„Die Entwicklungen auf dem
Immobilienmarkt zeigen, dass der
individuelle Wert einer Wohnung in
Zeiten von Homeoffice und begrenzten
Urlaubs- und Freizeitaktivitäten
gestiegen ist. Neben dem generellen
Mehrbedarf wird auch ein Trend zu
einem erhöhten Wohnflächenbedarf in
Form eines zusätzlichen
Arbeitszimmers sichtbar, sowie ein
steigender Bedarf an Kaufimmobilien
mit einem Balkon oder einer
Terrasse. Durch die Zunahme des
ortsunabhängigen Arbeitens
beobachten beispielsweise rund 45
Prozent der Unternehmen eine
Nachfrage nach Wohnimmobilien mit
mehr Quadratmetern beziehungsweise
Zimmern verglichen mit den Werten
vor dem Ausbruch der Pandemie“,
erläutert Ulrich Caspar, Präsident
der Industrie- und Handelskammer
Frankfurt am Main, die Ergebnisse
der Umfrage unter den Mitgliedern
der Frankfurter Immobilienbörse bei
der IHK Frankfurt am Main.
„Der IHK-Bezirk
Frankfurt am Main ist auch während
der Corona-Pandemie ein gefragter
Immobilienstandort für
Kapitalanleger und Eigennutzer.
Trotz der wirtschaftlichen
Unsicherheiten ist die Nachfrage
nach Eigentum ungebrochen hoch“,
sagt Ulrich Caspar, anlässlich der
Veröffentlichung des
Wohnungsmarktberichtes der
Frankfurter Immobilienbörse bei der
IHK Frankfurt am Main.
Als Folge der Corona-Pandemie
registrieren zudem fast die Hälfte
der befragten Unternehmen eine
Verlagerung aus der Stadt heraus ins
nahe gelegene Umland. „Die
Erwartungshaltung ist, dass mit
zunehmender Abnahme der
Präsenzzeiten in den Unternehmen und
der unzureichenden Baulandausweisung
in den Kernstädten die Attraktivität
von Immobilien im zum Teil
preiswerteren Umland weiter zunehmen
wird“, so Caspar.
„In den vergangenen Monaten wurde
deutlich, dass das Angebot auf dem
Markt für Wohnimmobilien im
IHK-Bezirk Frankfurt am Main
weiterhin in Teilen rückläufig war,
die Nachfrage jedoch auf einem
konstant hohen Niveau geblieben ist.
Dieses zu geringe Angebot ist einer
der Faktoren für die steigenden
Kaufpreise, insbesondere für
Eigentumswohnungen in Frankfurt am
Main und für Einfamilien- und
Reihenhäuser sowie Doppelhaushälften
in den Städten und Gemeinden mit
einer guten Verkehrs- und
Bahnanbindung im Hochtaunus- und
Main-Taunus-Kreis“, ergänzt Helmut
Christmann, Vorstandsvorsitzender
der Frankfurter Immobilienbörse.
„Wohnimmobilien in deutschen
Metropolen gelten auch in der Krise
als sicherer Hafen, weshalb die
Preise trotz vereinzelter
Zurückhaltung bei der
Kaufentscheidung im IHK-Bezirk
Frankfurt am Main auf einem
weiterhin hohen Niveau geblieben
sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind
die Häuserpreise in den Landkreisen
im Schnitt um bis zu 3 Prozent
gestiegen. Diese Entwicklung
betrifft insbesondere die Kaufpreise
bis zu einem Wert von 600.000 Euro,
während sich das Spitzensegment mit
Objekten über eine Millionen Euro
auf einem konstant hohen Niveau
eingependelt hat“, so Christmann
weiter.
Neben der Nachfrage nach Eigentum
hat der Ausbruch der Corona-Pandemie
die Attraktivität von Investitionen
in Wohneigentum als Wertanlage noch
einmal bestärkt. Das spiegelt sich
vor allem in Frankfurt am Main
wider. Hier hat sich der
Jahresmietfaktor im Vergleich zu den
Werten aus dem Jahr 2019 im Schnitt
um bis zu fünf Prozent erhöht. Für
das Jahr 2020 werden im Schwerpunkt
Kaufpreise, die im Bereich des
19-fachen liegen – wie
beispielsweise in Fechenheim und
Oberrad – bis hin zum 33-fachen der
Jahresnettokaltmiete im Westend
aufgerufen.
Verglichen mit den Kaufpreisen hat
sich die Preisdynamik bei den Mieten
im IHK-Bezirk Frankfurt am Main
aktuell auf einem hohen Niveau
vorerst eingependelt. Im Vergleich
mit anderen europäischen Metropolen
sind die Mietpreise in Frankfurt,
dem Hochtaunus- und
Main-Taunus-Kreis noch
verhältnismäßig niedrig. So liegen
die Preise für eine Wohnung in den
westlichen Stadtteilen Frankfurts
beispielsweise bei durchschnittlich
rund 10 Euro pro Quadratmeter. In
den Städten und Gemeinden des
Hintertaunus liegen die Mietpreise
aktuell im Schnitt bei rund 7,50
Euro. Mit zunehmender Nähe nach
Frankfurt liegt die Schwerpunktmiete
unter anderem in Friedrichsdorf oder
Sulzbach bei 10 Euro und in Bad
Homburg und Kronberg bei 11,50 Euro
pro Quadratmeter.
„Die negativen Folgen für die
Wirtschaft im IHK-Bezirk Frankfurt
am Main infolge der Corona-Pandemie
sind immens. Nach Abklingen der
Pandemie ist jedoch aufgrund der
Attraktivität des Standortes von
einer erneut stärkeren Zuwanderung
auszugehen. Daher wird die Nachfrage
in Frankfurt und in den beiden
angrenzenden Landkreisen nach Miet-
und Eigentumswohnungen weiterhin
ungebrochen hoch – und das
bestehende Angebot zu niedrig –
bleiben. Durch eine zügige
Baulandausweisung können die Städte
und Gemeinden im IHK-Bezirk
Frankfurt am Main aktiv zu einer
Entspannung auf dem Wohnungsmarkt
und einer damit verbundenen
Stabilisierung des Mietniveaus
beitragen. Dadurch wird die
Attraktivität des
Wirtschaftsstandortes für
Unternehmen und Fachkräfte insgesamt
gestärkt. Nur wenn den
expandierenden und
ansiedlungswilligen Unternehmen,
ihren Mitarbeiten und Familien der
Zuzug in die Region ermöglicht wird,
bleiben wir auch in Zukunft eine der
wirtschaftsstärksten und
dynamischsten Regionen
Deutschlands“, so IHK-Präsident
Caspar abschließend.
Im Wohnungsmarktbericht hat die
Frankfurter Immobilienbörse zu allen
Gemeinden im IHK-Bezirk Frankfurt am
Main Angaben zu den aktuellen
Kaufpreisen von Eigentumswohnungen,
Reihenhäusern, Doppelhaushälften,
Einfamilienhäusern, Baugrundstücken
sowie zu den Jahresmietfaktoren und
den Preisen für Mietwohnungen
zusammengetragen.
Der vollständige Marktbericht kann
heruntergeladen werden:
www.frankfurt-main.ihk.de/wohnungsmarktbericht
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