Geboren am 23. Januar 1920,
ausgebildet zum Architekten und
Bildhauer, arbeitete Gottfried Böhm
zunächst im Büro seines Vaters,
Dominikus Böhm. 1955 übernahm er das
Büro und führte es bis 2001
gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth
und seinen drei Söhnen.
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Presserundgang mit Kuratoren am 17.
Januar 2020 anlässlich Ausstellung "Böhm100 - Der
Beton-Dom von Neviges" im Deutschen Architekturmuseum
DAM |
Gottfried Böhms bauliches Werk
umfasst rund 50 Sakralbauten,
außerdem öffentliche Gebäude sowie
Wohn- und Geschäftshäuser. Besondere
Bekanntheit erlangte er 1968 mit der
Wallfahrtskirche in Neviges, einem
spektakulären Betonbau, der aufgrund
seiner zerklüfteten Struktur den
Beinamen „Gottesgebirge“ erhielt.
Das Hans Otto Theater in Potsdam,
die Stadtbibliothek Ulm und das
Rathaus in Bensberg sind weitere
herausragende Werke Böhms.
Für sein Werk wurde Gottfried Böhm
vielfach ausgezeichnet, u. a. 1974
mit dem Großen Kunstpreis Berlin,
1985 mit dem Fritz-Schumacher-Preis
für Architektur und 1986 als erster
Deutscher mit dem Pritzker-Preis,
dem bedeutendsten Preis für
Baukunst. Viele Jahre war Gottfried
Böhm Professor an der Technischen
Hochschule Aachen, hatte aber auch
Gastprofessuren in den USA inne, am
M.I.T. Cambridge, an der University
of Pennsylvania und der Washington
University in St. Louis. Er war
Honorary Fellow des American
Institute of Architects sowie
Mitglied in den Akademien in Paris,
Rom und London.
Architekturhistoriker und
Akademie-Mitglied Wolfgang Pehnt
schrieb über Gottfried Böhm: „Die
Tradition des eigenen Schaffens, die
der Familie und auch die der
Baugeschichte sind ihm wert und
teuer. Das Neue ergibt sich aus den
Verwandlungen des Vorhandenen. Das
bedeutet: Dieses Werk kennt
Haltungen, Themen und Motive, die es
kennzeichnen, wann immer auch die
einzelnen Bauten entstanden sind.“
Die Akademie der Künste trauert um
ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste
Foto (c) Kulturexpress,
Meldung:
Akademie der Künste, AdK, Berlin
Siehe
auch:
Sanierung
der Wallfahrtskirche in Neviges.
Erbaut von Gottfried Böhm