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Schwarzbuchbeispiel Grandhotel auf Bonner
Petersberg, Das Gästehaus wurde von 2016 bis Ende 2017
modernisiert. Der Bund stellte dazu 35 Mio. Euro zur
Verfügung. Die Zimmerkapazität des Grandhotels wurde von
99 auf 111 Zimmer erweitert. Klimaanlagen und moderne
Einrichtung hielten in allen Räumen Einzug. Die
Restaurants und öffentlichen Bereiche wurden ebenfalls
renoviert. Zudem können Gäste den neuen Außenpavillon
nutzen. Die vollständige Modernisierung der Haustechnik
und des Abwassersystems stellen einheitliche und
hochwertige Standards im gesamten Haus sicher.
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Eine Totholz-Hecke
muss abgerissen werden, weil keine
Baugenehmigung vorlag – 30.000 Euro
verschwendet. Eine historische
Brücke wird aufwendig saniert,
obwohl sie keinen Nutzwert mehr hat
– macht 200.000 Euro. Schließlich
ein Grandhotel auf dem Bonner
Petersberg, das dem Bund gehört und
den Steuerzahlern ein
Verlustgeschäft von bislang 7
Millionen Euro einbrachte: Das 48.
Schwarzbuch fasst
Steuergeldverschwendung quer durch
die Bundesrepublik zusammen.
Drei Jahre tourte die mobile Disco
namens „Dance Cube“ in einem
Schiffscontainer durch das Land,
weil die Bundesregierung damit für
mehr Energie-Effizienz werben
wollte. Allein mit ihren
Tanzbewegungen sollten interessierte
Bürger die Disco betreiben können.
Doch dies entpuppte sich als
Werbe-Gag: Anders als verkündet, war
die Disco nicht energieautark – der
gewonnene Strom war minimal. Umso
höher waren die Kosten: Das Projekt
hat die Steuerzahler 1,8 Millionen
Euro gekostet.
Erst gar nicht zum Einsatz kam ein
neuer Feuerwehrwagen im hessischen
Eschborn. Die Stadt hatte das
Fahrzeug für knapp 680.000 Euro für
die freiwillige Feuerwehr
angeschafft – doch das Gerät war zu
schwer. Mit 17 Tonnen überschreitet
der Wagen das zulässige Gewicht um
eine Tonne. Weil der Wagen somit
nutzlos war, gab die Stadt ihn
schließlich für 440.000 Euro zurück.
Nicht nur diese Fälle sind „richtig
skurril“! Das gleichnamige
Schwarzbuch-Kapitel wird zum
Beispiel um „chaotisches
Controlling“ und „teure Imagepflege“
der Politik ergänzt. Insgesamt hat der
Verband 100 exemplarische Fälle auf
kommunaler, Landes- sowie
Bundesebene recherchiert. Bei der
Präsentation des Schwarzbuchs
„Die öffentliche Verschwendung
2020/21“ übte BdSt-Präsident Reiner
Holznagel
nicht nur Kritik an den
Verantwortlichen, sondern verwies
auch auf zahlreiche Erfolge:
Dank konsequenter Kritik konnten wir
immer wieder Steuergeld retten.
Staatswirtschaft im Fokus: Kritik und Lösungsvorschläge
Das neue Sonderkapitel
„Staatswirtschaft – Risiken auf
Kosten der Steuerzahler“ bringt ein
zunehmendes Problem auf den Punkt:
Bund, Länder und Kommunen mischen
sich immer mehr in das Wirtschaften
der Bürger und Betriebe ein. Bereits
vor Corona war die Zahl der
öffentlichen Unternehmen kräftig
gestiegen und ihr Anteil an der
Gesamtwirtschaft deutlich gewachsen.
Anhand zahlreicher Beispiele wird
gezeigt, wo Gefahren unterschätzt und
Chancen überbewertet werden. Fazit:
Die wirtschaftliche Betätigung des
Staates ist für Steuerzahler
riskant!
Unserer Kritik folgen konkrete
Lösungsvorschläge, damit die
Staatswirtschaft nicht weiter
ausufert. Zunächst wären Grenzen wie
zum Beispiel eine
„Beteiligungsbremse“ ratsam.
Grundsätzlich sollte der Staat jede
wirtschaftliche Betätigung
rechtfertigen und gut begründen.
Zudem braucht es klare Spielregeln
und Transparenz. Nur so können
Bürger und Abgeordnete die
Verwaltung kontrollieren und sich
ein Bild davon machen, welche
Risiken eingegangen werden. Dafür
sollten Begriffe wie
„Gemeinwohlauftrag“ und
„Daseinsvorsorge“ klarer definiert
und Beteiligungsberichte nach
einheitlichen und vergleichbaren
Standards erstellt werden.
Den Schwarzbuch-Fokus ergänzt das
Deutsche Steuerzahlerinstitut (DSi)
mit seiner wissenschaftlichen
Recherche und weiteren
Beispiel-Fällen: Begleitend zum
Schwarzbuch wird die DSi-Studie „Staatswirtschaft 2020 –
eine Bestandsaufnahme für Länder und
Kommunen“ veröffentlicht.
Fälle, Recherchen, Analysen
Der Bund der Steuerzahler liefert
Kritik und Lösungen – dies leistet
nicht nur die
Schwarzbuch-Publikation, sondern
auch die Rechercheplattform
www.schwarzbuch.de. Anhand von
Texten, Fotos und Videos kann sich
jeder interessierte Bürger ein Bild
von den Verschwendungsfällen machen.
Wo genau und wie viel Geld sorglos
ausgegeben wurde, erfahren Nutzer
zum Beispiel in unserem
„Verschwendungsatlas“, der permanent
aktualisiert wird.
Foto:
Steigenberger Hotels
AG, Meldung:
Bund der Steuerzahler Deutschland
e.V.