307.000 Quadratmeter
Fläche und 7.269 Räume - das
Flughafengebäude Berlin-Tempelhof (THF)
gilt seit seiner Fertigstellung im
Jahr 1941 als eines der größten
Bauwerke der Welt. Während das 300
Hektar große Flugfeld nach der
THF-Schließung Ende 2008 längst
wieder für die Öffentlichkeit
zugänglich ist und ausreichend Platz
für unterschiedlichste
Freizeitaktivitäten bietet, ist das
Gebäude mit seinen Freiflächen
mittlerweile zur Heimat für Messen,
Sportveranstaltungen, Konzerte oder
Preisverleihungen geworden. Jetzt
soll das denkmalgeschützte Ensemble
klimaneutral saniert werden, um
einen elementaren Beitrag zum
Umweltschutz zu leisten. Dafür
entwickelt die Tempelhof Projekt
GmbH das Projekt "Technische
Infrastruktur 2030". Unterstützt
wird sie dabei vom Stuttgarter
Planungs- und Beratungsunternehmen
Drees & Sommer SE.
Der Flughafen Tempelhof hat eine
bewegte Vergangenheit: Der Ort ist
genauso untrennbar mit der
Fluggeschichte der Welt verbunden
wie mit den Schrecken des Kalten
Krieges und der großen Solidarität
der Berliner Luftbrücke. Tempelhof
steht daher nicht nur als Symbol der
Hoffnung und Freiheit, sondern auch
für die Mischung und Heterogenität
der deutschen Hauptstadt. Damit der
Standort auch weiterhin seine
bedeutsame Rolle ausfüllen kann, ist
die stadtweite Anstrengung und
Initiative einer ganzen Generation
gefordert. Voraussetzung dafür ist
die nachhaltige Sanierung im Sinne
der klimaneutralen Metropole Berlin
2050.
Als ersten Schritt bedarf es hierzu
die komplette Erneuerung der
zentralen gebäudetechnischen Anlagen
im Baudenkmal. Um dieses Ziel zu
erreichen, entwickelt die Tempelhof
Projekt GmbH derzeit das Projekt
"Technische Infrastruktur 2030" (TI
2030). Jutta Heim-Wenzler,
Geschäftsführerin der GmbH, ist
überzeugt: "Das wird ein großer
Beitrag zur Erreichung der
Klimaziele Berlins. Durch das
Projekt könnten zukünftig etwa
12.000 Tonnen CO2
pro Jahr eingespart werden, was den
Energieverbrauch des Gebäudes um 44
Prozent senken würde."
Gelände soll Berlins neuer
Anlaufpunkt werden
Möglich macht dies die Erneuerung
der - überwiegend 80 Jahre alten -
technischen Infrastruktur. Bei der
Ausschreibung für das
denkmalgerechte und innovative
Vorhaben, wird die Tempelhof GmbH
vom Stuttgarter Planungs- und
Beratungsunternehmen Drees & Sommer
unterstützt. "Dieses Projekt ist für
uns eine Herzensangelegenheit.
Unsere Botschaft ist dabei ganz
klar: Wir tun etwas für Berlin!
Gleichzeitig trägt THF damit aktiv
zum European Green Deal bei - also
zum 'grünen Umbau' der Wirtschaft,
dem Klimaschutz und dem Übergang zu
einer modernen,
ressourceneffizienten und
kreislauforientierten Wirtschaft",
bekräftigt Kay Promehl,
Verantwortlicher für die Engineering
Beratung am Standort Berlin bei
Drees & Sommer.
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Entsprechend
der Vision 2030+ soll der
Flughafen Tempelhof in den
kommenden Jahren Berlins
zentraler Ort für Kunst,
Kultur sowie
Kreativwirtschaft werden.
Neben gemischten Büroflächen
werden dann auch temporäre
Veranstaltungen sowie
kulturelle Dauernutzungen
möglich sein. Zudem ist
vorgesehen, die Erdgeschosse
des Flughafengebäudes der
Öffentlichkeit zugänglich zu
machen.
Grafik (c)
Tempelhof Projekt GmbH
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Der Startschuss zum Projekt TI 2030
fiel bereits vor zwei Jahren mit der
Erstellung eines technischen Ver-
und Entsorgungskonzepts. Die
anstehende Ausschreibung für die
Fachplanungen konkretisiert nun die
verschiedenen technischen Maßnahmen
und gewährleistet deren
Zusammenspiel. Ziel ist es, die
Montagen der Anlagen bis 2028 unter
der Leitung von Angelika Fehn
Krestas, Bereichsleiterin
Planung & Bau der Tempelhof Projekt
GmbH, abzuschließen. Im Fokus stehen
dabei die energetische Versorgung
durch die Nutzung der Potenziale aus
Abwasser-, Luft- und Abwärme sowie
die Umwandlung von Sonnenenergie.
Beispielsweise rund 4100
Megawattstunden ließen sich auf den
insgesamt 1,2 Kilometer langen
Dächern produzieren, wenn das
zuständige Denkmalamt zustimmt.
Geplant ist auch, Wärme aus Abwasser
und der Luft sowie Biogas und
Ökostrom zu nutzen. Circa 100
Millionen Euro sollen bis 2030
investiert werden - das bedeutet
knapp 8.000 Euro pro eingesparte
Tonne CO2-Äquivalent
für jedes kommende Jahr.
Meldung:
Drees & Sommer, Stuttgart