecht) die Weitergabe von
Preiserhöhungen an die Kunden.
Dieses ist das Fazit einer heute im
Handelsblatt zitierten Umfrage des
DIHK. „Angesichts der Auftragslage
aber auch angesichts der zu
erledigenden Bauaufgabe erfüllt uns
diese Entwicklung mit Sorge. Wir
hoffen weiterhin, dass sich die Lage
bei Holz, Stahl und Kunststoffen im
Jahresverlauf weiter beruhigt,“ so
Pakleppa abschließend.
Foto (c) Kulturexpress,
Meldung:
Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes, ZDB, Berlin
Siehe auch:
ZDB-Baustein 62/2021:
Materialknappheit belastet
Baukonjunktur