Aus der Ferne betrachtet - von der
Berliner Ringbahn oder von der
Stadtautobahn aus - vereinigt sich
der Neubau mit seinem bislang
solitären Nachbargebäude des
Architekten Jürgen Sawade zu einem
markanten Ensemble am Eingang der
rasant sich entwickelnden neuen
Berliner Quartiere „Schöneberger
Linse“ und„EUREF-Campus“. Das im
Auftrag der Werdauer Weg 3
Immobilien Projektentwicklungs GmbH
& Co. KG entstandene Gebäude vereint
Büro- und Hotelflächen, die nun von
den Nutzern – der Debeka-Berlin und
der Hotelmarke the niu – bezogen
wurden.
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Das Hotel- und
Bürogebäude im Berliner Stadtteil
Schöneberg ist als architektonischer
Schwesterbau zum Bürohochhaus „Platinum“
des Architekten Jürgen Sawade
konzipiert. Als komplementär
entwickelte Figur greift es die
Kaskadierung des Nachbarbaus auf und
kehrt deren Bewegung gewissermaßen
von außen nach innen. Der Baukörper
bildet zwei symmetrisch angelegte
Hochpunkte, einen nördlich am
Werdauer Weg und einen in Richtung
Süden. Aus einem gemeinsamen
fünfgeschossigen Sockeltreppen sie
sich – in Analogie zum „Platinum“-
Gebäude – jeweils in
zweigeschossigen Stufen auf eine
Höhe von 11 Geschossen nach oben.
Der Neubau bettet das bisher
kontextlose Gebäude aus den 90er
Jahren rückwirkend in das städtische
Gefüge ein. Gemeinsam bilden beide
Bauten ein urbanes Ensemble, das mit
seinem linsenförmigen Grundriss das
benachbarte Stadtentwicklungsgebiet
der „Schöneberger Linse“ in seiner
Struktur spiegelt. Mit seiner nach
Westen ausgebildeten Silhouette
befreit der Baukörper den
angrenzenden Neuen
Zwölf-Apostel-Kirchhof mit der unter
Denkmalschutz stehenden Kapelle von
Paul Egeling aus seiner
Hinterhofsituation und verleiht ihm
neue stadträumliche Geltung.
Die einheitlich
in hellem Ziegelmauerwerk
ausgeführte Fassade stärkt den
skulpturalen Charakter der neuen
Baufigur. Mit ihrer creme-beigen
Farbgebung bezieht sie sich auf den
Granit des „Platinum“- Hauses. In
der Materialität knüpft sie
gleichzeitig an den Ziegel des
benachbarten Denkmals an. Aus
gleichmäßig über die Fläche
verteilten Fensternent steht ein
abstraktes Fassadenbild als Gewebe
vertikaler und horizontaler Linien.
Die Plastizität der als
Reliefgedachten Gebäudehülle
entwickelt sich aus dem Detail.
Dabei ist das Detail nie Ornament,
sondern entspringt einer baulichen
Funktion. Tief in die Mauer
eingeschnittene Fensteröffnungen
verleihen der Fassade eine Tiefe,
die für ein wechselvolles Spiel aus
Licht und Schatten sorgt. Aus der
Kaschierung der notwendigen
Dehnungsfugevorgehängter Fassaden
ergeben sich an den Schnittstellen
zwischen vertikalen und horizontalen
Bändern subtile Rücksprünge in die
Wand. In ihrer regelmäßigen
Wiederholung werden sie zum weiteren
gliedernden Element in der
Reliefierung der Fassade und
erinnern dabei an den ästhetisierten
Einsatz von Mauerankern oder
Bossenwerk. Von der gut angebundenen
Lage zwischen zwei zentralen
Bahnhöfen profitieren die beiden
Nutzer des Neubaus: In den südlichen
Teil ist die Landesgeschäftsstelle
der Debeka-Berlin eingezogen, im
nördlichen Teil befindet sich ein
Hotel der Marke the niu mit knapp
300 Zimmern.
Name des Bauwerks Hotel- und
Bürogebäude Werdauer Weg 3
Standort Werdauer Weg 3,
D-10829 Berlin
Bauherr Werdauer Weg 3
Immobilien Projektentwicklungs GmbH
& Co. KG
Nutzer the niu Hotels, Debeka
Bauvolumen *NF 8.450 m²
BRI 46.560 m³
Fertigstellung 2020
Architekt Max Dudler,
www.maxdudler.com
Projektleiter Alexander Bonte,
Erik Lippold (stellv. PL)
Mitarbeiter Miriam Barona,
Hera Kastanaki,Liliya Lukynchuk,
Clara Wellbergen
Bauleitung Ed. Züblin AG
Tragwerksplaner Bornscheuer
Drexler Eisele GmbHTGA
Ingenieurbüro ASTARA GmbH
Bauphysik/Akustik BeSB GmbH
Berlin
Schalltechnisches Büro WISSBAU
Beratende Ingenieurgesellschaft mbH
Brandschutz lenzenarchitekten
Verkehrsplanung
Hoffmann-LeichterIngenieurgesellschaft
mbH
Landschaftsplanung TDB
Landschaftsarchitektur Thomanek
Duquesnoy Boemans Partnerschaft
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