Architektur
lesen!
Ludwig Leo: Umlauftank 2 Spector
Books
Gespräch mit Gregor Harbusch,
Pablo von Frankenberg und Jan Wenzel
Der Umlauftank 2
(UT2, 1967–1974) wurde noch zu
Lebzeiten seines Architekten Ludwig
Leo unter Denkmalschutz gestellt.
Das ikonische Gebäude ist Labor für
Strömungsversuche, für
architektonische Ausdrucksweisen
und, nach seiner Instandsetzung, auch für den Umgang mit jungen
Denkmalen zugänglich. Moderation
Katrin Voermanek.
Das Buch widmet sich am Beispiel des
UT2 verschiedenen Themen: dem heute
als utopisch angesehenen
Planungsansatz Ludwig Leos; den sich
hier kreuzenden Verbindungslinien
von Wissenschaft, Technik und
Ästhetik; den gesellschaftlichen
Bedingungen architektonischer
Gestaltung sowie der Rezeption und
der Rolle des Denkmalschutzes für
moderne Bauwerke.
Videogespräch
Ludwig Leo: Umlauftank 2
Autor Philip Kurz , Wüstenrot
Stiftung
Konzeption: Pablo v. Frankenberg
Design: Siyu Mao
Spector Books. Leipzig
1. Auflage, 2020
Softcover, 290 Seiten
80 s/w und 140 farbige
Illustrationen
Language(s): English, German
Größe: 27 x 21.4 cm
ISBN: 9783959053716
„Rosa Röhre“: Denkmalpflege für eine
einzigartige Forschungsstätte
Am 22. November 2013 unterzeichneten
die Wüstenrot Stiftung und die TU
Berlin eine Vereinbarung zur
Sanierung und Ertüchtigung des
denkmalgeschützten Umlauftanks 2
(UT2) von Ludwig Leo auf der
Schleuseninsel am Tiergarten. Der
Berliner Architekt Ludwig Leo
(1924–2012) hatte den UT2 Ende der
1960er Jahre entworfen, 1974 wurde
der Bau beendet. Die rosafarbene
Rohrschleife des Umlauftanks hat
eine Länge von 120 Metern und fasst
ein Wasservolumen von 3300 Tonnen.
Damit ist die „Rosa Röhre“ der
größte Umlauf- und Kavitationstank
der Welt. Außerdem ist sie eine
wichtige Vertreterin der Architektur
der Nachkriegszeit und zählte zur
internationalen Avantgarde. Noch zu
Leos Lebzeiten wurde der Umlauftank
unter Denkmalschutz gestellt. Die
Wüstenrot Stiftung in Ludwigsburg
hat ihn ebenfalls zu einem
„schützenswerten Gebäude der
Nachkriegszeit“ ersten Ranges
erklärt. Sie konzipiert die
Sanierung des Umlauftanks und
finanziert sie mit 3,5 Millionen
Euro. Im Gegenzug verpflichtet sich
die TU Berlin mit der Vereinbarung,
den Bau für die Forschung weiterhin
zu nutzen. Die konkrete Planung für
die Sanierung startete Anfang 2014.
Zu den Maßnahmen gehörte die
Instandsetzung der äußeren
Oberflächen unter Wahrung
denkmalpflegerischer Richtlinien.
Prof. Dr.-Ing. Paul Uwe Thamsen, 1.
Vizepräsident der TU Berlin, sagte
zur bevorstehenden Sanierung: „Für
die TU Berlin und den Campus
Charlottenburg, aber auch für die
gesamte Stadt Berlin ist die
denkmalgerechte Reparatur und
Sanierung des UT2 durch die
Wüstenrot Stiftung ein einmaliger
Glücksfall. Durch die Ertüchtigung
dieser einzigartigen Versuchsstätte
werden für unsere Forschung nun für
viele Jahre auch neuartige
strömungs- und schiffbautechnische
Experimente ermöglicht, die gerade
im Hinblick auf aktuelle
Klima-Ereignisse eine ganz neue
Qualität und Relevanz bekommen.“
Philip Kurz, Geschäftsführer der
Wüstenrot Stiftung, erklärte: „Durch
unsere Investition ermöglichen wir,
dass der einmalige Entwurf von
Ludwig Leo erhalten bleibt.
Voraussetzung für die optimale
Erhaltung des Denkmals ist aber die
Zusage der TU Berlin, den Umlauftank
langfristig im Sinne seines
Ursprungszwecks zu nutzen. So wird
die Sanierung beides sein: ein
großer Gewinn für die Denkmalpflege
und für die Forschung. Als
gemeinnützige Stiftung kümmern wir
uns in erster Linie um sehr junge
Denkmale. Es freut uns deshalb sehr,
dass dieses herausragende Denkmal
von 1974, nicht nur um seiner selbst
willen, nun wieder eine Zukunft
hat.“
Prof. Dr. Wulf D. von Lucius,
Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot
Stiftung, teilte mit: „Die Wüstenrot
Stiftung verfolgt seit über 20
Jahren das Ziel, kulturelles Erbe
für kommende Generationen zu
bewahren. Im Vordergrund stehen
dabei heute Baudenkmale der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts, da
diese besonders gefährdet sind. Oft
sind sie von Abriss oder massivem
Umbau bedroht, weil ihr
baukultureller Wert nicht erkannt
wird oder weil zu hohe Anforderungen
an sie gestellt werden. Wir freuen
uns, mit dem Umlauftank von Ludwig
Leo ein besonders herausragendes
Werk retten zu können und damit
gleichzeitig auch die Forschung zu
unterstützen.“
TU-Berlin
Medieninformation Nr. 270 vom 22.
November 2013