Die Immobilienpreise
in Deutschland steigen nach wie vor
weiter an und stellen viele Menschen
vor die Frage, ob sich ein Haus-
oder Wohnungskauf überhaupt noch
lohnt. Die Coronakrise bestärkt
diese Unsicherheit, da man von
vielen Seiten Spekulationen über
einen möglichen Immobiliencrash
auffängt. Doch wie sieht es
tatsächlich aus? Inwieweit lassen
sich hierzu konkrete Aussagen
treffen?
Arkadi Belocerkov ist Immobilien-
und Investmentspezialist und hat die
Antwort auf diese Fragen. Durch
seine strategische und
lösungsorientierte Denkweise sieht
er Krisensituationen nicht nur als
Herausforderung, sondern auch als
Chance.
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Auf dem Foto
Arkadi
Belocerkov
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Lohnt es
sich noch in Immobilien zu
investieren?
Deutschland ist nach wie vor von
einem Boom der Immobilienpreisen
betroffen. Die Preise steigen und
steigen. Anleger und
Kaufinteressierte fragen sich, ob es
überhaupt noch Sinn macht, in diesen
boomenden Markt einzusteigen, oder
wird die Spitze sowieso bald
erreicht sein. Vor diesem Szenario
fürchten sich viele Investoren und
Käufer. Steigt man ein und der Markt
fällt, ist schlimmstenfalls die
Investition verloren, bestenfalls
profitiert man einfach nicht mehr
von steigenden Preisen. Bei Fragen
rund um dieses Thema, setzen die
Meisten gerne auf eine fundierte
Expertise, was gerade bei hohen
Geldbeträgen auch äußerst sinnvoll
ist.
Ein Experte
gibt Auskunft
Arkadi Belocerkov kennt sich als
Immobilien- und Investmentspezialist
bestens auf diesem Gebiet aus.
Seiner Meinung nach kann man von
Krisensituationen durchaus
profitieren, sofern man Chancen
wahrnimmt und planvoll handelt. Im
Hinblick auf die aktuelle Situation
scheint es absehbar, dass auch die
großzügig versprochenen staatlichen
Hilfen, keine zufriedenstellende
Lösung darstellen, um Unternehmer
vor dem Ruin zu bewahren. Sollten
die Einnahmen der einzelnen Sparten
fehlen, so wird sich das auch auf
den Wert und die Mieten der
Immobilien niederschlagen. Droht
noch eine Insolvenz, so wird der
Druck noch einmal erhöht.
Büroarbeit
bleibt verändert erhalten
Am geringsten war der Schaden bisher
im Gewerbesegment, obwohl die
Angestellten nach der Pandemie erst
einmal für ein bis zwei Tage pro
Woche im Home-Office bleiben werden.
Der Bedarf an Quadratmetern für
Büros wird sich also nicht
verändern. Man geht sogar von einer
Preissteigerung aus, die bis zu 2,6
Prozent betrage. Dies trifft jedoch
vornehmlich auf die deutschen
Metropolen zu. Weiterhin positiv hat
sich ebenfalls aus nachvollziehbaren
Gründen die Logistikbranche
entwickelt. Stabile Mieten bei
Lagerflächen mit über 3000 qm sind
dem wachsenden Onlinehandel zu
verdanken. Die Nachfrage war hier
besonders enorm.
In den
Ballungsgebieten konnte man
ebenfalls mehr und mehr steigende
Preise beobachten. Diese Nachfrage
bleibt also erhalten, auch wenn die
Tendenz in Richtung Home-Office
geht. Man kann davon ausgehen, dass
das Büro jedoch nicht vollkommen für
die Branchen verzichtbar bleibt.
Schließlich benötigt man noch Räume
für die Administration und das
Management, auch für das
Personalwesen und Präsentationen.
Der
Stadtrand wird interessant
Man geht davon aus, dass sich der
Anstieg dieses Wachstums mehr und
mehr dem Ende neigt. Dies liegt wohl
vor allem an den Randgebieten der
Großstädte, den sogenannten Vororten
und dem Stadtrand. In der B-Lage ist
es mehr und mehr möglich, vom
Home-Office zu arbeiten, somit wird
eine zentrale Lage in der Nähe des
Arbeitsplatzes überflüssig. Absehbar
ist, dass die Option zum Home-Office,
also der Trend dazu, auch nach der
Pandemie bestehen bleiben wird. Hat
man doch erkannt welche großen
Vorteile die Heimarbeit bietet. Kein
Arbeitsweg und entfallende Mieten
für den Extraraum im Büro sind
ebenso ein Anreiz, wie die
Möglichkeit, sich günstige
Eigenheime mit ausreichend Platz am
Stadtrand leisten zu können. Selbst
mit anfallendem Arbeitsweg würde
sich hier eine Balance ergeben, die
viele wohl in Kauf nehmen würden.
Gerade in den ruhigeren Vororten
sind die Preise für Eigenheime, ob
Wohnungen oder Häuser, durchaus
attraktiv. Man wohnt zudem nicht
direkt in der lärmenden und
stressigen Großstadt. Das hat auch
positive Effekte auf das
Familienleben. Kinder wachsen in
einer ruhigeren Umgebung auf, und
Familien kommen schneller ins Grüne.
Auch für Erwachsene liegen somit die
Erholungsgebiete sehr viel näher und
man hat eine positive
Work-Life-Balance.
Kauf, ja
oder nein?
So kann man sagen, dass es sich
weiter lohnt in Immobilien zu
investieren. „Nach meinen Gesprächen
mit den Hausbanken, ergab sich die
Aussage, dass der Bauzins weiterhin
auf einem niedrigen Niveau
verbleiben werde. Diese Meinung
teilen auch Großinvestoren, mit
denen ich zusammenarbeite.
Mehrheitlich wird davon ausgegangen,
dass die Notenbanken den
Wirtschaftsaufschwung unterstützen.
Sollte dies der Fall sein, bleiben
die Kapitalmarktrenditen ebenfalls
auf niedrigem Niveau, was sich
wiederum positiv auf niedrige
Bauzinsen auswirkt“, so Belocerkov.
Meldung: Laura Weiland, El Clasico
Media GmbH, Düsseldorf