Progressive Materialinnovationen
digital präsentiert: Nach der
pandemiebedingten Absage der
diesjährigen Messe baut die
Heimtextil ihre digitalen Services
weiter aus und lanciert unter dem
Titel „Future Materials Library“
eine neue Online-Materialbibliothek.
24 zukunftsweisende Materialien für
Interieur-Anwendungen werden ab
sofort unter
www.heimtextil.messefrankfurt.com/future
vorgestellt.
In der digitalen „Future Materials
Library“ stellt die Heimtextil eine
Auswahl an innovativen Materialien
aus der ganzen Welt zusammen.
Bereits auf der Heimtextil 2020
konnten Besucher*innen live auf der
Messe die „Future Materials Library“
haptisch erleben. In der
Online-Version der Library können
Branchenteilnehmer*innen ab sofort
und zu jeder Zeit das Potenzial noch
unbekannter Textilien entdecken.
Damit lädt die „Future Materials
Library“ dazu ein, sich auf
experimentelle Ansätze und
revolutionäre Denkweisen
einzulassen. Kuratiert wurde die
Materialbibliothek vom Londoner
Designstudio FranklinTill.
„Wir
befinden uns am Übergang zu einer
Materialrevolution, die helfen
soll,
unsere Beziehung zu unserem Planeten
wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Als Teil der
Heimtextil
Trends
21/22
präsentieren wir eine neue
Auswahl
an
Materialien für den
Interieur-Bereich mit
spannenden
Innovationen aus der ganzen Welt”,
sagt Caroline Till vom Studio
FranklinTill.
Mix aus kommerziell realisierbaren
Produkten und Entwicklungen im
Frühstadium
Neu denkende
Designer*innen und umweltbewusst
arbeitende Produzent*innen – die
Future Materials Library 2021 gibt
Materialpionieren eine Plattform und
präsentiert einen erstklassigen Mix
aus wirtschaftlich erprobten und
revolutionären Entwicklungen.
FranklinTill hat die Materialien in
vier Themen eingeordnet:
REGENERATIVE CROPS (regenerative
Rohstoffe), REMADE FIBRES (Re-Made-Fasern),
HARVESTING WASTE STREAMS (abgetragene
Abfallberge) und SUSTAINABLE COLOUR
(nachhaltige Farben).
Als Beispiel für einen Anbieter
nachwachsender Rohstoffe steht das
britische Unternehmen Tengri. Es
bezieht seltene Yakfasern direkt von
einer Genossenschaft nomadischer
Yakhirten in der Region Khangai in
der Mongolei. Damit bereichert
Tengri den Pool an nachhaltig
angebauten Naturmaterialien, zu
denen neben Yak-Fasern auch Hanf,
Nessel und Flachs zählen.
In Sachen Re-Made-Fasern liefern die
finnischen Pioniere von Ioncell ein
Vorreitermaterial: Sie nutzen eine
ionische Flüssigkeit, um aus
Textilmüll, Holz, recycelten
Zeitungen und aus Pappe ein Material
herauszulösen. Daraus spinnen sie
eine langlebige Faser, die sich für
die Produktion hochqualitativer
Stoffe eignet.
Abfälle macht sich das
französich-niederländischen
Unternehmen Tarkett zu Nutze. So
bekommen verlegte und gebrauchte
Fußböden ein zweites Leben. Mit
Hilfe bahnbrechender Technologien
werden die beiden Hauptbestandteile
von Teppichfliesen – Garn und Rücken
– getrennt und eine Reinheit des
Garns von 95 Prozent garantiert.
Gegen Lebensmittelverschwendung
setzt sich Food Textile aus Japan
ein, zumal alleine in Japan jährlich
über 28 Millionen Tonnen
Lebensmittel weggeworfen werden.
Food Textile verwendet überschüssige
Lebensmittel zum Herstellen von
nachhaltigen Farben. Blaubeeren,
Rotkohl, Kaffee oder Matcha werden
in einem patentierten Prozess zu
natürlichen, strahlenden
Textilfarben verarbeitet.
Mit ihren unterschiedlichen Ansätzen
liefern die textile Vorreiter*innen
einen spannenden Input, der dazu
beiträgt, das aktuelle, lineare
System von Produktion und Konsum in
ein zirkuläres Modell umzuwandeln.
Damit geht auch das Ziel der „Future
Materials Library“ einher: Es gilt,
sowohl Produzent*innen als auch
Verbraucher*innen für das
Kreislaufprinzip zu gewinnen.
Die Ressourcen gehen zur Neige
Damit nimmt sich die neue
Materialbibliothek der Heimtextil
einem zentralen Problem unserer Zeit
an: der
Ressourcenknappheit
unseres Planeten. Insbesondere die
Textilproduktion
verursacht riesige und ständig
steigende Abfallmengen. Und seit
Jahrzehnten haben die Designbranchen
ein „Take, Make, Discard“-Modell des
Konsums entwickelt, das unglaublich
schädlich für unseren Planeten ist.
In dieser Ära des Klimanotstandes
lernen zukunftsorientierte Designer
jedoch von der Natur und arbeiten
mit ihr. Sie versuchen, die Kraft
der hocheffzienten Naturkreisläufe
nutzbar zu machen, um Textilien und
Materialien zu schaffen, die sowohl
für die Menschen als auch für den
Planeten besser sind.
Heimtextil Trends: Wegweiser für die
internationale Branche
Die „Future Materials Library“ ist
Teil der Heimtextil Trends, die seit
nahezu drei Jahrzehnten der Branche
Orientierung bieten in puncto
Designtendenzen in der
bevorstehenden Saison. Auch in der
Krise bleiben die Heimtextil Trends
eine tragende Säule des gesamten
Messekonzepts und liefern
bedeutenden Content für alle
beteiligten Zielgruppen innerhalb
der weltweiten Branche. Damit macht
es sich die Heimtextil zur Aufgabe,
stilprägende Designentwicklungen
herauszustellen, die sich in einem
größeren Kontext von
Lifestyle-Trends bewegen. Zugleich
durchleuchten die Trendexpert*innen
der Heimtextil die Produktwelt der
ausstellenden Unternehmen und
identifizieren klare Branchentrends.
Dabei stehen insbesondere
nachhaltige Aspekte über die
komplette Wertschöpfungskette hinweg
im Fokus – sowohl in der neuen
digitalen Library und als auch im
Januar live auf der Messe.
Hier geht’s zur Future Materials
Library:
www.heimtextil.messefrankfurt.com/future
Foto (c) Kulturexpress,
Meldung:
Messe
Frankfurt GmbH