„Kritische Stimmen dürfen nicht zum Schweigen gebracht werden“

Börsenverein fordert Freilassung von Roman Protasewitsch

Der Journalist und Blogger Roman Protasewitsch sowie seine Partnerin Sophia Sapega wurden am 24. Mai 2021 auf einem Flug von Athen nach Vilnius von Weißrussland entführt und inhaftiert. In einer Petition fordert der Börsenverein des Deutschen Buchhandels: „Herr Lukaschenko, lassen Sie Roman Protasewitsch und Sophia Sapega unverzüglich frei!“ Unterstützt wird die Petition von zahlreichen Partnern. Sie ist abrufbar unter: www.change.org/Protasewitsch 
 

 

Alexander Skipis, scheidender Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins: „Die Entführung des belarussischen Bloggers und seiner Partnerin ist ein unfassbarer Eingriff in das Leben zweier junger Menschen und ein schwerer Verstoß gegen die Freiheit des Wortes. Mit Drangsalierungen und Festnahmen wie diesen versucht Präsident Alexander Lukaschenko nach und nach, die kritischen und mahnenden Stimmen in Belarus zum Schweigen zu bringen. Das können und wollen wir nicht hinnehmen. Wir fordern die sofortige Freilassung der beiden Inhaftierten und ein Ende der Repressalien gegen Oppositionelle, Journalist*innen und Kulturschaffende in Belarus. Die Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht: Sie ist Grundlage einer freien, demokratischen Gesellschaft und nicht verhandelbar. Wenn wir aufhören, uns für sie und all diejenigen, denen sie genommen wird, einzusetzen, verlieren wir sie. Deshalb werden wir dafür sorgen, dass Taten wie diese immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerufen werden.”

Neben dem belarussischen Präsidenten richtet sich der Börsenverein auch an die Bundesregierung und die politischen Kräfte der EU. Sie sollen an ihrem Kurs festhalten und konsequent für die Meinungsfreiheit in Belarus eintreten. Die Freiheit des Wortes dürfe, so die Petition, nicht gegen geostrategische und wirtschaftliche Interessen abgewogen und ihre zentrale Bedeutung in Verhandlungen nicht relativiert werden.

Zahlreiche Partner unterstützen den Aufruf. Dazu zählen: PEN-Zentrum Deutschland, Bildungsstätte Anne Frank, Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di, Frankfurter Buchmesse, MVB, mediacampus frankfurt, Louise-Aston-Gesellschaft, Frankfurter Agenturallianz, Spread Group und Weiter Schreiben.

Als Initiator der Woche der Meinungsfreiheit vom 3. bis 10. Mai 2021 hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zusammen mit einem breiten Bündnis von Partnern mit der Charta der Meinungsfreiheit ein inhaltliches Fundament geschaffen, auf das sich verfolgte Journalist*innen und Autor*innen weltweit berufen können. Sie ist gleichzeitig ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft für Freiheit und Demokratie. Die Charta kann unter www.woche-der-meinungsfreiheit.de/charta weiterhin unterzeichnet werden.
 

Frankfurt am Main, 31. Mai 2021

 

Hashtags zur Aktion: #FreeProtasevich #FreeBelarus #FreeWordsBelarus

Kurzlink zur Petition:
www.change.org/Protasewitsch
 

Foto (c) Kulturexpress, Meldung: Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V., Frankfurt am Main

 

 

   

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 31. Mai 2021