„Mit dem Neubau des Gebäudes 10
entsteht ein neuer Ort für die Lehre
im Herzen von Frankfurt, der der
stark steigenden Studierendenzahl
der Frankfurt University of Applied
Sciences Rechnung trägt und
gleichzeitig ihre Position in der
Stadtgesellschaft stärkt. Alle
hessischen Hochschulen stehen vor
der Herausforderung, ihre
Campusgestaltung an die hohe
Nachfrage und immer breiter werdende
Leistungsspektren anzupassen. Darin
unterstützen wir sie: Mit unserem
Hochschulbauprogramm HEUREKA geben
wir unseren Hochschulen mit einem
zusätzlichen Volumen von rund 1,7
Milliarden Euro Planungssicherheit
bis 2031", so Angela Dorn,
Hessische Ministerin für
Wissenschaft und Kunst.
„Der Neubau unseres Mehrzweck- und
Seminargebäudes steht sinnbildlich
für die Aufbruchstimmung an unserer
Hochschule. Er ist der Startschuss
für die Weiterentwicklung der
Frankfurt UAS zu einer der
modernsten Hochschulen für
Angewandte Wissenschaften", erklärt
Prof. Dr. Frank. E.P. Dievernich,
Präsident der Frankfurt UAS.
„Die Fachbereiche,
die in diesem Gebäude ihren Platz
haben, greifen auf modernste
Technikausstattung zurück und können
so Hochschuldidaktik auf hohem
Niveau anbieten." Seit vielen Jahren
hat sich die Frankfurt UAS und ihr
Campus als gelebter Ort der
Kommunikation mit der (Stadt-)Gesellschaft
und der Region etabliert. „Mit dem
neuen Gebäude 10 wird nun bewusst
ein Ort geschaffen, an dem in
Zukunft weitere
öffentlichkeitswirksame
Veranstaltungen, Kongresse, Tagungen
und Diskussionsforen stattfinden
können. Es soll dazu beitragen, die
Position unserer Hochschule in der
Gesellschaft zu stärken. Schließlich
hat auch unser Hochschulsport Platz
im neuen Gebäude. Auch wenn Sport
nicht als Studiengang an unserer
Hochschule gelehrt wird, trägt die
sportliche Betätigung zur
körperlichen und geistigen
Entwicklung bei. Dieser Aspekt der
Persönlichkeitsentwicklung, für die
wir stehen, ist uns wichtig",
ergänzt Dievernich.
Wissen
durch Praxis stärkt
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Obergeschoss mit zahlreichen
Betonstützen, Aufbauten für Installationsschächte und
Vorbereitung durchgehende Reihen mit schließbaren
Fenstern |
„Als ehemaliger Student im
Fachbereich Soziale Arbeit freue ich
mich sehr, dass die Frankfurt
University of Applied Sciences mit
dem Neubau dem Zuwachs an
Studierenden gerecht wird. Indem sie
die Studienvoraussetzungen weiter
verbessert, stärkt sie Frankfurt als
Stadt der Wissenschaft", sagt
Mike Josef, Dezernent für Planen
und Wohnen der Stadt Frankfurt. „Das
hilft im internationalen Wettbewerb
um begabte Studierende und um
qualifizierte Lehrende. Denn um die
klügsten Köpfe nach Frankfurt zu
holen, wird ein ansprechendes und
interessantes Angebot benötigt, dass
vom Wohnen über die eigentliche
Ausbildung bis hin zu
außercurricularen Veranstaltungen
und Freizeitaktivitäten für
Studierende reicht."
Den Richtspruch leitete Thomas
Platte, Direktor Landesbetrieb Bau
und Immobilien Hessen, ein, den
Richtspruch selbst übernahm
Dipl.-Ing. Architekt Mark
Schmidt-Conrad, Oberbauleiter,
HOCHTIEF Infrastructure GmbH.
Aufgrund der aktuellen
Corona-Notbremse fand der Festakt
online statt.
Das vom Architekturbüro HASCHER
JEHLE Architektur, Berlin,
entworfene Gebäude hat viereinhalb
Geschosse und zeichnet sich durch
eine organische Form auf Basis eines
trigonalen Grundrisses aus. Für den
Neubau wurden ein Teil des
bestehenden Gebäudes 2 und die
Mehrzweckhalle der Hochschule
abgerissen. Das neue Gebäude 10 wird
eine Multifunktionshalle sowie das
Hochschularchiv beinhalten. Darüber
hinaus werden Seminarräume,
Gruppenräume, Multimediaräume und
Büros in den Neubau integriert. Ein
Schwerpunkt der im Gebäude
angesiedelten Fachbereiche liegt
außerdem auf den Themen
Barrierefreiheit, Integration und
Diversität.
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Die Turnhalle im EG mit weiträumigen
Oberlichtern und der weißgestrichenen 1,75m hohen
Stahlträgerdecke mit Zwischenraum für Installation und
Leitungen
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Der Abriss startete im März 2020,
der Baubeginn im August 2020. Das
Projektmanagement der Neubaumaßnahme
übernahm der Landesbetrieb Bau und
Immobilien Hessen (LBIH), als
Generalunternehmer erhielt die
HOCHTIEF Infrastructure GmbH,
Frankfurt, den Auftrag zur
Erstellung. Die Mittel des
Hochschulpaktes 2020 – INVEST Phase
III werden den Hochschulen zur
Realisierung von zusätzlich
erforderlichen Raumflächen zur
Verfügung gestellt, die aufgrund der
stetig wachsenden Studierendenzahlen
benötigt werden.
Mit der Fertigstellung des Rohbaus
liegt die Projektplanung ihrem
Zeitplan voraus, so dass frühzeitig
mit der Inneneinrichtung des
Gebäudes insbesondere mit dem
Trockenbau und der aufwendigen
Haustechnik begonnen werden kann. Im
Erdgeschoss des Gebäudes befindet
sich eine große Turn- und
Mehrzweckhalle mit den
Umkleideräumen im Kellerbereich. Im
Foyer soll eine Cafétheke die
Versorgung nach sportlicher
Betätigung ermöglichen. In den
Kellerräumen befindet sich auch das
Hochschularchiv der Frankfurt UAS.
Beides, Turnhalle und unterirdisches
Archiv waren bereits Bestandteil des
Vorgängerbaus gewesen. Sie geben dem
Neubau ein mehr an Pluralität in der
Nutzung.
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Zukünftig
begrüntes Atrium des neuen
Mehrzweckgebäudes, in
welchem die Netze
für Rankpflanzen nach oben
angebracht werden |
Baukosten für den Rohbau ohne die
bevorstehende Inneneinrichtung
belaufen sich auf rund 22 Mio. Euro.
Finanziert wird der Neubau vom Land
Hessen und dem Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und
Kunst. Nach dem Richtfest
stehen die aufwendigen Arbeiten für
Inneneinrichtung und Haustechnik an.
In den oberen Stockwerken befinden
sich Seminarräume und Büros der
Professoren und
Hochschulmitarbeiter. Bezug der
Räumlichkeiten zur Fertigstellung
wird voraussichtlich bis Mitte 2022
erwartet.
Die Zahl der Studierenden an der
Frankfurt UAS hat sich seit 2008 auf
über 15.000 nahezu verdoppelt - die
Räumlichkeiten sind allerdings nicht
in gleicher Weise „mitgewachsen“;
der Raum- und Flächenbestand war
bisher unverändert geblieben. Daher
verlangt die Situation in Lehre und
Forschung nach neuen Wegen. Die
Hochschule kann an ihrem Standort im
dicht bebauten Frankfurter Nordend
nicht expandieren. Die Anmietung von
Räumlichkeiten im BCN-(City Gate)
Hochhaus schaffen eine nur zeitlich
befristete Entlastung, sind aber
schon aus Kostengründen keine
Dauerlösung. Die Hochschule kann mit
Gebäude 10 und Gebäude 7 zwei
Neubauprojekte realisieren. Dazu
werden die Bestandsbauten ersetzt.
Die räumliche Erweiterung und
Erneuerung werden Nordend und
Nibelungenplatz aufwerten. Der neue
ovale Mehrzweckbau mit Turn- und
Mehrzweckhalle wird zudem den
Wiedererkennungswert der Hochschule
als Anziehungspunkt und zentraler
Ort für Lehre und Forschung erhöhen.
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Im
Kellerbereich neben Beton
die Wände aus Kalksandstein
und die
ersten Metallregale des
Hochschularchivs |
Die Modernisierung eines weiteren
Bestandsgebäudes, Gebäude 9, ist
dank der Unterstützung durch eine
private Stiftung in Arbeit. Im
Rahmen einer Planungswerkstatt im
Herbst 2018 wurden Anforderungen zur
Erneuerung der Gebäude 8 und 9
getroffen. Der Zeithorizont zur
Umsetzung ist allerdings bis zum
Ende des Jahrzehnts noch nicht
gefasst worden.
Die Frankfurt UAS wird somit
östliches „Portal“ des
Zukunftsprojekts "Campusmeile".
Dieser Begriff spielt auf die
entlang des Alleenrings angeordneten
Bildungsinstitutionen Frankfurt UAS,
Deutsche Nationalbibliothek,
Frankfurt School of Finance &
Management und Goethe-Universität
an. „Campusmeile“ soll zu einem
prägenden Begriff, gewissermaßen als
Markenzeichen werden, was der
Wahrnehmung mit Frankfurt als Stadt
mit exzellenten Studien- und
Forschungsinstitutionen verbunden
sein soll.
Der Bauverlauf im Zeitraffer sowie
weitere Videos:
www.frankfurt-university.de/richtfest10
Foto (c)
Kulturexpress; Meldung, Frankfurt
UAS