Aktualisierung des Hochhaus-Rahmenplans in Frankfurt am Main

 

 

Fortschreibung HHEP - Untersuchungsgebiete Bankenviertel und westliches Mainufer

Die Erarbeitung des aktualisierten Hochhaus-Rahmenplans nimmt Fahrt auf. Die Bearbeitung der städtebaulichen Konzeptionen konnte förmlich an zwei Gemeinschaften von Architektur- und Planungsbüros vergeben werden. Es handelt sich dabei um 03 Architekten GmbH und Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH mit EBP Schweiz AG sowie um AS+P Albert Speer + Partner GmbH mit AIT Austrian Institute of Technology GmbH. Die Bürogemeinschaften werden getrennt, aber im Austausch miteinander die städtebaulichen Studien erarbeiten. Den Startschuss für die eigentlichen Arbeiten an der „Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplans der Stadt Frankfurt am Main 2021“ – so die korrekte Bezeichnung – gab Planungsdezernent Mike Josef jetzt bei einem Rückfragenkolloquium.

 

PDF-Download: Hochhaus-Rahmenplan

„Nach einem gründlichen Vorbereitungs- und Analyseprozess haben wir uns entschieden, die weitere Hochhausentwicklung auf die Revision, Erneuerung und Nachverdichtung klar begrenzter bestehender und sehr gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erschlossener Cluster und Standorte zu konzentrieren“, sagt Josef. „Daraus ergibt sich die Fokussierung der städtebaulichen Feinuntersuchung auf die Teilräume Bankenviertel und westliches Mainufer sowie Danziger Platz mit EZB und Osthafen Entrée. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die aktuelle Situation die Chance bietet, in Ruhe über die Weiterentwicklung unserer Skyline nachdenken zu können.“

Die Aktualisierung des Hochhausentwicklungsplans nimmt somit eine kleinräumige Perspektive ein, bei der es um einen Blick auf den Bestand und dessen Entwicklung sowie die Diskussion einer sehr überschaubaren Zahl von neuen Standorten geht. Bewusst innerhalb der Untersuchungsräume befinden sich wichtige öffentliche Orte, die selbstverständlich nicht bebaut werden sollen; etwa der Willy-Brandt-Platz mit den Städtischen Bühnen, der Danziger Platz oder die Wallanlagen.
 

 

Fortschreibung HHEP - Untersuchungsgebiete Danziger Platz, EZB und Osthafen Entrée

 

Die positiven städtebaulichen Impulse der Frankfurter Hochhausentwicklungsplanung der vergangenen zwei Jahrzehnte sollen dabei weiterentwickelt werden. Dazu gehört nicht nur die gezielte Ausformung einer Skyline durch Hochhaus-Pulks und bewusst gesetzte unterschiedliche Höhen und Formen, sondern auch eine verbesserte Nutzungsmischung mit bisher ungewöhnlichen kulturellen oder sozialen Nutzungen. Der Ausbau der Wohnnutzung soll nicht nur in den Erdgeschossen und Turmspitzen erfolgen, sondern in der kompletten Sockelzone. Weiterhin zählen hierzu die Aufwertung und Begrünung der öffentlichen Räume sowie die Belebung der Straßenräume, der Schutz der benachbarten gewachsenen Stadtquartiere und die Nutzung des Potenzials öffentlicher Verkehrsmittel. Berücksichtigung finden auch Verschattungen, klimatologische Belange und die Verbesserung der ökologischen Situation sowie die Modalitäten der Genehmigung von Hochhausprojekten – also konkurrierende Verfahren, Bebauungspläne und städtebauliche Verträge.
 

PDF-Download: Hochhaus-Rahmenplan Ostend

 

„Unser Wunsch ist es, auf dieser Basis einen städtebaulichen Qualitätssprung zu schaffen. Hochhäuser rechtfertigen sich nur noch durch die Schaffung eines städtebaulichen Mehrwertes“, sagt Stadtrat Josef. „Dazu gehört eine ambitionierte Öffnung von Hochhäusern über den gesamten Sockel, die eine wirksame Verzahnung mit den angrenzenden Straßen, Plätzen und Parks ermöglicht. Die kleinteilige Durchmischung muss über zusätzlichen Wohnraum hinaus auch kulturelle und soziale Infrastruktur wie Schulen und Kitas umfassen.“

 

Die ausgewählten Bürogemeinschaften stehen laut Josef für eine Stadtentwicklung und einen Städtebau, bei dem das städtische Gesamtgefüge im Vordergrund steht. Beide haben große Erfahrungen mit konzeptionellen Hochhausplanungen. „Das ist wichtig, denn wir brauchen einen frischen Blick auf unsere Stadt und auf die Areale, auf denen sich bereits Hochhauscluster befinden oder im Entstehen sind“, ist Josef überzeugt. Die Entwurfsbearbeitung soll Ende April 2021 abgeschlossen sein.

Meldung: Presseinfo der Stadt Frankfurt am Main (pia)

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

 vom 04. November 2020